Darstellerin
Detmold

Biografie

Iris Berben, geboren am 12. August 1950 in Detmold, wuchs zunächst in Hamburg auf, verließ vor dem Abitur die Schule und reiste nach Israel. 1968 war sie in der Protestszene aktiv. Mit Kurzfilmen der Hamburger Kunsthochschule begann ihre Film-Karriere; ihr erster langer Kinofilm war "Detektive" von Rudolf Thome. In London nahm Iris Berben Tanz- und Bewegungsunterricht, in Berlin studierte sie bei Hoffmann de Boer Sprache und Gesang. Zahlreiche Film- und Fernseharbeiten in der Folgezeit, etwa "Brandstifter" von Klaus Lemke oder die TV-Serie "Himmlische Töchter" (1976), die Berben weithin bekannt machte.

In den achtziger Jahren viele Rollen in Kinokomödien (z.B. "Ach du lieber Harry" mit Dieter Hallervorden, "Siggi, der Straßenfeger" mit Harald Juhnke) und in Michael Pfleghars Comedy-Serie "Sketchup" an der Seite von Diether Krebs. Ab Mitte der Neunziger spielte sie die Kommissarin Rosa Roth in der gleichnamigen Serie im ZDF, produziert von ihrem Sohn Oliver Berben. Im Kino war sie unter anderem in Peter Timms "Rennschwein Rudi Rüssel" (1995), Doris Dörries "Bin ich schön?" (1998) und in Markus Imbodens "Frau Rettich, die Czerni und ich" (1998) zu sehen.

Zwischen 2000 und 2008 spielte Berben auch neben der weiterhin erfolgreichen Krimiserie "Rosa Roth" ausschließlich Fernsehrollen. Für ihre Leistungen in dem Familiendrama "Die Patriarchin" und in Matti Geschonnecks Ehe-Tragikomödie "Die Silberhochzeit"(Drehbuch: Daniel Nocke) wurde sie 2005 und 2006 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.

Erst Ende 2008 kehrte Berben, die sich in zahlreichen sozialen Belangen engagiert (etwa gegen Rechtsextremismus oder als Kuratoriumsmitglied der Deutschen Aids-Stiftung), auf die Kinoleinwand zurück: In Heinrich Breloers Thomas-Mann-Adaption "Die Buddenbrooks" verkörperte sie die Elisabeth Buddenbrook.

Neben ihrer schauspielerischen Tätigkeit hat Iris Berben sich durch ihr Engagement für Toleranz und Aussöhnung zwischen Deutschland und Israel einen Namen gemacht und wurde für diese Verdienste unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, dem Women's World Award for Tolerance, sowie dem Leo-Beck-Preis für ihr "Lebenswerk der Toleranz" geehrt. 2008 erhielt sie im Rahmen des Adolf-Grimme-Preises für ihr schauspielerisches Lebenswerk und ihr politisches und gesellschaftliches Engagement die Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes.

Aber auch als Schauspielerin blieb Iris Berben sehr aktiv: Ende 2009 spielte sie an der Seite von Katharina Schüttler in "Es kommt der Tag" die Hauptrolle eine Frau, die nach vielen Jahren von ihrer Tochter mit ihrer verdrängten Vergangenheit als Terroristin konfrontiert wird. Dass Berben sich trotz dieser eindrucksvollen Beweise ihres dramatischen Talents auch weiterhin glänzend auf humorvolle Parts verstand, zeigte sie 2010 in "Tiger Team": In der Verfilmung der gleichnamigen Kinderbuchreihe spielte sie mit großer Lust an der Überzeichnung "Q", die diabolische Gegenspielerin des jungen Helden-Trios.

Für ihre Verkörperung der Unternehmergattin Bertha Krupp in dem Mehrteiler "Krupp - Eine deutsche Familie" (2009) wurde sie 2010 in den USA für einen Emmy Award nominiert. Danach sah man Berben vor allem in Fernsehproduktionen. So etwa als gestresste Mutter in der Familienkomödie "Meine Familie bringt mich um" (2010), und als Filmstar, deren Leben aus den Fugen gerät, in der Simmel-Verfilmung "Niemand ist eine Insel" (2011). Im Juni 2011 erhielt sie den Bayerischen Fernsehpreis für ihr Lebenswerk.

In Matti Geschonnecks Tragikomödie "Liebesjahre" (2011, TV) spielte Berben eine seit Jahren geschiedene Frau, die bei einem Treffen mit ihrem Ex-Mann noch einmal mit vergangen Konflikten konfrontiert wird. Diese Rolle brachte ihr 2012, gemeinsam mit den anderen Hauptdarstellern, dem Autor Magnus Vattrodt und dem Regisseur Geschonneck, einen Grimme-Preis ein. Unter der Regie von Christiane Balthasar spielte Berben in dem Thriller "Die Kronzeugin - Mord in den Bergen" (2013) ein Frau im Zeugenschutzprogramm, und in "Der Wagner-Clan. Eine Familiengeschichte" (2013) die Hauptrolle von Richard Wagners zweiter Ehefrau Cosima.

Auf der Kinoleinwand sah man Iris Berben in der Komödie "Anleitung zum Unglücklichsein" (2012) als Mutter der beziehungsgeplagten Protagonistin, und in der Komödie "Miss Sixty" (2014) als spröde Molekularbiologin, die mit 60 Jahren die Versäumnisse ihres Lebens nachholen will.

