Fotogalerie
Alle Fotos (13)Biografie
Christine Schorn, geboren am 1. Februar 1944 in Prag als Tochter der Schauspieler Josef Peter Schorn und Elisabeth Wilander, wächst in Kiel und Berlin auf. Sie entscheidet sich früh, Schauspielerin zu werden, wird jedoch zunächst von der Schauspielschule abgelehnt und arbeitet als Verkäuferin und Wäscherin. 1961 wird sie im zweiten Anlauf an der Staatlichen Schauspielschule in Ost-Berlin angenommen und studiert dort bis 1964, anschließend wird sie direkt ins Ensemble des Deutschen Theaters engagiert. Dort spielt sie bis heute und prägt zahlreiche Inszenierungen, von ihrem umjubelten Debüt im Jugendstück "Unterwegs" über "Eines langen Tages Reise in die Nacht" und "Medea" bis "Onkel Wanja". Lediglich in den Jahren 1973 bis 1980 pausiert sie.
Auch im Fernsehen ist Christine Schorn früh erfolgreich, so erhält sie bereits 1968 den Nationalpreis der DDR für ihre Rolle als Ingenieurin in "Zeit ist Glück" von Lothar Bellag. Ihre Kinolaufbahn beginnt 1971 mit einer Nebenrolle in Egon Günthers "Der Dritte". Stärker profilieren kann sie sich mit ihren Hauptrollen in "Nachtspiele" (1978), "Heute abend und morgen früh" (1979) von Dietmar Hochmuth sowie Lothar Warnekes "Die Beunruhigung" (1981): Für ihr sensibles Spiel als Psychologin, die wegen eines Verdachts auf Brustkrebs ihr ganzes bisheriges Leben hinterfragt, erhält Schorn auf dem 2. Nationalen Spielfilmfestival der DDR den Darstellerpreis. Für "Eine sonderbare Liebe", ebenfalls von Warneke, wird sie 1984 erneut mit dem Preis geehrt. 1983 erhält sie den Kritikerpreis für die beste darstellerische Leistung in Kino und Fernsehen.
Auch nach der Wende kann Christine Schorn in zahlreichen TV- und Kinorollen reüssieren. In der satirischen TV-Miniserie "Wir sind auch nur ein Volk" (1994) verkörpert sie an der Seite von Manfred Krug eine Lehrerin, der nach der Wende das Berufsaus droht, und erhält für diese Rolle eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis. Nach Nebenrollen wie in Wolfgang Beckers Erfolgsfilm "Good Bye, Lenin!" (2003), Jutta Brückners "Hitlerkantate" (2005) und Martin Gypkens" "Nichts Als Gespenster" (2007) brilliert Schorn in Franziska Meletzkys Tragikomödie "Frei nach Plan" (2007). Für ihr Spiel als Mutter dreier erwachsener Töchter wird sie im Jahr darauf mit dem Deutschen Filmpreis für die beste weibliche Nebenrolle ausgezeichnet.
In den folgenden Jahren ist Schorn in zahlreichen Fernsehfilmen und Serien zu sehen, daneben spielt sie unter anderem in den Kinofilmen "Giulias Verschwinden" (2009), "Halt auf freier Strecke" (2011), "Männerherzen... und die ganz ganz große Liebe" (2011) und "Jesus liebt mich" (2012). Ihre Nebenrolle als Großmutter in der bittersüßen Familienkomödie "Das Leben ist nichts für Feiglinge" von André Erkau bringt ihr 2013 ihren zweiten Deutschen Filmpreis ein.