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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Meret Becker

Weitere Namen
Meret Hansen (Weiterer Name)
Date of Birth
01/15/1969 - 12:00
Geburtsort
Bremen
Biografie

Meret Becker wurde am 15. Januar 1969 in Bremen als Tochter der Schauspieler Monika Hansen und Rolf Becker geboren. Als Meret fünf war, trennten sich ihre Eltern. Meret und ihr Bruder Ben Becker blieben bei der Mutter, die den Schauspieler Otto Sander heiratete. 

Erste Schauspielerfahrungen machte Meret Becker bereits im Alter von fünf Jahren in der Fernsehserie "Rappelkiste" – eine Kindersendung, die mit ihrer antiautoritären Haltung in gewisser Weise Beckers spätere Rollentypen vorwegnehmen sollte, verkörpert sie doch häufig eigensinnige und nonkonformistische Charaktere. Nach kleineren Rollen in der TV-Serie "Auf Achse" an der Seite von Manfred Krug und dem Drama "Kaltgestellt" (1980) von Bernhard Sinkel war Becker als Elfjährige mit ihrem Stiefvater Otto Sander und dem legendären Curt Bois in dem TV-Film "Der Mond scheint über Kylenamone" zu sehen – der eigentliche Beginn ihrer Schauspielkarriere. Mit 17 gab Becker (gegen den Rat ihres Stiefvaters) die Schule auf, um sich ganz der Schauspielerei zu widmen. 

Der Durchbruch gelang ihr Anfang der 1990er Jahre mit drei Filmen unter der Regie von Doris Dörrie und Sönke Wortmann: In Wortmanns "Allein unter Frauen" (1991) verkörperte sie eine schüchterne Frauen-WG-Bewohnerin, in Dörries "Happy Birthday, Türke" (1992) überzeugte sie als Lolita-Prostituierte, und in Wortmanns Kultfilm "Kleine Haie" (1992) brillierte sie als exzentrische Straßenmusikerin. 1992 wurde Becker mit dem Adolf Grimme Preis als "Beste Newcomerin" ausgezeichnet. Für ihre Verkörperung einer psychisch labilen Polizistenwitwe in Dominik Grafs Thriller "Die Sieger" erhielt sie zwei Jahre später den Bayerischen Filmpreis als "Beste Nebendarstellerin". 

In den kommenden Jahren brillierte Becker immer wieder mit der Verkörperung von Charakteren, die sich durch eine eigenartige Mischung aus Skurrilität und Sensibilität auszeichnen, die rebellisch sind und zugleich nach Halt zu suchen scheinen – auf die eine oder andere Art allesamt Außenseiter mit einer sehr direkten, unverblümten Art, die sich gleichwohl häufig als ein Schutzschild gegen mögliche Kränkungen und emotionale Verletzungen entpuppt: So etwa in "Das Versprechen" (1994), "Das Leben ist eine Baustelle" (1995) oder "Comedian Harmonists", der ihr den Deutschen Filmpreis 1998 für die Beste Nebenrolle einbrachte. 

Neben der Schauspielerei ist Meret Becker auch als Musikerin und Chanson-Interpretin (unter anderem mit dem Kabarett-Ensemble "Ars Vitalis") erfolgreich. Von 1996 bis 2002 war sie mit Alexander Hacke, dem Gitarristen der Band "Einstürzende Neubauten", verheiratet. Trotz dieser Aktivitäten und gelegentlicher Theater-Gastspiele gehört Meret Becker zu den aktivsten Darstellerinnen des deutschen Kinos. Bislang hat sie in rund 100 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt.  

Mitte der 2000er Jahre sah man sie in so unterschiedlichen Filmen wie der "Arthouse"-Produktion "Unkenrufe"(2005), den Independentfilmen "Urlaub vom Leben" (2005) und "Komm näher" (2006), Steven Spielbergs internationaler Produktion "München" (2005) und der Komödie "Meine schöne Bescherung" (2007). 

