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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Nicolette Krebitz

Date of Birth
09/02/1972 - 12:00
Geburtsort
Berlin
Biografie

Nicolette Krebitz, geboren am 2. September 1972 in Berlin, spielte als Elfjährige eine TV-Hauptrolle in "Ich wette, es wird ein Junge". Später übernahm sie die Moderation des "Disney-Club" und absolvierte ein Schauspielstudium an der Fritz-Kirchhoff-Schule. Für ihre Rolle als Aids-Opfer in Markus Imbodens "Ausgerechnet Zoé" erhielt sie 1995 den Grimme-Preis. Im Kino spielte sie zahlreiche ungewöhnlicher Charaktere in Nischenfilmen, beispielsweise in "Long Hello and Short Goodbye" (1998), "Fandango" (2000) und "Die Männer ihrer Majestät" (2001). Ihr Kinodebüt als Regisseurin hatte sie mit "Jeans" (2001). 1998 wurde sie für den "Bandits"-Soundtrack mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet, sie sang für die Clubformation Terranova und wurde Hommage-Objekt der Band Tocotronic mit deren Titel "Nicolette Krebitz wartet".

Nach ihrem Regiedebüt "Jeans" war Krebitz zunächst nur hin und wieder als Schauspielerin im Kino zu sehen, etwa in Rolf Peter Kahls Schauspielerinnen-Porträt "Mädchen am Sonntag" an der Seite von Laura Tonke, Katharina Schüttler und Inga Birkenfeld. Im Fernsehen spielte sie gelegentlich in Krimiserien wie "Tatort" oder "Spezialisten: Kripo Rhein-Main". Ende 2007 meldete sie sich mit ihrer zweiten Regiearbeit, dem experimentell angehauchten und vielfach gelobten Drama "Das Herz ist ein dunkler Wald" im Kino zurück. Nina Hoss spielte die Hauptrolle einer Frau, die herausfindet, dass ihr Mann ein Doppelleben führt, Nicolette Krebitz trat im Film nicht auf.

Als Schauspielerin sah man sie im Jahr 2009 wieder auf der Kinoleinwand: In der Liebesgeschichte "Liebeslied" von Anne Hoegh Krohn verkörpert sie eine Frau, deren Lebenspartner an Parkinson erkrankt. Im selben Jahr lief der Omnibusfilm "Deutschland 09" in den deutschen Kinos, zu dem Krebitz die Episode "Die Unvollendete" mit Helene Hegemann beisteuerte.

Nach einer Hauptrolle in Stefan Kornatz' TV-Film "Verältnisse" war sie in einer weiteren Kinohauptrolle in Christoph Hochhäuslers "Unter dir die Stadt" zu sehen, der beim Filmfestival in Cannes 2010 Premiere feierte und im März 2011 in den deutschen Kinos startete. Das Drama erzählt von der Affäre einer jungen Frau mit einem Bankmanager, der seine Machtposition ausnutzt, um ihren Ehemann - in derselben Bank tätig - aus dem Weg zu räumen.

2011 hatte Krebitz eine tragende Nebenrolle in dem Jugenddrama "Lollipop Monster" als verwitwete Mutter einer rebellischen Teenagerin. In dem experimentellen Thriller "90 Minuten - Das Berlin Projekt" sah man sie in der Schlüsselrolle einer Frau, deren Lebenspartner ihren Tod rächen will; in der TV-Komödie "Der Heiratsschwindler und seine Frau" gab sie eine vermögende Witwe, die von einem Betrüger umgarnt wird.

Beim Internationalen Filmfestival von San Sebastián 2012 feierte "Draußen ist Sommer" Uraufführung, in dem Krebitz eine lethargisch-depressive Mutter spielt, die mit ihrer Familie von Deutschland in die deutschsprachige Schweiz zieht, um einen Neuanfang zu versuchen; das Drama erhielt viele positive Kritiken, gewann den Hauptpreis beim Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern und startete im Oktober 2013 in den deutschen Kinos. Bereits vorher, im Juni 2013, hatte der Thriller "Der blinde Fleck" beim Münchner Filmfest Premiere: Darin spielte Krebitz die Frau eines investigativen Journalisten (Benno Fürmann), der die Hintergründe des verheerenden Münchner Oktoberfest-Attentats von 1980 recherchiert. "Der blinde Fleck" kam im Januar 2014 regulär in die Kinos.

