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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Willy Fritsch

Weitere Namen
Wilhelm Egon Fritz (Geburtsname)
Date of Birth
01/27/1901 - 12:00
Geburtsort
Kattowitz (heute Katowice, Polen)
Sterbedatum
07/13/1973 - 12:00
Sterbeort
Hamburg
Biografie

Wilhelm Egon Fritz Fritsch kam am 27. Januar 1901 in Kattowitz (Oberschlesien; heute Katowice, Polen) als Sohn des Landwirts und Maschinenfabrikanten Lothar Fritsch und seiner Frau Anni, geb. Bauckmann zur Welt. Der Vater Lothar Fritsch ging 1910 als Siemens-Betriebsleiter nach Berlin, zwei Jahre später folgte ihm sein Sohn Wilhelm, der dort die Oberrealschule besuchte. 1915 begann er eine Mechanikerlehre bei Siemens, die er jedoch nicht beendete, stattdessen arbeitete er anschließend als Botenjunge und Hilfsschreiber beim Berliner Landgericht. Seine erste Bühnenerfahrung machte Fritsch 1919, als er in der "Orestie"-Aufführung zur Eröffnung des Großen Schauspielhauses im Chor mitwirkte. Außerdem nahm er Unterricht beim Reinhardt-Schauspieler Gustav Sczimek und erhielt durch Fürsprache des Regisseurs Richard Gerner kleinere Rollen am Deutschen Theater und den angeschlossenen Kammerspielen. Schließlich erhielt Fritsch einen Anfängervertrag, der ihm Auftritte als jugendlicher Liebhaber und Komiker zusicherte und begleitete 1922 das Reinhardt-Ensemble auf einer Skandinavien-Tournee.

Ab 1921 begann Fritsch seine Karriere beim Film und spielte etwa in dem "Tonfilmvorläufer" "Miß Venus". 1923 bewarb er sich auf Empfehlung des Bühnenkollegen Paul Hartmann bei der Decla-Bioscop um die Hauptrolle in "Seine Frau, die Unbekannte". Fritsch bekam die Rolle und spielte einen im Krieg erblindeten Maler, der nach einer erfolgreichen Operation zwar sein Augenlicht zurückgewinnt, anschließend jedoch seine Frau nicht mehr wieder erkennt.

 

Es folgte der Part eines angeblichen Grafensohns in Joe Mays "Der Farmer aus Texas". Die Rolle bedeutete seinen Durchbruch und machte ihn zum gefeierten Ufa-Star. Anschließend spielte Fritsch den charmanten Leutnant Niki, der den Frauen den Kopf verdreht, in Ludwig Bergers "Ein Walzertraum". Der Film war auch in den USA sehr erfolgreich, was Fritsch einen Vertrag mit United Artists einbrachte – die Ufa verhinderte jedoch das Engagement. Daraufhin war Fritsch in weiteren Produktionen zu sehen, die das Erfolgsrezept des "Walzertraums" imitierten, beispielsweise "Der Prinz und die Tänzerin" und "Der letzte Walzer". Erst "Die Boxerbraut", in der Fritsch zeitweise als Schwarzer geschminkt auftrat, sowie die Fritz Lang-Filme "Spione", in dem er als "Agent Nr. 326" Mut zur Hässlichkeit bewies, und "Frau im Mond", in dem er einen Raketeningenieur spielte, zeigten ihn abseits seiner Standardbesetzung als fescher Frauenschwarm.