Auch wenn nicht alle dieser Filme an der Kinokasse reüssieren konnten, blieb auch in den Jahren danach ihre Leinwandpräsenz ungebrochen. So gehörte sie unter anderem zu den Ensembles von Neele Leana Vollmars melancholischer Komödie "Friedliche Zeiten" (2008), Dani Levys Filmbusiness-Komödie "Das Leben ist zu lang" (2010) und Til Schweigers "RomCom" "Kokowääh" (2011). Für ihre Leistung in Matti Geschonnecks Milieustudie "Boxhagener Platz" (2010) wurde sie im Frühjahr 2011 für den Deutschen Filmpreis für die Beste Nebenrolle nominiert. Von ihrer exzentrischen Seite durfte Becker sich in der Komödie "Fliegende Fische müssen ins Meer" zeigen, in der sie eine eigenwillige, alleinerziehende Mutter verkörperte, die mit ihren Kindern dem Jugendamt den Kampf ansagt. In dem Fernsehspiel "Die Lehrerin" (2011) beeindruckte sie als Lehrerin, die einem Amokläufer zum Opfer fällt. 

Unter der Regie von Oskar Roehler gehörte sie 2012 zum hochkarätigen Ensemble der Familiensaga "Quellen des Lebens". Darin spielte sie die unglückliche Ehefrau eines erfolgreichen Unternehmers im Nachkriegsdeutschland; in der Bestsellerverfilmung "Feuchtgebiete" (2013) gab sie die neurotische Mutter der Hauptfigur. Ebenfalls 2013 sah man Becker an der Seite von Hannah Herzsprung und Marie Bäumer in Vivian Naefes Familiendrama "Der Geschmack von Apfelkernen". 

Danach spielte Becker in einem Münchner "Tatort" und im ARD-Märchenfilm "Die kleine Meerjungfrau", in dem sie an der Seite ihres Bruders Ben Becker die Meerhexe Mydra verkörperte. Im Februar 2014 wurde bekannt, dass sie mit Mark Waschke das neue Berliner Ermittlerteam des "Tatort" bilden würde. Der erste Fall des Duos, "Das Muli", wurde im März 2015 ausgestrahlt. 

Für die Rolle einer kontrollsüchtigen Zahnärztin, die mit allerlei Lügen in ihrem Umfeld konfrontiert wird, in Vanessa Jopps Kinokomödie "Lügen und andere Wahrheiten" (2014) wurde Meret Becker 2015 ein weiteres Mal in der Kategorie Beste weibliche Nebenrolle für den Deutschen Filmpreis nominiert. 

2014 veröffentlichte sie das Musikalbum "Deins & Done". 2016 erhielt Meret Becker den "Berliner Bären" überreicht, einen Kultur-Ehrenpreis der Boulevardzeitung B.Z. Im darauffolgenden Jahr war sie in der britischen Produktion “A Change in the Weather“ als Frau eines Theaterregisseurs zu sehen, die auf einem abgelegenen Berg ein Theaterensemble versammeln. 

Nach ein paar kleineren TV-Spielfilmen war Becker in "Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?" (2018) auf der großen Leinwand zu sehen. Neben ihrer Rolle als Schauspielerin war sie auch an der Musik des Films beteiligt. Im gleichen Jahr war Becker auch im TV-Spielfilm "Meta" zu sehen, der mit dem Grimme Spezialpreis für Fiktion ausgezeichnet wurde. Im darauffolgenden Jahr spielte sie zudem im Kinofilm "Ostwind – Aris Ankunft" der beliebten "Ostwind"-Pferdefilmreihe mit.  

Im Herbst 2019 spielte sie zudem in der Western-Musikshow “Die 5 glorreichen Sieben“ gemeinsam mit Anna Fischer, Anna Mateur, Andreja Schneider und Katharina Thalbach. Die Aufführungen fanden in der Bar jeder Vernunft in Berlin statt. 

