Weitere Namen
Eric Pommer (Weiterer Name)
Darsteller, Produzent, Produktionsleitung
Hildesheim Woodland Hills, Kalifornien, USA

Biografie

Erich Pommer, geboren am 20. Juli 1889 in Hildesheim. Nach einer kaufmännischen Lehre beginnt Pommer 1907 seine Filmkarriere bei der Berliner Dependance des Gaumont-Konzerns, wo er verschiedene Funktionen erfüllt, bis er drei Jahre später die Leitung der Wiener Filiale übernimmt.

Nach dem Militärdienst wechselt Pommer zur Konkurrenz: Im Jahr 1912 wird er Vertreter der Film- und Kinematographen GmbH Eclair in Wien und ist für Zentral- und Osteuropa zuständig. Ab 1913 ist er in Berlin als Generalvertreter der Eclair für Zentraleuropa, Dänemark, Schweden, Norwegen und Polen zuständig. Mit Marcel Vandal, dem Genraldirektor der Eclair, gründet er im selben Jahr die Wiener-Autoren-Film. Mit "Das Geheimnis der Lüfte / Le mystère de l'air" beginnt diese Firma unter Pommers Leitung die Produktion von Spielfilmen und Einaktern für die Wiener Eclair. Weitere 5 Filme folgen bis 1915.

Mit dem französischen Kapital der Eclair und gemeinsam mit Fritz Holz gründet Pommer 1915 die Decla-Film-Gesellschaft-Holz & Co. in Berlin. Die Decla ("Deutsche Eclair") produziert Abenteuer- und Detektivfilme, Melodramen, Liebeskolportagen, Gesellschaftsstücke und Kurzfilm-Serien mit den Komikern Harry Lamberts-Paulsen und Hanne Brinkmann. Ein eigener Decla-Verleih, von Hermann Saklikower geleitet, vertreibt auch ausländische Filme.

Pommer dient im Ersten Weltkrieg an der West- und Ostfront und kehrt 1916 verletzt nach Berlin zurück. Dort ist er zuerst als Rekrutenausbilder tätig, 1917 wechselt er zum neu gegründeten Bild- und Filmamt (Bufa). Zunächst bearbeitet er Wochenschauen und Dokumentarfilme, dann geht er als Leiter der Film-Abteilung der Zensurstelle der Militärverwaltung Rumänien nach Bukarest. Dem Bufa gehört er bis zum 28.11.1918 an.

Nach der Fusion der Decla mit der Meinert-Film-Gesellschaft im Jahr 1919 leitet Rudolf Meinert die Produktion und Erich Pommer die Auslandsvertretung. Die Decla-Produktion wird ehrgeiziger. Es erscheinen die Marken "Decla-Abenteuerklasse" (u.a. Fritz Langs "Die Spinnen. 2. Teil: Die Brillantenschiff") und "Decla-Weltklasse" ("Das Cabinet des Dr. Caligari"). 1922 sagte Pommer in einem Interview mit dem Film-Kurier [Nr. 1, 1.1.1922], "daß die einzige Möglichkeit, den deutschen Film wieder auf dem Weltmarkt durchzusetzen, diejenige sein würde, beim Export ausschießlich Wert auf die Ausfuhr des Qualitätsfilms zu legen." Der internationale Erfolg von "Caligari" erschien ihm als Bestätigung.

 

 

 

1920 fusioniert die Decla mit der Deutschen Bioskop AG zur Decla-Bioskop AG und wird damit zur zweitgrößten deutschen Filmgesellschaft nach der Ufa. Sie verfügt nun über die Atelieranlage Neubabelsberg und über eine eigene Kinokette. Zwei Tochterfirmen werden gegründet: Die Uco-Film GmbH profiliert sich besonders über Verfilmungen von Fortsetzungsromanen der Berliner Illustrirten Zeitung wie "Schloß Vogelöd", "Phantom" und "Dr. Mabuse, der Spieler". Die Russo-Filme Commandite produziert Adaptionen von Werken der Weltliteratur wie etwa "Irrende Seelen. Sklaven der Sinne", eine von Carl Froelich inszenierte Dostojewsky-Verfilmung. Pommer versammelt um sich ein Team von erfolgreichen Regisseuren (F. W. Murnau, Fritz Lang, Robert Wiene, Carl Froelich, Fritz Wendhausen), DrehbuchautorInnen (Thea von Harbou, Carl Mayer, Robert Liebmann), Kameramännern (Karl Freund, Carl Hoffmann, Willy Hameister) und Architekten (Walter Röhrig und Robert Herlth).