Für den ersten Ufa-Tonfilm "Melodie des Herzens", in dem er einen Husaren verkörpert, nahm Fritsch auf Weisung der Ufa Gesangsunterricht. Sein erster vernehmbarer Satz auf der Leinwand: "Ich spare nämlich auf ein Pferd." Wenig später stand Fritsch erstmals gemeinsam mit Lilian Harvey vor der Kamera. Auf "Die keusche Susanne" (1926) und "Ihr dunkler Punkt" (1928) folgt mit der "Tonfilmoperette" "Liebeswalzer" die dritte Zusammenarbeit der beiden. Darin mimte Fritsch den Sekretär des Erzherzogs, Bobby, der einmal mehr als fescher Charmeur die Frauenherzen erobert. Nicht nur als Bobby errang Fritsch das Herz von Prinzessin Eva, auch abseits der Kamera war er mit der sie spielenden Lilian Harvey liiert. "Liebeswalzer" etablierte die beiden 1930 als das "Traumpaar des deutschen Films".

Gemeinsam spielten Fritsch und Harvey noch im gleichen Jahr in "Hokuspokus" nach Curt Goetz, der Ehekomödie "Einbrecher", der immens erfolgreichen Komödie "Die drei von der Tankstelle", sowie 1931/32 im aufwändigen Kostümfilm "Der Kongress tanzt" und der Satire "Ein blonder Traum". Viele der Filmlieder, von Harvey und Fritsch gesungen, wurden zugleich als Schlager bekannt und durch die intensive Vermarktung auch als Schallplatten erfolgreich, so etwa "Ein Freund, ein guter Freund" aus "Die drei von der Tankstelle".

Während er in den 1930er Jahren stetig steigende Rekordgagen erhielt, entwickelte sich Fritsch allmählich zum Charakterdarsteller und streifte sein romantisches Rollenimage langsam ab. Auch Ausflüge ins komische Fach machte er nun, etwa in Ludwig Bergers "Ich bei Tag und Du bei Nacht" und der Groteske "Walzerkrieg". Diese Entwicklung kulminiert 1935 in seiner Doppelrolle in Reinhold Schünzels "Amphitryon" nach Heinrich von Kleist. Fritsch spielt sowohl den heldenhaften Krieger als auch den greisen Lustmolch Jupiter.

Im gleichen Jahr war Fritsch erneut mit Lilian Harvey in dem propagandistisch angehauchten Drama "Schwarze Rosen" als finnischer Befreiungskämpfer Erkki Collin zu sehen, der auf der Flucht vor den russischen Soldaten bei der von Harvey verkörperten Tänzerin Marina Feodorowna Unterschlupf findet. 1936 folgte eine weitere Zusammenarbeit in "Glückskinder" und schließlich 1939 mit "Frau am Steuer", der letzte ihrer zwölf gemeinsamen Filme.

Fritsch, inzwischen mit der Schauspielerin und Tänzerin Dinah Grace (Käthe Johanna Gerda Ilse Schmidt) verheiratet, mit der er auch die Söhne Michael und Thomas bekam, spielte in den 40er Jahren an der Seite von Marika Rökk ("Frauen sind doch bessere Diplomaten"), Marte Harell ("Dreimal Hochzeit", "Die Fledermaus") oder auch Jenny Jugo ("Die Gattin"). 1944 mimte er in "Junge Adler", ein später nationalsozialistischer "Erziehungsfilm", den Ausbildungsleiter Roth.

Nach Kriegsende persiflierte Fritsch sein eigenes Image als attraktiver Liebhaber und Frauenheld in Rudolf Jugerts "Film ohne Titel" (1948), auch sein kabarettistisches Talent stellt er als Conférencier in Günter Neumanns Kompilationsfilm "Herrliche Zeiten" unter Beweis. Obwohl Fritzsch auch danach in vielen Filmen zu sehen war, fand er in den zumeist seichten Unterhaltungs- und Heimatfilmen kaum noch Möglichkeiten, sein Talent zur Geltung zu bringen.

Nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1963 zog Fritsch sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurück. 1964 drehte er zusammen mit seinem Sohn Thomas seinen letzten Kinofilm: "Das hab" Ich von Papa gelernt" unter der Regie von Axel von Ambesser. Im Radio moderierte Fritsch auch danach noch nostalgische Film- und Schlagersendungen, auch als Interviewpartner blieb er gefragt.

