Darstellerin, Sonstiges
Berlin (Ost)

Biografie

Christiane Paul, geboren am 8. März 1974 in Berlin (Ost) als Tochter eines Arztehepaares, nahm mit 16 Jahren – kurz nach dem Mauerfall – an einem "Miss Vogue"-Wettbewerb teil, durch den sie in die Kartei einer Model-Agentur aufgenommen wurde. In der Folgezeit wurde sie für Aufnahmen bei Teenager-Zeitschriften wie "Bravo-Girl" und "Mädchen" gebucht.

1991 entdeckte sie der Regisseur Niklaus Schilling als Schauspielerin und engagierte sie für seinen Film "Deutschfieber", einer Farce über die Wiedervereinigung Deutschlands. Trotz der anlaufenden Filmkarriere nahm Paul nach dem Abitur 1992 ein Medizinstudium in Berlin auf, das sie auch parallel zu ihrer Schauspiellaufbahn fortsetzte.

Ihre erste Hauptrolle spielte Christiane Paul 1993 in "Ich und Christine": An der Seite von Götz George verkörperte sie darin eine 29-jährige Radiomoderatorin, die sich in einen 20 Jahre älteren Bauarbeiter verliebt. Trotz wohlwollender Kritiken stieß der Film beim Publikum nur auf wenig Resonanz.

Für größere Aufmerksamkeit sorgte Paul erstmals in dem Thriller "Ex" (1995) von Mark Schlichter: Für ihre Leistung als weibliches Mitglied einer Gruppe junger Autodiebe in Berlin wurde sie 1996 mit dem Max-Ophüls-Preis als "Beste Nachwuchsschauspielerin" ausgezeichnet. Im gleichen Jahr erhielt sie für ihre Rolle als Karrierefrau in der Beziehungskomödie "Workaholic" den Bayerischen Filmpreis.

Nach diesen Erfolgen galt Paul als eine der großen Nachwuchshoffnungen des deutschen Films. Trotzdem brach sie ihr Medizinstudium nicht ab: 1995 legte sie ihr erstes Staatsexamen ab, das zweite 1997.

Nach einer kleinen Nebenrolle in Til Schweigers "Knockin' on Heavens Door" (1997) feierte sie in Wolfgang Beckers hoch gelobter Tragikomödie "Das Leben ist eine Baustelle" ihren bis dahin größten Erfolg. Paul überzeugte darin als geheimnisvolle Musikerin an der Seite von Jürgen Vogel, der im Jahr darauf auch in dem Fernsehspiel "Der Pirat" von Bernd Schadewald ihr Partner war. Weniger erfolgreich bei Kritik und Publikum war 1999 die Ingrid Noll-Verfilmung "Die Häupter meiner Lieben", in der sie gemeinsam mit Heike Makatsch ein mörderisches Frauen-Duo gab.

2000 wirkte Paul in gleich drei Kinofilmen mit. In der Filmbiografie "Marlene" spielte sie die Nebenrolle der Geliebten von Marlene Dietrichs Mann, Tamara Matul. Fatih Akins Road-Movie "Im Juli" zeigte Paul als flippige Romantikerin Juli, die einen biederen Lehrer auf eine Odyssee durch halb Europa entführt. In Martin Eiglers ambitioniertem Krimi "Freunde" sah man sie als Frau zwischen zwei Männern, einem Polizisten, gespielt von Benno Fürmann, und einem Ganoven, verkörpert von Erdal Yildiz.

Es folgten Rollen in den TV-Produktionen "Himmelreich auf Erden" (2002) und "Echte Männer?" (2003) sowie in Dani Levys Beziehungsdrama "Väter", das im Herbst 2002 in die Kinos kam. Ebenfalls 2002 schloss Paul ihre Promovierung als Medizinerin ab, gab diesen Beruf jedoch 2004 auf, um sich neben der Betreuung ihrer 2002 geborenen Tochter wieder stärker der Filmarbeit zu widmen.

In den folgenden Jahren sah man sie vor allem in Komödien wie Eoin Moores "Im Schwitzkasten" (2005), Ralf Huettners "Reine Formsache" (2006), Thomas Heinemanns "Vorne ist verdammt weit weg" (2007) oder der Edgar-Wallace-Parodie "Neues vom Wixxer" (2007). Aber auch in Dennis Gansels erfolgreicher, mehrfach preisgekrönter Faschismus-Parabel "Die Welle" (2008) war sie zu sehen, einmal mehr mit Jürgen Vogel als Partner; sowie in Ben Verbongs wohlwollend rezensierter, beim Publikum aber wenig erfolgreicher Tragikomödie "Ob ihr wollt oder nicht" (2009) und in Lars Büchels Kinderabenteuer "Lippels Traum" (2009). Außerdem spielte sie gelegentlich Theater, so etwa 2004 in einer Inszenierung von Heiner Müllers "Der Auftrag" im Haus der Berliner Festspiele oder 2008 in Tschechows "Iwanow" am Düsseldorfer Schauspielhaus.