Von 2017 bis 2019 war Becker stellvertretendes Vorstandsmitglied der Deutschen Filmakademie in der Sektion Schauspiel (2003 hatte sie bereits zu den Gründungsmitgliedern gehört und war auch Mitglied des ersten Vorstands). 2019 wurde sie wieder Teil des ordentlichen Vorstands.

Für ihre herausragende Darbietung der so verruchten wie selbstbewussten Irene Moll in Dominik Grafs "Fabian oder Der Gang vor die Hunde" (2021) wurde sie ein weiteres Mal als Beste Darstellerin in einer Nebenrolle für den Deutschen Filmpreis nominiert.  

Neben ihrer anhaltenden Rolle im Tatort-Duo Rubin und Karow, welches mit "Die dritte Haut" 2021 bereits in die dreizehnte Runde ging, lieh Becker auch immer wieder Milla Jovovich ihre Stimme für die deutsche Synchronisation der "Resident Evil"-Reihe sowie etwa für den Film "Monster Hunter" (2021). 

2022 wurde Meret Becker beim Filmfest Emden mit dem Emder Schauspielpreis für ihre herausragenden schauspielerischen Leistungen geehrt. Im selben Jahr nahm sie mit der Episode "Das Mädchen, das allein nach Haus’ geht" Abschied von ihrer populären Rolle als "Tatort"-Kommissarin und stand als Zoodirektorin für Veit Helmers Kinderfilm "Akiko, der fliegende Affe" vor der Kamera. Der Film kam erst 2025 in die Kinos und wurde mit dem Deutschen Filmpreis als Bester Kinderfilm ausgezeichnet. Zuvor gehörte sie noch zum Ensemble der Netflix-Mysteryserie "Das Signal" (2024).

Beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen erhielt Becker für ihre Rolle als grantige Großmutter in dem TV-Film "Familie is nich" (2024) zusammen mit Luise Landau die "Ludwigshafener Auszeichnung".
 