Willy Fritsch starb am 13. Juli 1973 in Hamburg.

Filmography
1969
Star unter Sternen. 4. Begegnung mit Willy Fritsch
  • Mitwirkung
1963/1964
Jazz und Jux in Heidelberg
  • Darsteller
1964
Das hab' ich von Papa gelernt
  • Darsteller
1961
Was macht Papa denn in Italien?
  • Darsteller
1961
The Playgirls and the Bellboy
  • Darsteller
1961
Isola Bella
  • Darsteller
1960
Liebling der Götter
  • Darsteller
1960
Wenn die Heide blüht
  • Darsteller
1959
Hubertusjagd
  • Darsteller
1958
Mit Eva fing die Sünde an
  • Darsteller
1957/1958
Das gab's nur einmal
  • Mitwirkung
1958
Schwarzwälder Kirsch
  • Darsteller
1957
Zwei Herzen im Mai
  • Darsteller
1956
Solange noch die Rosen blüh'n
  • Darsteller
1956
Der schräge Otto
  • Darsteller
1956
Das Donkosakenlied
  • Darsteller
1956
Wo die alten Wälder rauschen
  • Darsteller
1956
Schwarzwaldmelodie
  • Darsteller
1955
Le chemin du paradis
  • Darsteller
1954/1955
Stern von Rio
  • Darsteller
1955
Liebe ist ja nur ein Märchen
  • Darsteller
1955
Der fröhliche Wanderer
  • Darsteller
1955
Die Drei von der Tankstelle
  • Darsteller
1955
Drei Tage Mittelarrest
  • Darsteller
1954
Weg in die Vergangenheit
  • Darsteller
1954
Maxie
  • Darsteller
1953/1954
Ungarische Rhapsodie
  • Darsteller
1953/1954
Par ordre du Tsar
  • Darsteller
1953
Wenn der weiße Flieder wieder blüht
  • Darsteller
1953
Damenwahl
  • Darsteller
1953
Von Liebe reden wir später
  • Darsteller
1952
Ferien vom Ich
  • Darsteller
1952
Mikosch rückt ein
  • Darsteller
1952
Am Brunnen vor dem Tore
  • Darsteller
1951
Die Dubarry
  • Darsteller
1951
Grün ist die Heide
  • Darsteller
1950/1951
Schön muß man sein
  • Darsteller
1951
Die verschleierte Maja
  • Darsteller
1950
König für eine Nacht
  • Darsteller
1950
Mädchen mit Beziehungen
  • Darsteller
1950
Die wunderschöne Galathee
  • Darsteller
1949/1950
Herrliche Zeiten
  • Darsteller
1949/1950
Sie sind nicht mehr
  • Mitwirkung
1949
Schatten der Nacht
  • Darsteller
1949
Kätchen für alles
  • Darsteller
1949
12 Herzen für Charly
  • Darsteller
1949
Derby
  • Darsteller
1947/1948
Leckerbissen
  • Mitwirkung
1948
Hallo - Sie haben Ihre Frau vergessen
  • Darsteller
1948
Finale
  • Darsteller
1947/1948
Film ohne Titel
  • Darsteller
1944/1946
Die Fledermaus
  • Darsteller
1945
Die tolle Susanne
  • Darsteller
1944/1945
Das Leben geht weiter
  • Darsteller
1943/1944
Junge Adler
  • Darsteller
1943
Der kleine Grenzverkehr
  • Darsteller
1943
Die Gattin
  • Darsteller
1942/1943
Liebesgeschichten
  • Darsteller
1940-1942
Anschlag auf Baku
  • Darsteller
1941/1942
Wiener Blut
  • Darsteller
1942
Geliebte Welt
  • Darsteller
1941
Dreimal Hochzeit
  • Darsteller
1939-1941
Frauen sind doch bessere Diplomaten
  • Darsteller
1941
Leichte Muse
