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Alle Fotos (4)Biografie
Geboren am 23. Oktober 1928 in Neunkirchen (Saarland), arbeitet Rohrbach 1950 als Regieassistent und Studiobühnenleiter in Saarbrücken. Zwischen 1951 und 1956 studiert er Germanistik, Philosophie, Psychologie und Theaterwissenschaft in Bonn, Paris, München und Köln und schließt sein Studium 1957 mit einer Dissertation über Grimmelshausen ab. Nach Tätigkeiten als Reporter und für den WDR wird Rohrbach 1979 Geschäftsführer der Bavaria Atelier GmbH Geiselgasteig, wo er bis 1994 tätig ist. Hinzu kommen parallel 1992 die nebenamtlichen Beschäftigungen als Abteilungsleiter und Honorarprofessor an der Hochschule für Fernsehen und Film in München.
Durch seine Arbeit für den WDR hat Rohrbach entscheidenden Anteil an der Reputation des Mediums Fernsehspiel. Rohrbach erhält für seine Produktionen wiederholt Auszeichnungen, unter anderem den Bundesfilmpreis, die Goldene Kamera, den Bayerischen Filmpreis und den Adolf-Grimme-Preis. Er ist engagierter Förderer zahlreicher Vertreter des Jungen Deutschen Films der 1960er bis 1980er Jahre wie Rainer Werner Fassbinder, Hans W. Geißendörfer, Volker Schlöndorff, Bernhard Sinkel und Wim Wenders.
Rohrbach produziert Anfang der 1980er Jahre Wolfgang Petersens Welterfolg über den U-Bootkrieg "Das Boot" und danach auch seine "Unendliche Geschichte". Dominik Grafs "Die Katze" (1987) und "Die Sieger" (1994), die Loriot-Filme "Ödipussi" (1987) und "Pappa ante Portas" (1990), Helmut Dietls "Schtonk!" (1991), Joseph Vilsmaiers "Stalingrad" (1992), Max Färberböcks "Aimée und Jaguar" (1997) und unlängst Hermine Huntgeburths "Die weisse Massai" (2005) seien beispielhaft für seine späteren Filme genannt.
Von 2003 bis 2010 bildet er gemeinsam mit Senta Berger das Präsidium der Deutschen Filmakademie.
Während das von ihm produzierte Nachkriegsdrama "Anonyma - Eine Frau in Berlin" (2008) zwiespältige Kritiken erhält, kann Rohrbach mit Huntgeburths Fontane-Verfilmung "Effi Briest" (2009) einen Publikumserfolg verbuchen. 2009 erhält er im Rahmen der Berliner Filmfestspiele einen Ehrenpreis, die "Berlinale Camera". Für Leander Haußmanns satirische Komödie "Hotel Lux" (2011) wird Rohrbach beim Bayerischen Filmpreis mit dem Produzentenpreis ausgezeichnet.
2011 erhält Rohrbach die SPIO-Ehrenmedaille. Im gleichen Jahr ruft er in Zusammenarbeit mit seiner Geburtsstadt Neunkirchen den Günter-Rohrbach-Filmpreis ins Leben, dessen Ziel die Förderung deutschsprachiger Filme ist. Im Jahr 2014 wird er beim Deutschen Schauspielerpreis mit dem "Ehrenpreis für Inspiration" gewürdigt.
Als Produzent tritt Rohrbach derweil seltener in Erscheinung. So ist er an der Realisierung von Tim Tragesers "Der weiße Äthiopier" (2015, TV) und Leander Haußmanns "Das Pubertier - Der Film" (2017) beteiligt. Ebenfalls 2017 erhält er den Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt München.