Darsteller
Berlin

Biografie

Jaecki Schwarz wurde am 26. Februar 1946 in Berlin-Köpenick geboren. Wie er später erzählte, verdankt er seinen für die damalige Zeit ungewöhnlichen Vornamen seiner Großmutter, die ein Fan des amerikanischen Kinderstars Jackie Coogan war (bekannt vor allem aus Charlie Chaplins Stummfilmklassiker "The Kid", 1921); der Standesbeamte habe dann aus der amerikanischen Schreibweise "Jackie" kurzerhand die eingedeutschte Variante "Jaecki" gemacht.

Zwar entdeckte Schwarz bereits während der Schulzeit seine Leidenschaft für die Schauspielerei, wirkte bei Schulaufführungen mit und wurde Mitglied im Jugendklub des Deutschen Theaters Berlin, trotzdem absolvierte er nach dem Abitur zunächst eine Lehre als Fotochemiefacharbeiter. Danach bewarb er sich an zwei Schauspielschulen – ohne Erfolg. 1965 wurde er schließlich an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg angenommen (heute: Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf), wo er bis 1969 ein Schauspielstudium absolvierte.

Sein Debüt vor der Kamera gab Schwarz noch als Student, mit der Hauptrolle in einer Episode von Gerhard Kleins Fernsehspiel "Geschichten jener Nacht" (1967). Kurz darauf wurde er von Konrad Wolf in der Hauptrolle seines autobiografischen Films "Ich war neunzehn" (1968) besetzt. Der Film war ein großer Erfolg und wurde nicht zuletzt für Schwarz' Leistung gelobt, der in der Rolle eines jungen Deutschen, der 1945 als Leutnant der Roten Armee in die Heimat zurückkehrt, eine große emotionale Tiefe und Vielschichtigkeit zeigte. So avancierte Jaecki Schwarz noch vor dem Abschluss seiner Ausbildung zu einem prominenten Schauspieler.  

Nach dem Studienende 1969 wurde er Ensemblemitglied der Bühnen der Stadt Magdeburg. 1974 wechselte er ans Berliner Ensemble, dem er bis 1997 angehörte. Doch wenngleich Jaecki Schwarz im Lauf der Jahrzehnte in einer Reihe von Theaterinszenierungen mitwirkte, entwickelten sich Kino und Fernsehen sehr schnell zum Schwerpunkt seines beruflichen Schaffens. Wichtige frühe Rollen hatte er als junger Krause in dem TV-Mehrteiler "Krause und Krupp" (1969); als zielloser Studienabbrecher an der Seite von Manfred Krug in dem Roadmovie "Weite Straßen - stille Liebe" (1969); und als liebenswerter Philosophiestudent in der Liebesgeschichte "Du und ich und Klein-Paris" (1970). Eine kleinere Rolle spielte er in Egon Günthers auch international erfolgreichem Beziehungsdrama "Der Dritte" (1972) mit Jutta Hoffmann. Kurz darauf besetzte Günther ihn an der Seite von Hoffmann in der männlichen Hauptrolle des damals umstrittenen Beziehungsfilms "Die Schlüssel" (1974), über einen stolzen Mathematikstudenten und seine Freundin, die sich während einer Polenreise über ihre Beziehung und ihre Zukunft Gedanken machen.  

Schwarz wurde bei der DEFA zwar gerne in der Rolle des netten jungen Mannes und Kollegen besetzt, verstand es dabei jedoch fast immer, diese Figuren mit hintergründigem Humor und Sinn für das Alltägliche zu gestalten. Zugleich erweiterte er seine Bandbreite durch Figuren wie den gescheiterten Republikflüchtling in "Suse, liebe Suse" (1975), einen verschmitzten Soldaten in dem Märchenfilm "Das blaue Licht" (1976), oder als Lehrer in der Dorfgeschichte "Das Raubtier" (1978) und dem Kinderfilm "Ein Mädchen aus Schnee" (1979). Einem breiteren Fernsehpublikum wurde er vor allem durch den erfolgreichen Siebenteiler "Gefährliche Fahndung" (1978) bekannt, in dem er einen österreichischen Kriminalinspektor verkörperte, der sich auf die Suche nach von Nazis geraubten Kunstschätzen begibt.

Eine anspruchsvolle Kinorolle spielte Schwarz in "Bürgschaft für ein Jahr" (1981), als zunächst distanziert agierender Betreuer einer alleinerziehenden, überforderten Mutter (Katrin Sass), der jedoch zu ihrem verlässlichen Helfer und Verbündeten wird. Im weiteren Verlauf der 80er Jahre sah man ihn vor allem in großen und kleinen Nebenrollen. So etwa als Offizier in "Märkische Forschungen" (1982), als Kameramann in "Hasenherz" (1987), als Nachbar und Musiker in "Ich liebe dich - April! April!" (1988) und als Mitarbeiter der Jugendhilfe in dem Sozialdrama "Stunde der Wahrheit" (1988, TV). In "Abschiedsdisco" (1990) hatte er eine wichtige Rolle als Vater eines trauernden 15-Jährigen, der den Tod seiner Freundin verarbeiten muss; in Wolfgang Hübners Fernsehspiel "Alter Schwede" (1990), das wegen seines "aufsässigen" Charakters erst nach der Wende ausgestrahlt werden konnte, spielte er den angehenden Adoptivvater eines einsamen DDR-Heimkindes.