  • Darsteller
1940
Wunschkonzert
  • Darsteller
  • Gesang
1940
Die keusche Geliebte
  • Darsteller
1940
Die unvollkommene Liebe
  • Darsteller
1940
Das leichte Mädchen
  • Darsteller
1937-1939
Streit um den Knaben Jo
  • Darsteller
1939
Frau am Steuer
  • Darsteller
1939
Die Geliebte
  • Darsteller
1937/1938
Zwischen den Eltern
  • Darsteller
1938
Das Mädchen von gestern Nacht
  • Darsteller
1938
Preußische Liebesgeschichte
  • Darsteller
1938
Am seidenen Faden
  • Darsteller
1937
Gewitterflug zu Claudia
  • Darsteller
1936/1937
Menschen ohne Vaterland
  • Darsteller
1937
Sieben Ohrfeigen
  • Darsteller
  • Musik-Ausführung
1936
Glückskinder
  • Darsteller
1936
Boccaccio
  • Darsteller
1935
Amphitryon
  • Darsteller
1935
Schwarze Rosen
  • Darsteller
1934
Prinzessin Turandot
  • Darsteller
1934
Die Insel
  • Darsteller
1934
Die Töchter Ihrer Exzellenz
  • Darsteller
1933
Walzerkrieg
  • Darsteller
1933
Saison in Kairo
  • Darsteller
1933
Des jungen Dessauers große Liebe
  • Darsteller
1932
Ich bei Tag und Du bei Nacht
  • Darsteller
1932
Ein blonder Traum
  • Darsteller
1932
Ein toller Einfall
  • Darsteller
1932
Der Frechdachs
  • Darsteller
1931
Ronny
  • Darsteller
1931
Der Kongreß tanzt
  • Darsteller
1931
Im Geheimdienst
  • Darsteller
1930/1931
Ihre Hoheit befiehlt
  • Darsteller
1930
Die Drei von der Tankstelle
  • Darsteller
  • Gesang
1930
Hokuspokus
  • Darsteller
1929/1930
Liebeswalzer
  • Darsteller
1930
Einbrecher
  • Darsteller
1928/1929
Frau im Mond
  • Darsteller
1928/1929
Rund um die Liebe
  • Mitwirkung
1929
Melodie des Herzens
  • Darsteller
1928
Ungarische Rhapsodie
  • Darsteller
1928
Der Tanzstudent
  • Darsteller
1927/1928
Spione
  • Darsteller
1928
Die Carmen von St. Pauli
  • Darsteller
1928
Ihr dunkler Punkt
  • Darsteller
1926/1927
Die selige Exzellenz
  • Darsteller
1927/1928
Schuldig
  • Darsteller
1927
Der letzte Walzer
  • Darsteller
1927
Die Frau im Schrank
  • Darsteller
1926/1927
Die sieben Töchter der Frau Gyurkovics
  • Darsteller
1926
Die keusche Susanne
  • Darsteller
1926
Die Boxerbraut
  • Darsteller
1925/1926
Die Fahrt ins Abenteuer
  • Darsteller
1926
Der Prinz und die Tänzerin
  • Darsteller
1925
Ein Walzertraum
  • Darsteller
1925
Der Tänzer meiner Frau
  • Darsteller
1925
Das Mädchen mit der Protektion
  • Darsteller
1924/1925
Der Farmer aus Texas
  • Darsteller
1925
Blitzzug der Liebe
  • Darsteller
1924
Guillotine
  • Darsteller
1924
Mutter und Kind
  • Darsteller
1923
Die Fahrt ins Glück
  • Darsteller
1923
Seine Frau, die Unbekannte
  • Darsteller
1922/1923
Hallig Hooge
  • Darsteller
1922
Der Heiratsschwindler
  • Darsteller
1921
Miß Venus
  • Darsteller
1921
Razzia
  • Darsteller
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