In der Siegfried-Lenz-Verfilmung "Die Flut ist pünktlich" (2014, TV) spielte sie die Ehefrau eines untreuen Mannes; als dessen Geliebte unter mysteriösen Umständen ihren Ehemann verliert, entspinnt sich ein Psychodrama. Eine zentrale Rolle hatte Krebitz auch in dem österreichischen TV-Thriller "Blutsschwestern" (2014; deutscher TV-Titel: "Die Tote in der Berghütte"). Sie verkörperte darin die herrische Wortführerin einer alten Clique von Schulfreunden, die während eines gemeinsamen Almausflugs getötet wird.

In der Tragikomödie "Besser als nix" (2014) zeigte Krebitz sich wieder einmal von ihrer komödiantischen Seite, als Ukrainerin mit blonder Perücke mit exaltiertem Akzent. Zurück zu ihren "Bandits"-Tagen bewegte sie sich in Jan Ruzickas Fernsehspiel "Frauen", das beim Filmfest Hamburg 2015 Premiere feierte: An der Seite von Katja Riemann und Sophie von Kessel spielte Krebitz darin eine ehemalige Rockmusikerin, die mit ihren einstigen Bandkolleginnen ein Comeback versuchen will.

Im Januar 2016 stellte Nicolette Krebitz beim renommierten Sundance Film Festival (USA) ihren dritten, mit Spannung erwarteten Langfilm als Regisseurin vor: "Wild" erzählt von einer introvertierten jungen Frau (Lilith Stangenberg), die durch die Begegnung mit einem Wolf ihre animalisch-anarchische Seite entdeckt. Der eigenwillige und provokante Film bekam überaus positive Kritiken und startete im April 2016 in den deutschen Kinos. Krebitz brachte er einen Bayerischen Filmpreis für die Beste Regie sowie den Günter Rohrbach Filmpreis für den Besten Film ein; von dem amerikanischen Branchenblatt "Variety" wurde sie im Rahmen einer Initiative der European Film Promotion als eine von zehn "Women Filmmakers to Watch" hervorgehoben. Beim Deutschen Filmpreis 2017 erhielt "Wild" sieben Nominierungen, darunter die Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Drehbuch. Ausgezeichnet wurde er für die Beste Tongestaltung, die Beste männliche Nebenrolle, die Beste Kamera/Bildgestaltung und mit der Lola in Bronze als Bester Spielfilm.

In den nächsten Jahren trat Krebitz vor allem wieder als Schauspielerin in Erscheinung, übernahm Rollen in so unterschiedlichen Produktionen wie dem Kinder- und Jugendfilm "Ostwind - Aufbruch nach Ora", Julie Delpys Familiendrama "My Zoe" (FR/DE/PT/GB 2019) und der TV-Familienkomödie "Familie mit Hindernissen" (DE/AT 2017) sowie deren Fortsetzungen "Trauung mit Hindernissen" (2918), "Eltern mit Hindernissen" (2020) und "Patchwork für Fortgeschrittene" (2020).

Ende Mai 2021 begann sie mit den Dreharbeiten zu ihrer nächsten Regiearbeit: "A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe" (DE/FR 2022) handelt von einer alternden Schauspielerin (Sophie Rois), die eine besondere Beziehung zu einem 17-jährigen Außenseiter und Dieb (Milan Herms) entwickelt. Der Film feierte im Februar 2022 im Wettbewerb der Berlinale Premiere.

Im gleichen Jahr sah man Krebitz in einer tragenden Rolle der Familiengeschichte "Wolke unterm Dach". 

2023 hatte sie eine Hauptrolle als Polizistin in dem zweiteiligen TV-Thriller "Die Augenzeugen"; auch in Kida Khodr Ramadans siebenteiliger Serie "Testo" (2024) sah man sie als Polizeibeamtin (diesmal in einer Nebenrolle). Nach einem Auftritt im großen und prominenten Ensemble von Rolf Peter Kahls "Die Ermittlung" (2024), über die ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesse 1963-65, war Nicolette Krebitz auf der Berlinale 2025 in gleich zwei Filmen vertreten: Als Mutter in Tom Tykwers Familiendrama "Das Licht" (der Eröffnungsfilm) und als Partnerin der Hauptfigur in der Gesellschaftsstudie "Hysteria" (in der Sektion Panorama).
 

