Weitere Namen
Dr. Günter Rohrbach (Weiterer Name)
Darsteller, Drehbuch, Produzent
Neunkirchen (Saar)

Biografie

Günther Rohrbach, geboren am 23. Oktober 1928 in Neunkirchen (Saarland), arbeitete 1950 als Regieassistent und Studiobühnenleiter in Saarbrücken. Zwischen 1951 und 1956 studierte er Germanistik, Philosophie, Psychologie und Theaterwissenschaft in Bonn, Paris, München und Köln und wurde 1957 mit einer Arbeit über Grimmelshausens "Simplicissimus" promoviert. Nach einer Tätigkeit als Reporter arbeitete er ab 1961 Redakteur beim WDR, war dann Leiter des Planungsstabes für dessen neu zu schaffendes Drittes Programm, übernahm anschließend die Leitung der Hauptabteilung Fernsehspiel im Ersten Programm und war später auch für die Unterhaltung und das Nachmittagsprogramm zuständig. 1979 wurde Rohrbach Geschäftsführer der Bavaria Atelier GmbH Geiselgasteig, wo er bis 1994 tätig war. Parallel hinzu kamen 1992 die nebenamtlichen Beschäftigungen als Abteilungsleiter und Honorarprofessor an der Hochschule für Fernsehen und Film in München.

Durch seine Arbeit für den WDR hatte Rohrbach entscheidenden Anteil an der Reputation des Mediums Fernsehspiel. Er war seit Ende der 1960er Jahre engagierter Förderer des Jungen Deutschen Films, so brachte er viele aufsehenerregende, auch einige kontroverse Werke auf den Weg, beispielsweise Klaus Lemkes "Brandstifter" (1969), Tom Toelles "Das Millionenspiel" (1970), Rosa von Praunheims "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt", Rainer Werner Fassbinders Serie "Acht Stunden sind kein Tag" und Wim Wenders' "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" (alle 1972), Wolfgang Petersens "Smog" (1973) und "Die Konsequenz" (1979) und Edgar Reitz' "Stunde Null" (1977). Er war aber auch für Fernsehunterhaltung wie die erste deutsche TV-Talkshow "Je später der Abend", die Comedy-Serie "Klimbim" und die "Otto-Show" verantwortlich.

Bei der Bavaria produzierte Rohrbach Anfang der 1980er Jahre Fassbinders Döblin-Adaption "Berlin Alexanderplatz" (1980; "Ehrende Anerkennung" beim Adolf Grimme Preis, gemeinsam mit Peter Märthesheimer) und Wolfgang Petersens Welterfolg "Das Boot", der sowohl als Kinofilm wie auch als Fernseh-Miniserie vielfach ausgezeichnet wurde, darunter mit dem Bundesfilmpreis, dem Emmy sowie sechs Oscar®-Nominierungen. Danach produzierte er auch Petersens "Unendliche Geschichte" (1983), Bernhard Sinkels starbesetzte Miniserie "Väter und Söhne" (1986), Dominik Grafs "Die Katze" (1987) und "Die Sieger" (1994) sowie die Loriot-Filme "Ödipussi" (1987) und "Pappa ante Portas" (1990). Einen überragenden Erfolg feierte er auch mit Helmut Dietls Mediensatire "Schtonk!" (1991) über den Skandal um die angeblichen Hitler-Tagebücher: Der Film wurde unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis in Gold ausgezeichnet und für den Oscar® sowie den Golden Globe nominiert.

Weitere Erfolge Rohrbachs waren Joseph Vilsmaiers "Stalingrad" (1992, Bayerischer Filmpreis), als freier Produzent ab 1994 dann Rainer Kaufmanns "Die Apothekerin" (1996), Max Färberböcks "Aimée und Jaguar" (1997, Golden Globe-Nominierung), Hermine Huntgeburths "Die weiße Massai" (2005) und ihre Fontane-Adaption "Effi Briest" (2009). Für Leander Haußmanns satirische Komödie "Hotel Lux" (2011) wurde Rohrbach beim Bayerischen Filmpreis mit dem Produzentenpreis ausgezeichnet. Danach trat Rohrbach als Produzent seltener in Erscheinung. So war er an der Realisierung von Tim Tragesers "Der weiße Äthiopier" (2015, TV) und Leander Haußmanns "Das Pubertier - Der Film" (2017) beteiligt.

Im Jahr 2003 war Rohrbach eines der Gründungsmitglieder der Deutschen Filmakademie und bildete bis 2010 gemeinsam mit Senta Berger auch deren Präsidium. 2011 rief er in Zusammenarbeit mit seiner Geburtsstadt Neunkirchen den Günter-Rohrbach-Filmpreis ins Leben, dessen Ziel die Förderung deutschsprachiger Filme ist.

Zu Günter Rohrbachs weiteren Auszeichnungen zählen der Ehrenpreis beim Deutschen Filmpreis 1994, die "Berlinale Camera" (2009), die SPIO-Ehrenmedaille (2011) und der "Ehrenpreis für Inspiration" beim Deutschen Schauspielerpreis, mit dem er 2014 gewürdigt wurde. Die Stadt München ehrte Rohrbach im Jahr 2017 mit ihrem kulturellen Ehrenpreis.

FILMOGRAFIE

2016/2017
  • Produzent
2014/2015
  • Produzent
2014/2015
  • Mitwirkung
2012
  • Mitwirkung
2010/2011
  • Produzent
2007-2009
  • Produzent
2006/2007
  • Produzent
2006/2007
  • Produzent
2004/2005
  • Adaption
  • Produzent
2001/2002
  • Idee
2000/2001
  • Co-Produzent
1999/2000
  • Produzent
1999/2000
  • Produzent
  • Co-Produzent
1997/1998
  • Produzent
1997/1998
  • Produzent
1997/1998
  • Produzent
1996/1997
  • Produzent
1993-1995
  • Produzent
1994/1995
  • Produzent
1993/1994
  • Produzent
1991/1992
  • Produzent
1991/1992
  • Produzent
1990/1991
  • Co-Produzent
1990/1991
  • Ausführender Produzent
1986/1987
  • Produzent
1990
  • Produzent
1989/1990
  • Produzent
1989/1990
  • Produzent
1988/1989
  • Produzent
1987/1988
  • Produzent
1987/1988
  • Co-Produzent
1987/1988
  • Produzent
1984-1986
  • Produzent
1984-1986
  • Produzent
1984/1985
  • Produzent
1984
  • Mitwirkung
1983/1984
  • Co-Produzent
1983
  • Produzent
1982/1983
  • Produzent
1980/1981
  • Produzent
1979/1980
  • Produzent