Im November 1921 übernimmt die Universum-Film AG (Ufa) die Decla-Bioskop, die jedoch als eigenständig arbeitender Konzernteil bestehen bleibt. Anfang 1923 wird Erich Pommer in den Ufa-Vorstand berufen und übernimmt die Oberleitung der in die Ufa integrierten Decla-Bioskop, der Union AG und der Messter-Gesellschaft. Zugleich ist er erster Vorsitzender der Spitzenorganisation der Filmindustrie (SPIO). So wird die Filmgeschichte der Weimarer Republik stark von ihm geprägt. Für Fritz Lang, der 1919 mit "Halbblut" sein Regiedebüt in einem Decla-Film gibt, "[verdankt] die Ufa respektive die deutsche Filmindustrie [...] ihren Aufstieg und damalige Weltgeltung nur ihm." [Reichsfilmblatt Nr. 8, 20.2.1932] Die galoppierende Inflation ermöglicht aufwendige Produktionen: In jener Zeit werden teure und international erfolgreiche Großfilme wie "Der letzte Mann", "Faust", "Manon Lescault" oder "Varieté" gedreht.

Doch die hohen Produktionskosten führen zu einer schweren finanziellen Krise der Ufa – die auf Pommer zurückfällt. Schließlich wird wegen der enormen Kostensteigerung von "Metropolis" (6 Mio. RM) Pommers Vertrag 1926 nicht mehr verlängert. Pommer geht in die USA und arbeitet für die Paramount Pictures Inc. als Produktionsleiter für zwei Pola-Negri-Filme, "Hotel Imperial" und "Barbed Wire". Nach einem kurzen Intermezzo bei MGM wird er 1927 zur Ufa zurückgeholt.

Aus den USA bringt Pommer organisatorische und technische Neuheiten mit, wie z.B. die Verwendung von Drehplänen und von Kamerakranwagen. Als Produktionsleiter und Chef der "Erich-Pommer-Produktion der Ufa" feiert er 1928 mit "Heimkehr" und "Ungarische Rhapsodie" sein deutsches Comeback. Es folgen Joe Mays "Asphalt" und "Die wunderbare Lüge der Nina Petrowna" (Regie: Hanns Schwarz). Pommer produziert den ersten Ton-Film der Ufa und ist ein Pionier der Sprachversionen: Seine "Melodie des Herzens", inszeniert von Hanns Schwarz und Ende 1929 in Berlin uraufgeführt, wird in einer englischen, einer französischen, einer ungarischen sowie einer stummen Fassung produziert. Sein Konzept geht auf, der Film wird zu einem Welterfolg. Die "Erich-Pommer-Produktion der Ufa" dreht in den folgenden Jahren mehrere Kassenschlager wie z. B. "Der Blaue Engel" (1930) unter der Regie von Josef von Sternberg oder die Tonfilmoperetten "Die Drei von der Tankstelle" (1930/31) und "Der Kongreß tanzt" (1931).

Im Zuge der NS-Politik der "Arisierung" des deutschen Films löst die Ufa am 29.3.1933 den Vertrag mit Erich Pommer auf. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere muss er ins Exil. Er arbeitet für die Fox Film zuerst in Paris, wo er Max Ophüls' "On a volé un homme" und Fritz Langs "Liliom" produziert, dann in Hollywood ("Music in the air"). 1936 produziert er für Alexander Korda in England. Im nächsten Jahr gründet er mit Charles Laughton die Produktionsfirma Mayflower Pictures Corp., bei deren erstem Film, "Vessel of Wrath", er auch die Regie führt. Es folgen 1938 "St. Martin's Lane" von Tim Whelan und 1939 Alfred Hitchcocks "Jamaica Inn".

Die politische Lage in Europa spitzt sich zu, und Pommer unterschreibt 1939 einen Vertrag mit RKO Radio Pictures Inc., Hollywood, für die er zwei Filme produziert, "They knew what they wanted" (Regie: Garson Kanin) und "Dance, Girl, Dance" mit Maureen O'Hara und unter der Regie von Dorothy Arzner. Nach einem Herzinfarkt 1941 wird sein Vertrag nicht verlängert. Er plant mehrere Filme, die nicht produziert werden. Krank und in wirtschaftlicher Not muss er mit seiner Frau in einer Porzellanfabrik arbeiten. 1944 wird er in die USA eingebürgert.

1946 ist Pommer wieder in Deutschland, wo er als oberster Filmoffizier der amerikanischen Militärregierung für die Neuorganisation der deutschen Filmproduktion (Entnazifizierung, Wiederaufbau der Studios, Vergabe von Produktionslizenzen) zuständig ist. Seine Arbeit ist an die politischen Vorgaben der Amerikaner gebunden. Dabei gerät er zwischen die Fronten: Die deutsche Seite hält ihn, den Repräsentanten der Amerikaner, für den "Vater der Dekartellisierung", der dafür sorgt, dass das deutsche Kino vom internationalen Wettbewerb ausgeschlossen wird; die Amerikaner werfen ihm, dem gebürtigen Deutschen, vor, sich zu stark für die Selbständigkeit der deutschen Filmindustrie zu engagieren und sie zu einem Konkurrenten Hollywoods aufbauen zu wollen.