Filmography
2022-2025
Hysteria
  • Darsteller
2023-2025
Das Licht
  • Darsteller
2023/2024
Die Ermittlung
  • Darsteller
2022/2023
Silber und das Buch der Träume
  • Darsteller
2022/2023
Die Augenzeugen
  • Darsteller
2020-2022
Wolke unterm Dach
  • Darsteller
2021/2022
A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe
  • Regie
  • Drehbuch
2019/2020
Fly
  • Darsteller
2018/2019
My Zoe
  • Darsteller
2018/2019
Preis der Freiheit
  • Darsteller
2014-2017
Überflieger - Kleine Vögel, großes Geklapper
  • Sprecher
2016/2017
Ostwind - Aufbruch nach Ora
  • Darsteller
2015/2016
Treffen sich zwei
  • Darsteller
2014/2015
Wild
  • Regie
  • Drehbuch
2015
Frauen
  • Darsteller
2012-2014
Besser als nix
  • Darsteller
2013/2014
Arteholic
  • Mitwirkung
2013/2014
Borowski und das Meer
  • Darsteller
2012-2014
Die Flut ist pünktlich
  • Darsteller
2012/2013
Das radikal Böse
  • Sprecher
2012/2013
Der blinde Fleck
  • Darsteller
2011/2012
Draussen ist Sommer
  • Darsteller
2011/2012
Der Heiratsschwindler und seine Frau
  • Darsteller
2011/2012
Alles hat seinen Preis
  • Darsteller
2011
Kurztrip
  • Darsteller
2010/2011
Lollipop Monster
  • Darsteller
2010/2011
90 Minuten – Das Berlin Projekt
  • Darsteller
2009/2010
Unter dir die Stadt
  • Darsteller
2009
Verhältnisse
  • Darsteller
2008/2009
Deutschland '09 - 13 kurze Filme zur Lage der Nation
  • Regie
  • Drehbuch
2008
Liebeslied
  • Darsteller
2006/2007
Das Herz ist ein dunkler Wald
  • Regie
  • Drehbuch
2005/2006
Pechmarie
  • Darsteller
2005
Mädchen am Sonntag
  • Mitwirkung
2003/2004
Zwischen Nacht und Tag
  • Darsteller
2002/2003
So schnell du kannst
  • Darsteller
2001/2002
8 femmes
  • Synchronsprecher
2000/2001
Die Männer ihrer Majestät
  • Darsteller
2001
Jeans
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
2000/2001
Der Tunnel
  • Darsteller
2001
Mon Chérie
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
2001
99euro-films
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
1998-2000
Fandango
  • Darsteller
1999
Long Hello and Short Goodbye
  • Darsteller
1997/1998
Die Bubi Scholz Story
  • Darsteller
1998
Candy
  • Darsteller
1996/1997
Bandits
  • Darsteller
1996
Tempo
  • Darsteller
1996
Kondom des Grauens
  • Darsteller
1995
Kinder des Satans
  • Darsteller
1995
Unbeständig und kühl
  • Darsteller
1995
Unter Druck
  • Darsteller
1994/1995
Looosers!
  • Darsteller
1994/1995
Ein ehrenwertes Haus
  • Darsteller
1994
Unschuldsengel
  • Darsteller
1994
Ausgerechnet Zoé
  • Darsteller
1991-1993
Durst
  • Darsteller
1993
Schicksalsspiel
  • Darsteller
1993
Domenica. Alle kommen, keiner war da
  • Darsteller
1992
Schuld war nur der Bossa Nova
  • Darsteller
1989/1990
Der achte Tag
  • Darsteller
1988
Bruder und Schwester
  • Darsteller
1984
Sigi, der Straßenfeger
  • Darsteller
URL: https://www.filmportal.de/person/nicolette-krebitz_2b31543457f847fea5e1a8a880a3a14d