Inhalt
Der Gangster Probek hat den vermeintlich perfekten Coup ausgeheckt: Während seine beiden Komplizen eine Bank überfallen und von der belagernden Polizei ein Lösegeld in Millionhöhe fordern, beobachtet Probek in aller Ruhe das Geschehen von einem gegenüberliegenden Hotel aus – und gibt seinen Männern per Funk Tipps und Instruktionen. Zunächst scheint alles nach Plan zu laufen. Sehr schnell aber entwickelt sich die genau ausgetüftelte Aktion zu einem psychologischen Katz-und-Maus-Spiel zwischen Probek und dem Einsatzleiter der Polizei, der ahnt, dass außer den Männern in der Bank noch ein Mann im Hintergrund agiert.
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Ehser telefoniert gerade mit seiner Schwester, als Jutta am frühen Morgen nach Hause kommt: Ihm ist längst klar, dass seine Gattin fremd geht. Und sie weiß, dass er es weiß. Was sie nicht weiß: Er lässt sie seit geraumer Zeit überwachen und kennt also den Liebhaber seiner Gattin – einen aktenkundigen Ganoven.
Noch vor der Öffnung der Filiale, als die Angestellten ihre Büros durch einen Hintereingang betreten, beginnt der Überfall planmäßig. Otten und die anderen Mitarbeiter des zuletzt erscheinenden Chefs Ehser werden als Geiseln genommen, Probek selbst, der aus seinem Hotelzimmer alles im Blick hat, informiert die Polizei. Dessen erfahrener Einsatzleiter, Hauptkommissar Voss, gleich ganz großes Geschütz auffährt: das SEK riegelt den gesamten Gebäudekomplex ab, nach Betäubungsgas-Einsatz soll die Filiale gestürmt werden.
Während Britz zunehmend nervös wird, behält Junghein die Übersicht. Und macht doch einen entscheidenden Fehler: Er gibt indirekt seine Identität preis, sodass Voss auf die Person des zweiten Geiselnehmers kommt. Vom dritten Mann draußen ahnt die Polizei jedoch weiterhin nichts, sodass alles nach Plan zu verlaufen scheint: Das Lösegeld wird bereitgestellt, Jutta Ehser als unverdächtige Gattin des Filialleiters als Fahrerin des eigenen Wagens zum Transfer der Beute akzeptiert.
Doch dann lässt Voss auch das Hotel räumen und Probek kann sich seiner Entdeckung nur durch ungeplantes Blutvergießen, dem auch der Kripobeamte Kramer, der engste Mitarbeiter von Voss, zum Opfer fällt, entziehen. Nun hat er Spuren hinterlassen und allmählich dämmert es den Beamten, dass es noch einen dritten Mann geben müsse. Der Verdacht wird zur Gewissheit, als der Gas-Anschlag misslingt: Probek hat das SEK-Fahrzeug manipuliert. Eine Peilung des Sprechfunkverkehrs zwischen den Gangstern soll den dritten Mann orten.
Währenddessen ist es Jutta Ehser in diesem Ermittler-Chaos gelungen, ihre Observierer abzuschütteln: die Beute ist aus dem Kofferraum ihres Wagens verschwunden, als sie von ihren Verfolgern eingeholt wird. Vor der Bankfiliale wird nun das Fluchtfahrzeug für die beiden Gangster und ihre Geiseln bereitgestellt. Jutta, die von Probek noch einmal die Zusicherung eingeholt hat, ihren Gatten zu erschießen, wird entsetzt Zeugin des spektakulären Finales: Probek, der in unübersichtlicher Gemengelage Junghein erschossen hat statt Ehser, wird von der Polizei gestellt und richtet sich schließlich selbst. Und Jutta? Sitzt nun allein auf der ganzen Kohle – und mit Ehemann am Straßenrand: willige Ehefrau oder Knast lautet die Alternative, die nicht wirklich eine ist...
„Die Katze“ ist ein nach amerikanischem Vorbild inszenierter Gangsterfilm, der nach dem Kinostart 1,5 Millionen Besucher an die Kinokassen lockte. Damit bildet er zusammen mit Wolfgang Petersens „Das Boot“ von 1981 und Carl Schenkels „Abwärts“ von 1984 (erneut mit Götz George) das Dreieck der kommerziell erfolgreichsten deutschen Actionstreifen der 1980er Jahre.
„Die Katze“, deren spektakuläres Finale stilbildend genannt werden kann für deutsche Genreproduktionen noch ein ganzes Jahrzehnt danach, lebt naturgemäß von den exzessiven und nachgerade halsbrecherischen (Gewalt-) Szenen mit Götz George. Ein deutscher Thriller mit allem Drum und Dran: Sex, Verrat (Junghein hat einst Probek an die Polizei verraten, was Letzterem nun durch Voss gesteckt werden konnte als probates Mittel psychologischer Kriegsführung), Raub und Entführung, polizeiliche Strategie in Theorie und Praxis. Nach Restaurierung und Digitalisierung ist der Film am 5. Juni 2025 erneut in die Lichtspielhäuser gekommen.
Pitt Herrmann