2010 spielte sie prägnante Nebenrollen in zwei sehr unterschiedlichen Filmen: in der ironischen Groschenroman-Verfilmung "Jerry Cotton" gab sie eine knallharte Beamtin namens Daryl Zanuck, während man sie in der schweizerischen Politsatire "Der große Kater" als persönliche Assistentin eines Bundespräsidenten in Bedrängnis sehen konnte. Ebenfalls 2010 spielte sie die Hauptrolle in Vivian Naefes TV-Komödie "Der Doc und die Hexe".

An der Seite von Stipe Erçeg verkörperte sie 2012 die Mutter einer modernen Vampirfamilie in dem Jugendfilm "Die Vampirschwestern". 2013 sah man Paul in zwei viel beachteten TV-Mehrteilern: In "Das Adlon. Eine Familiensaga" spielte sie eine amerikanische Fotografin im Berlin des beginnenden 20. Jahrhunderts, in "Unsere Mütter, unsere Väter" gab sie eine ukrainische Ärztin, die während des 2. Weltkriegs ihre jüdische Herkunft verleugnen muss. Leichtere Kost war im gleichen Jahr "Familie Sonntag auf Abwegen" (TV), eine Gesellschaftskomödie, in der Paul eine ehrgeizige Frau im Karrieretief spielte.

Ende 2013 meldete sie sich dann mit einer Kinohauptrolle zurück: In Robert Thalheims sozialkritischer Komödie "Eltern" spielte sie eine Mutter, die sich auf ihre Karriere konzentriert, während ihr beruflich weniger erfolgreicher Mann sich um Kinder und Haushalt kümmern soll. Danach sah man Paul in einer ganzen Reihe weiterer, sehr unterschiedlicher Mutterrollen: In dem Kinderfilm "Lola auf der Erbse" (2014) war sie eine exzentrische allein erziehende Mutter, deren kleine Tochter ihre neue Beziehung torpediert; in Marco Petrys Teenie-Komödie "Doktorspiele" (2014) gab sie die Mutter eines pubertätsgebeutelten Schülers; in dem Grimme-Preis-gekrönten TV-Drama "Der Fall Bruckner" (2014) spielte sie eine angesehene Architektin, die in den Verdacht gerät, ihren kleinen Sohn zu misshandeln; und für "Die Vampirschwestern 2" (2014) schlüpfte sie erneut in die Rolle der menschlichen Mutter zweier kesser Vampirkinder.

Darüber hinaus wirkte Paul unter anderem in dem aufwändigen TV-Zweiteiler "Die Himmelsleiter" (2015) mit und spielte in dem Thriller "Unterm Radar" (2015, TV) eine Richterin, deren Tochter in islamistischen Terrorverdacht gerät. Eine weitere TV-Hauptrolle hatte sie in der Liebeskomödie "Mein gebrauchter Mann" (2015), über eine kinderlose Single-Frau, die sich in einen geschiedenen Vater verliebt.

Mit Dany Levy als Regisseur spielte Paul in der Kinokomödie "Die Welt der Wunderlichs" (2016) die gefühlsarme Schwester der Hauptfigur, gefolgt vom dritten Teil der "Vampirschwestern" (2016). Ebenfalls 2016 gewann sie für ihre Leistung in "Unterm Radar" (siehe oben) einen International Emmy Award. Für "Die Welt der Wunderlichs" wurde sie 2017 für den Deutschen Filmpreis nominiert.  

Auf der Kinoleinwand sah man sie wieder als Sprengstoffexpertin in Christian Alvarts Thriller "Steig. Nicht. Aus!" (2018). Mit "Ostfriesenblut" startete 2018 eine TV-Krimireihe mit Paul in der Hauptrolle einer ehrgeizigen Kommissarin. Die Regie führte Sven Bohse, mit dem sie anschließend auch die "Tatort"-Folge "Borowski und das Land zwischen den Meeren" (2018) drehte. Daniel Harrichs investigativer Spielfilm "Saat des Terrors" zeigte sie in der Hauptrolle als BND-Agentin, die den Terror-Verstrickungen internationaler Geheimdienste auf die Spur kommt. Außerdem übernahm Paul eine Hauptrolle in der achtteiligen Endzeitserie "8 Tage" des Streaming-Anbieters "Sky", die auf der Berlinale 2019 Premiere feierte. Beim Münchner Filmfest 2019 wurde Florian Koerner von Gustorfs "Was gewesen wäre" uraufgeführt, mit Paul in einer Hauptrolle als einstige DDR-Bürgerin, die unerwartet ihrer Jugendliebe wiederbegegnet. Der Kinostart folgte im Herbst 2019.

Neben der Schauspielerei gab Paul im Lauf ihrer Karriere häufig Lesungen und nimmt noch immer regelmäßig Hörbücher auf. Darüber hinaus engagiert sie sich bis heute für zahlreiche soziale Projekte wie beispielsweise den Welt-Aids-Tag und die Initiative "Deine Stimme gegen Armut".

 

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