Eine starke Rolle hatte Berben auch in "Sternstunden ihres Lebens" (2014, TV), einem Politdrama über die Entstehungsgeschichte des Artikels 3 des Grundgesetzes (Verbot der Diskriminierung; Gleichberechtigung von Frau und Mann). Berben spielte darin die Hauptrolle der SPD-Politikerin Elisabeth Selbert.

Matti Geschonneck besetzte sie in dem historischen Drama "Das Zeugenhaus" (2014, TV) in der Hauptrolle einer ungarischen Gräfin, die im Herbst 1945 in einer Villa, in der Zeugen der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse (NS-Täter ebenso wie NS-Opfer) untergebracht sind, die Gastgeberin spielen soll. Für diese Rolle wurde Berben beim Monte-Carlo TV Festival und beim Deutschen Fernsehpreis als Beste Darstellerin nominiert.

Eine Kino-Hauptrolle hatte sie in der Liebeskomödie "Traumfrauen" (2015), als frisch verlassene Ehefrau, die –ebenso wie ihre erwachsene Tochter– in allerlei amouröse Wirrungen gerät. Markant war auch ihr kleiner Auftritt in der Tragikomödie "Alki Alki" (2015), als russische Investorin mit dem schönen Namen Galina Iwanowa Schnurkinowa, die vor allem zu Hochprozentigem verlockt.

Unter der Regie von Markus Imboden verkörperte Berben in der Satire "Die Eisläuferin" (2015, TV) die deutsche Bundeskanzlerin, die nach einem Unfall an Amnesie leidet und sich fortan in der DDR des Jahres 1989 wähnt. Buket Alakus besetzte sie in dem viel gelobten Drama "Die Neue" (2015, TV) als idealistische Lehrerin, die in einen Konflikt gerät, als eine neue, muslimische Schülerin auf dem Tragen eines Kopftuchs beharrt.

2016 hatte Iris Berben eine tragende Rolle in der Filmbiografie "Eddie the Eagle" (US/GB/DE), als bayerische Wirtin, die den britischen Olympia-Sportler Michael "Eddie" Edwards tatkräftig unterstützt. Im gleichen Jahr sah man sie in Achim Bornhaks eigenwilliger Shakespeare-Adaption "Shakespeares letzte Runde" (TV) als moderne Titania aus dem "Sommernachtstraum". In dem Kinderfilm "Conni & Co", nach den populären "Conni"-Büchern, spielte sie die liebenswert-resolute Omi der jungen Titelheldin – eine Rolle, die sie auch in der Fortsetzung "Conni & Co. 2 - Das Geheimnis des T-Rex" (Start: 2017) übernahm. Außerdem verkörperte sie an der Seite von Klaus Maria Brandauer in der TV-Serie "Capelli Code" die deutsche Innenministerin, die einer Entführung zum Opfer fällt; diese Serie kam allerdings auch Jahre später nicht zur Ausstrahlung.

2010 wurden Iris Berben und Bruno Ganz zu Präsidenten der Deutschen Filmakademie gewählt. Von 2013 bis 2019 übte Berben das Amt alleine aus; ihr Nachfolger wurde Ulrich Matthes. Auf der Kinoleinwand sah man sie im Ensemble von Sönke Wortmanns Satire "Der Vorname" (2018), über ein gediegenes Abendessen unter Freunden, das heillos eskaliert. Fernsehrollen hatte Iris Berben als schrullige Schauspielerin im sechstem Film der "Polt"-Krimireihe, "Alt, aber Polt" (AT 2018) und in der Titelrolle von Dominik Grafs "Hanne" (2018), über eine Frau, die am Tag nach ihrer Pensionierung erfährt, dass sie womöglich eine schwere Krankheit hat. Bis die Diagnose feststeht, verbringt sie ein Wochenende, das sie mit ihrer alten Liebe zusammenführt. Für diese Rolle wurde sie beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen mit dem Preis für Schauspielkunst geehrt.

2019 erhielt Berben beim Filmfestival Max Ophüls Preis den Ehrenpreis; im gleichen Jahr wurde sie mit der Bayerischen Verfassungsmedaille in Gold ausgezeichnet, 2020 folgte der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.

Nina Grosse besetzte Berben in "Nicht tot zu kriegen" (2020) als Film- und Show-Diva, die ein Comeback plant und plötzlich von einem Stalker verfolgt wird. Im deutschen Fernsehen wurde der Film erstmals im August 2020 anlässlich des 70. Geburtstags von Iris Berben gezeigt. Ebenfalls zu diesem Anlass lief "Mein Altweibersommer", mit Berben als erfolgreicher Unternehmerin, Ehefrau und Mutter, die aus ihrem schönen, bequemen Leben ausbricht, um mit einem kleinen Wanderzirkus auf Tournee zu gehen.

Ende 2020 sah man sie in "Das Unwort" (TV), einer Satire über schulisches Mobbing und Antisemitismus unter Schüler*innen, und in einer Hauptrolle der zweiteiligen Familienchronik "Altes Land", nach dem Roman von Dörte Hansen. Beim Zürich Film Festival 2020 ehrte man Berben mit einem Preis für ihr Lebenswerk.

2022 starteten gleich zwei Filme mit Iris Berben in den Kinos: In der bitterbösen, preisgekrönten High-Society-Satire "Triangle of Sadness" (SE/DE/FR) gab sie eine deutsche Industriellengattin, die nach einem Schlaganfall im Rollstuhl sitzt; in "Der Nachname", einer Fortsetzung des Kassenhits "Der Vorname" von 2018, spielte sie erneut die Dorothea.

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