Thekla Carola Wied

Weitere Namen
Thekla Wiedmann (Geburtsname)
Darstellerin
Breslau (heute Wrocław, Polen)

Biografie

Thekla Carola Wied wurde am 5. Februar 1944 als Thekla Wiedmann als mittlere von drei Schwestern in Breslau geboren. Zum Kriegsende 1945 flüchtete die Familie von Schlesien nach Berlin, wo Wiedmann in bescheidenen Verhältnissen aufwuchs.

Nach dem Abitur am Gymnasium zum Grauen Kloster leistete sie ein freiwilliges soziales Jahr bei der Diakonie in Ost-Berlin und Essen. Anschließend absolvierte sie von 1964 bis 1967 ein Schauspielstudium an der Essener Folkwang Universität. Zwischen 1966 und 1969 stand sie in Essen in diversen Theaterinszenierungen auf der Bühne. Zu dieser Zeit nahm sie ihren Künstlernamen an, der sich aus dem Vornamen ihrer Schwester Carola und dem Anfang ihres Nachnamens Wiedmann zusammensetzt.

Ihre erste Filmrolle spielte Thekla Carola Wied 1967 in Gustav Ehmcks Langfilmdebüt "Spur eines Mädchens", in dem sie eine an Schizophrenie leidende Studentin verkörperte. Die Leistung brachte ihr 1968 den Bundesfilmpreis (heute: Deutscher Filmpreis) in der Kategorie "Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle" ein.

Trotz dieses Erfolgs blieb Wied zunächst dem Theater verpflichtet, mit Engagements unter anderem in Braunschweig, Wiesbaden und Bochum; daneben war sie für den Hörfunk tätig und trat mit literarischen Programmen auf. Rollen vor der Kamera übernahm sie nur gelegentlich. Ab Mitte der 1970er-Jahre konzentrierte Wied sich vor allem auf die TV-Arbeit. 1977-78 hatte sie in der Serie "Der Anwalt" eine feste Hauptrolle als Sekretärin der Titelfigur (Wolfgang Kieling). Sie gab die Alkmene in einer TV-Inszenierung von Heinrich von Kleists "Amphitryon" (1981), hatte eine Hauptrolle in der Stefan-Heym-Adaption "Collin" (1981) mit Curd Jürgens und spielte die Frau eines Oberarztes in Peter Beauvais' Drama "Der Kunstfehler" (1982). 

Ein überragender Erfolg war 1983 die vierteilige Familienserie "Ich heirate eine Familie", über eine Boutique-Inhaberin und geschiedene dreifache Mutter, die von ihrer besten Freundin mit einem erfolgreichen Grafiker (Peter Weck) "verkuppelt" wird. Die von Curth Flatow geschriebene Serie war ein Publikumshit und erlangte bald Kultstatus, Wied und Weck avancierten zum TV-Traumpaar. Bis Ende 1986 folgten drei weitere, nicht minder erfolgreiche Staffeln mit insgesamt zehn Episoden.

Ein weiterer Serienhit war "Wie gut, daß es Maria gibt" (1990-91), mit Wied in der Titelrolle einer unkonventionellen Nonne, die ihren Mitmenschen bei großen und kleinen Problemen zur Seite steht. Zwischen 1993 und 2000 spielte sie die Hauptrolle in der Serie "Auf eigene Gefahr", als Gesellschaftsreporterin, die immer wieder in Kriminalfälle verwickelt wird.

Neben solchen Serienerfolgen übernahm Wied Gastrollen in anderen Serien (u.a. "Der Alte", "Polizeiruf 110") und wirkte in zahlreichen Fernsehspielen mit. So sah man sie 1993 an der Seite von Heinz Hoenig in dem zweiteiligen Politdrama "Ich klage an" als Mutter in der DDR, deren Kind während eines Urlaubs plötzlich verschwindet. Für diese Rolle wurde Wied mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. 

Weitere bedeutende TV-Rollen hatte sie als ehrgeizige Politikerin in "Eine Frau will nach oben" (1995), als Staatsanwältin in dem Serienkiller-Krimi "Der Weihnachtsmörder" (1996) und als strenge Äbtissin in dem italienischen Thriller "La Quindicesima epistola" ("Mord im Kloster", 1997) mit Mario Adorf.

Auch im weiteren Verlauf ihrer Karriere pendelte Wied zwischen leichter Unterhaltung wie "Liebe, Tod und viele Kalorien" (2000), "Liebe ist die halbe Miete" (2002), "1:0 für das Glück" (2008), "Ein Drilling kommt selten allein" (2012) und "Vier Drillinge sind einer zu viel" (2014), und anspruchsvolleren Projekten wie dem DDR-Drama "Tage des Sturms" (2003), dem Familiendrama "Die Versuchung" (2004) und dem Thriller "Schuldig" (2009), über eine Frau, deren Leben durch eine fatale Fehlentscheidung aus den Fugen gerät.

Nur ein einziges Mal sah man Thekla Carola Wied noch in einer Kinorolle: als rüstige kroatische Schrottplatz-Besitzerin in der Komödie "Pommes essen" (2012).

Umso reger war sie bei der Fernseharbeit. Viel Kritikerlob erhielt sie für die ungewöhnliche Frauenfreundschaftsgeschichte "Tür an Tür" (2013) und das Justizdrama "Sein gutes Recht" (2014): Darin spielte sie die enge Freundin eines demenzkranken Mannes (Matthias Habich), die vehement für dessen Rechte eintritt. Von 2017 bis 2022 gehörte Wied zum Hauptensemble der fünfteiligen TV-Reihe "Familie Bundschuh". 

Für ihre Verkörperung der Martha Liebermann, Ehefrau des Künstlers Max Liebermann, in "Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben" (2022) wurde Wied beim Festival de Télévision de Monte-Carlo als Beste Darstellerin ausgezeichnet. Danach zog sie sich in den Ruhestand zurück. 

2023 erhielt Thekla Carola Wied den Deutschen Schauspielpreis für ihr Lebenswerk.

FILMOGRAFIE

2018/2019
  • Darsteller
2014
  • Darsteller
2012/2013
  • Darsteller
2012
  • Darsteller
2011/2012
  • Darsteller
2009
  • Darsteller
2007-2009
  • Darsteller
2005/2006
  • Darsteller
2001/2002
  • Darsteller
1999/2000
  • Darsteller
1996
  • Darsteller
1996
  • Darsteller
1994
  • Darsteller
1992
  • Darsteller
1989
  • Darsteller
1987
  • Darsteller
1984
  • Darsteller
1982/1983
  • Darsteller
1982/1983
  • Darsteller
1982
  • Darsteller
1981
  • Darsteller
1978
  • Darsteller
1976
  • Darsteller
1969
  • Darsteller
1967
  • Darsteller