1949 legt Pommer sein Amt nieder und kehrt in die USA zurück. Seine dortigen Versuche mit einer neu gegründeten Firma, Signature Pictures Corp., die deutsch-amerikanische Filme produzieren soll, schlagen fehl. Anfang der 50er Jahre gründet Pommer in München die Intercontinental Film GmbH, deren erster Film, "Nachts auf den Straßen" unter der Regie von Rudolf Jugert und prominent besetzt mit Hildegard Knef und Hans Albers, den Deutschen Filmpreis 1953 erhält: den Wanderpreis "Goldener Leuchter" für den besten abendfüllenden Spielfilm/Produktion. Nach "Illusion in Moll" (1952) und "Eine Liebesgeschichte" (1953/54), produziert er "Kinder, Mütter und ein General" unter der Regie von Laszlo Benedek, der 1956 den Grand-Prix de l'Union de la Critique de Cinéma (UCC) und den Golden Globe der Hollywood Foreign Press Association als bester ausländischer Film gewinnt. Dieser Anti-Kriegs-Film existiert in zwei Fassungen: Unter dem Druck des Verleihs muss Pommer für den deutschen Markt einem entschärften Schluss zustimmen.

Unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen in der BRD wendet sich Pommer 1956 erneut den USA zu und gründet zusammen mit seinem Sohn John die Rossmore Productions. Er verfolgt verschiedene Film- und Fernsehprojekte, kann aber keines mehr realisieren.

Am 8. Mai 1966 stirbt Erich Pommer in Los Angeles.

FILMOGRAFIE

1953/1954
  • Produzent
1952
  • Produzent
1951/1952
  • Produzent
1937
  • Produzent
1934
  • Produzent
1934
  • Produzent
1933/1934
  • Produzent
1932/1933
  • Produzent
1932/1933
  • Produzent
1932/1933
  • Produzent
1932
  • Produzent
1932
  • Produzent
1932
  • Produzent
1931/1932
  • Produzent
1932/1933
  • Produzent
1931/1932
  • Produzent
1931/1932
  • Produzent
1931/1932
  • Produzent
1932
  • Produzent
1932
  • Produzent
1932
  • Produzent
1931
  • Produzent
1931
  • Produzent
1931
  • Produzent
1931
  • Produzent
1930/1931
  • Produzent
1930/1931
  • Produzent
1931/1932
  • Produzent
1929/1930
  • Produzent
1930
  • Produzent
1929/1930
  • Produzent
1929/1930
  • Produzent
1930/1931
  • Produzent
1929/1930
  • Produzent
1930
  • Produzent
1928/1929
  • Produzent
1929
  • Produzent
1928
  • Produzent
1927
  • Produzent
1926
  • Produzent
1925/1926
  • Produzent
1925/1926
  • Produzent
1925/1926
  • Produzent
1925/1926
  • Produzent
1925/1926
  • Produzent
1925/1926
  • Produzent
1925
  • Produzent
1925
  • Produzent
1925
  • Produzent
1923-1925
  • Produzent
1924/1925
  • Produzent
1924
  • Produzent
1922-1924
  • Produzent
1924
  • Produzent
1923/1924
  • Produzent
1923
  • Produzent
1922/1923
  • Produzent
1922/1923
  • Produzent
  • Produktionsleitung
1922/1923
  • Produzent
1922
  • Produzent
1922
  • Produzent
1921
  • Produzent
1921
  • Produzent
1921
  • Produzent
1920/1921
  • Produzent
1920/1921
  • Produzent
1920/1921
  • Produzent
1921
  • Produzent
1921
  • Produzent
1921
  • Produzent
1921
  • Produzent
1920
  • Produzent
1920
  • Produzent
1920
  • Produzent
1920
  • Produzent
1920
  • Produzent
1919/1920
  • Produzent
1919/1920
  • Produzent
1920
  • Produzent
1918/1919
  • Produzent
1918/1919
  • Produzent
1919
  • Produzent
1919
  • Produzent
1919
  • Produzent
1919
  • Produzent
1919
  • Produzent
1919
  • Produzent
1919
  • Produzent
1918
  • Produzent
1917
  • Produzent
1917/1918
  • Produzent
1917/1918
  • Produzent
1918
  • Produzent
1918
  • Produzent
1917/1918
  • Produzent
1918
  • Produzent
1918
  • Produzent
1918
  • Produzent
1918
  • Produzent
1918
  • Produzent
1918
  • Produzent
1918
  • Produzent
1918
  • Produzent
1918
  • Produzent
1918
  • Produzent
1918
  • Produzent
1917/1918
  • Produzent
1918
  • Produzent
1918
  • Produzent
1917
  • Produzent
1917
  • Produzent
1917
  • Produzent
1917
  • Produzent
1917
  • Produzent
1917
  • Produzent
1917
  • Produzent
1916/1917
  • Produzent
1917
  • Produzent
1917
  • Produzent
1916/1917
  • Produzent
1917
  • Produzent
1917
  • Produzent
1916/1917
  • Produzent
1917
  • Produzent
1916/1917
  • Produzent
1917
  • Produzent
1916
  • Produzent
1916
  • Produzent
1916
  • Produzent
1916
  • Produzent
1915/1916
  • Produzent
1916
  • Produzent
1915
  • Produzent
1915
  • Produzent
1915
  • Produzent
1915
  • Produzent
1915
  • Produzent
1915
  • Produzent