Filmography
2023/2024
Familie is nich
  • Darsteller
2022-2024
Akiko, der fliegende Affe
  • Darsteller
2021/2022
Das Mädchen, das allein nach Haus' geht
  • Darsteller
2021
Die Kalten und die Toten
  • Darsteller
2019-2021
Stand Up! Was bleibt, wenn alles weg ist
  • Musik
2020/2021
Die dritte Haut
  • Darsteller
2019-2021
Fabian oder Der Gang vor die Hunde
  • Darsteller
2020
Ein paar Worte nach Mitternacht
  • Darsteller
2019/2020
Das perfekte Verbrechen
  • Darsteller
2019
Das Leben nach dem Tod
  • Darsteller
2018/2019
Der gute Weg
  • Darsteller
2018/2019
Ostwind - Aris Ankunft
  • Darsteller
2018
Tiere der Großstadt
  • Darsteller
2016-2018
Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?
  • Darsteller
  • Musik
2017/2018
Meta
  • Darsteller
2017/2018
Liliane Susewind - Ein tierisches Abenteuer
  • Darsteller
2017
Dein Name sei Harbinger
  • Darsteller
2016/2017
Amour Fou
  • Darsteller
2016
Dunkelfeld
  • Darsteller
2015/2016
Wir - Ihr - Sie
  • Darsteller
2015/2016
Back to Nothing
  • Darsteller
2013-2016
Mann im Spagat - Pace, Cowboy, Pace
  • Darsteller
2015
Ätzend
  • Darsteller
2014/2015
Das Muli
  • Darsteller
2013/2014
Lügen und andere Wahrheiten
  • Darsteller
2012-2014
Die Berliner Philharmonie
  • Sprecher
2013/2014
Der Verlust
  • Darsteller
2013
Die kleine Meerjungfrau
  • Darsteller
2013
Aus der Tiefe der Zeit
  • Darsteller
2012/2013
Der Geschmack von Apfelkernen
  • Darsteller
2012/2013
Feuchtgebiete
  • Darsteller
2012/2013
Ohne Vergebung
  • Darsteller
2011/2012
Quellen des Lebens
  • Darsteller
2010/2011
Kokowääh
  • Darsteller
2010/2011
Die Lehrerin
  • Darsteller
2009-2011
Fliegende Fische müssen ins Meer
  • Darsteller
2010
Rottmann schlägt zurück
  • Darsteller
2009/2010
Das Leben ist zu lang
  • Darsteller
2009/2010
Gurbet - Fremde Heimat
  • Darsteller
2010
Die Akte Kleist
  • Darsteller
2009
Boxhagener Platz
  • Darsteller
2008/2009
Record 12
  • Darsteller
2008
Die Glücklichen
  • Darsteller
2007/2008
Friedliche Zeiten
  • Darsteller
2007/2008
Crash
  • Darsteller
2007
Wenn einer von uns stirbt, geh ich nach Paris
  • Gesang
2007
Meine schöne Bescherung
  • Darsteller
2006/2007
Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler
  • Darsteller
2005/2006
Komm näher
  • Darsteller
2004/2005
Urlaub vom Leben
  • Darsteller
2004/2005
Unkenrufe
  • Darsteller
2004/2005
3 Grad kälter
  • Darsteller
2003-2005
Polly Blue Eyes
  • Darsteller
2002/2003
Katzenzungen
  • Darsteller
2003
Hamlet X
  • Darsteller
2002/2003
Mutti - Der Film
  • Darsteller
2003
Dusty, die Hausstaubmilbe: Das Staubfest
  • Sprecher
2002/2003
PiperMint ...das Leben, möglicherweise
  • Darsteller
  • Musik
2000-2002
Poem - Ich setzte den Fuß in die Luft, und sie trug
  • Darsteller
2002
Perpendicular/Vector
  • Darsteller
2001/2002
Enfants du miel
  • Musik
2000/2001
Null Uhr 12
  • Darsteller
2000/2001
Planet Alex
  • Darsteller
2000/2001
Leo und Claire
  • Darsteller
2000/2001
Heinrich der Säger
  • Darsteller
1999/2000
Rote Glut
  • Darsteller
1998/1999
Der Einstein des Sex
  • Darsteller
1998/1999
Pünktchen und Anton
  • Darsteller
1998/1999
Das Gelbe vom Ei
  • Darsteller
1998/1999
Der Vulkan
  • Darsteller
1995-1997
Das Leben ist eine Baustelle
  • Darsteller
1997
Hundert Jahre Brecht
  • Darsteller
1997
Liebe Lügen
  • Darsteller
1997
Comedian Harmonists
  • Darsteller
1996/1997
Diamanten küßt man nicht
  • Darsteller
1996
Diebin des Feuers
  • Darsteller
1995/1996
Sid & Nancy - Ex & Pop
  • Mitwirkung
1996
Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief
  • Darsteller
1996
Kondom des Grauens
  • Darsteller
1993/1994
Das Versprechen
  • Darsteller
1993/1994
Totes Gleis
  • Darsteller
1993/1994
Fernes Land Pa-isch
  • Darsteller
1994
Freundinnen
  • Darsteller
1993/1994
Der Blaue
  • Darsteller
1993/1994
Die Schamlosen
  • Darsteller
1993/1994
Die Sieger
  • Darsteller
1992/1993
...und der Himmel steht still
  • Darsteller
1992/1993
Ebbies Bluff
  • Darsteller
1990/1991
Bis ans Ende der Nacht
  • Darsteller
1991/1992
Kleine Haie
  • Darsteller
1991
Happy Birthday, Türke!
  • Darsteller
1990/1991
Allein unter Frauen
  • Darsteller
1989/1990
Werner - Beinhart!
  • Darsteller
1980
Kaltgestellt
  • Darsteller
URL: https://www.filmportal.de/person/meret-becker_77129c19fe0647048e0fb91514fc299c