Nach der deutschen Wiedervereinigung konnte Schwarz, der mit rund 120 Film- und Serienrollen zu den meistbeschäftigten DEFA-Schauspielern gehörte, nahtlos an seine DDR-Erfolge anknüpfen. Er wirkte in Nebenrollen von Kinofilmen wie dem DDR-Drama "Der Tangospieler" (1991), dem aufwändigen Abenteuerfilm "Die Spur des Bernsteinzimmers" (1992) und der sozialkritischen Bankräuberinnengeschichte "Burning Life"(1994) mit.  

Ab Mitte der 90er Jahre verlegte er sich jedoch fast vollständig auf die Fernseharbeit. So war er zwischen 1993 und 2000 in insgesamt 38 Folgen der Krimireihe "Auf eigene Gefahr" zu sehen. In der Krankenhausserie "Für alle Fälle Stefanie" gab er von 1997 bis 2003 den Professor Friedländer. Ab März 1994 spielte er in der Krimiserie "Ein starkes Team" die als Running Gag in jeder Folge auftauchende Nebenrolle des kauzigen Ex-Polizisten Sputnik, der sich mit immer neuen Geschäftsideen finanziell über Wasser hält. Jaecki Schwarz' bekannteste und populärste Figur dürfte jedoch der Kriminalhauptkommissar Herbert Schmücke sein, den er an der Seite von Wolfgang Winkler in der Krimireihe "Polizeiruf 110" verkörperte. Zwischen 1996 und 2012 löste das Ermittlerduo 50 Fälle.  

Daneben spielte Schwarz diverse Seriengastrollen und wirkte in einer Vielzahl an Fernsehspielen mit. So etwa als SED-Politiker Roland Wötzel in Hans-Christoph Blumenbergs Zweiteiler "Deutschlandspiel" (2000) oder in der vierteiligen Chronik "Liebesau – die andere Heimat" (2001), die die Geschichte der DDR aus der Perspektive eines fiktiven Dorfes erzählte.

Außerdem sah man ihn als Ganoven in der Krimikomödie "Zwei alte Gauner" (2001) mit Peter Weck, als Bankdirektor in der Weihnachtskomödie "Ein Sack voll Geld" (2002), als Räuber in dem Märchenfilm "Rotkäppchen" (2005) und als Patenonkel der Hauptfigur in dem heiteren Weihnachtsfilm "Hilfe, meine Tochter heiratet" (2006) – um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen. Zusammen mit seinem "Polizeiruf 110"-Dauerpartner Wolfgang Winkler hatte er die Titelrolle in der Komödie "Das Traumpaar" (2008), über zwei lebenslustige ältere Herren, die zwar beste Freunde sind, sich jedoch seit Jahrzehnten immer wieder in die Wolle kriegen.  

Nach dem Ende seiner "Polizeiruf"-Rolle übernahm Schwarz von 2012 bis 2014 in der Krankenhausserie "In aller Freundschaft" eine tragende Rolle als Gesundheitsdezernent. Im Oktober 2013 erlitt Schwarz einen Augeninfarkt auf dem rechten Auge und hat dort nur noch eine Sehkraft von zehn Prozent. In den folgenden Jahren sah man ihn vereinzelt in Gastrollen von Serien wie "Heiter bis tödlich" (2016) und "SOKO München" (2017). Einen kleinen Kinoauftritt hatte er als Spaziergänger mit Hund in Detlev Bucks Liebeskomödie "Wuff - Folge dem Hund" (2018). Außerdem spielte er in "Ein starkes Team" weiterhin den skurrilen Ex-Polizisten Sputnik.

Jaecki Schwarz, dessen Lebenspartner von 1986 bis 2006 der Schauspieler Hagen Henning war, ist Kuratoriumsmitglied der Initiative Queer Nations. In einer Talksendung sagte er 2012: "Ich bin drei Randgruppen - Schwuler, Alkoholiker, Ossi" (Anmerkung: Schon seit 1990 ist Schwarz "trocken").  

Im Februar 2021 unterzeichnete er gemeinsam mit 184 anderen schwulen, lesbischen, bisexuellen, queeren, nicht-binären und trans* Schauspieler*innen das Manifest #actout und war damit Teil des Massen-Coming-Outs auf der Titelseite des Magazins der Süddeutschen Zeitung (wenngleich er selbst schon lange offen schwul lebte). Angestoßen von Godehard Giese, Eva Meckbach und Karin Hanczewski, positionierte sich die Initiative gegen Diskriminierung und forderte mehr Sichtbarkeit und Diversität in der Theater-, Film und Fernsehbranche.

 

FILMOGRAFIE

2017/2018
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1967
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