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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Hans Deppe

Weitere Namen
Johannes Carl Otto Deppe (Geburtsname)
Date of Birth
11/12/1897 - 12:00
Geburtsort
Berlin
Sterbedatum
09/23/1969 - 12:00
Sterbeort
Berlin
Biografie

Johannes Carl Otto Deppe wurde am 12. November 1897 in Berlin geboren. Als Sohn eines kaufmännischen Angestellten absolvierte auch er selbst zunächst eine kaufmännische Lehre, bevor er 1914 eine Ausbildung am Wiener Max-Reinhardt-Seminar begann. Nach seinem Abschluss ging er 1918 nach Berlin und volontierte am Königlichen Schauspielhaus, gefolgt von verschiedenen Bühnenengagements. Von 1921 bis 1928 war er an Max Reinhardts Deutschem Theater engagiert.  

Als Regisseur sorgte Deppe 1928 mit seiner Bühneninszenierung von Peter Martin Lampels "Revolte im Erziehungsheim" erstmals für Aufsehen. Trotzdem blieb er zunächst vor allem als Schauspieler aktiv. Zusammen mit Werner Finck, Rudolf Platte und Robert Stemmle gründete er 1929 das Kabarett "Die Katakombe", das zahlreichen Künstlern eine Bühne bot, darunter Theo Lingen, Ursula Herking, Ellen Frank, Isa Vermehren, Ernst Busch und Erich Kästner.  

Sein Filmdebüt gab Hans Deppe 1931 in Lupu Picks "Gassenhauer", mit einer Hauptrolle als Mitglied einer unkonventionellen Sängergruppe. Es folgten kleinere Nebenrollen unter anderem in Phil Jutzis "Berlin – Alexanderplatz" (1931), Wilhelm Thieles "Zwei Herzen und ein Schlag" (1932) und Paul Martins "Ein blonder Traum" (1932).

Auch nach der Machtübernahme der Nazis 1933 blieb Deppe ein gefragter Nebendarsteller, mit Rollen unter anderem in Gerhard Lamprechts Agentenfilm "Ein gewisser Herr Gran" (1933) und Johannes Meyers Kriminalkomödie "Die schönen Tage von Aranjuez" (1933), aber auch in Hans Steinhoffs Propagandafilm "Hitlerjunge Quex" (1933).  

Bald jedoch verlegte Deppe seine Tätigkeit auf die Regie. Sein Kinodebüt in diesem Fach gab er 1933 mit der Theodor-Storm-Verfilmung "Der Schimmelreiter", die er gemeinsam mit Curt Oertel schrieb und inszenierte. Von der Filmprüfstelle des Dritten Reichs erhielt der Film das Prädikat "Künstlerisch besonders wertvoll", womöglich auch deshalb, weil der dramaturgische Tonfall eine gewisse Nähe zur Blut-und-Boden-Ideologie der Nazis aufweist. Das von Deppe mitbegründete Kabarett "Die Katakombe" hingegen wurde im Mai 1935 auf Betreiben Joseph Goebbels’ von der Gestapo geschlossen, Werner Finck vorübergehend im KZ Esterwegen inhaftiert.

Während Deppe als Schauspieler in den nächsten Jahrzehnten überhaupt nicht mehr in Erscheinung trat, drehte er allein bis 1945 rund 30 weitere Filme als Regisseur. In erster Linie handelte es sich dabei um politisch harmlos wirkende Liebesfilme, Komödien und Heimatfilme. Zu seinen bevorzugten Hauptdarstellern gehörten Hansi Knoteck und Paul Richter, mit denen er jeweils sechs Filme drehte, zum Beispiel "Das Schweigen im Walde" (1937, Knoteck), "Schloss Hubertus" (1934, beide), "Der Jäger von Fall" (1936, Richter) und "Narren im Schnee" (1938, Richter). Zu Deppes bekanntesten Werken der NS-Zeit gehören außerdem die Komödien "Der Außenseiter" (1925) mit Heinz Rühmann und "Das Ekel" (1939) mit Hans Moser, sowie die Liebeskomödie "Der kleine Grenzverkehr" (1943, nach einem Drehbuch von Erich Kästner) und das Melodram "Der Majoratsherr" (1943) mit Willy Birgel.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte Deppe seine Karriere praktisch nahtlos fortsetzen. Seine ersten Nachkriegsfilme waren die Komödie "Kein Platz für Liebe" (1947) und die zeitaktuelle Nachkriegs-Familiengeschichte "Die Kuckucks" (1949), beides DEFA-Produktionen, die von der Kritik wohlwollend aufgenommen wurden.

Den Höhepunkt erreichte seine Laufbahn allerdings in den 1950er Jahren. Deppe drehte Heimatfilm-Klassiker wie "Schwarzwaldmädel" (1950) und "Grün ist die Heide" (1951) und Erfolgskomödien wie "Ferien vom Ich "(1952) und "Der Fürst von Pappenheim" (1952). Von 1952 bis 1957 fungierte er mit seiner Firma H.D.-Film oft auch als Produzent seiner Werke. 1953 inszenierte er "Wenn der weiße Flieder wieder blüht", in dem Romy Schneider und Götz George ihre Filmdebüts gaben und der zu einem der populärsten Filme dieser Jahre gehört. Auch die Heinz-Erhardt-Komödien "Immer die Radfahrer" (1958) und "Der Haustyrann" (1959), eine Neuverfilmung von "Das Ekel", avancierten zu Klassikern.  

Deppes vorletzte Kinoregie war der von Artur Brauner produzierte Schlagerfilm "Robert und Bertram" (1961) mit Willy Millowitsch und Vico Torriani, frei nach der gleichnamigen Posse von Gustav Raeder (die 1939 von Hans H. Zerlett als Vorlage für eine stark antisemitische Version missbraucht worden war). Mit dem Schlager- und Heimatfilm "Muß i denn zum Städtele hinaus" (1962) drehte Deppe seinen letzten Kinofilm. Bis 1967 folgten noch mehrere Fernseharbeiten.

Bis Ende der 1960er-Jahre arbeitete Hans Deppe zudem wieder als Schauspieler und wirkte in Fernsehproduktionen wie "Das kleine Teehaus" (1967, Regie: Paul Martin, Eugen York) und Falk Harnacks Fontane-Adaption "Unwiederbringlich" (1968) mit. Seine letzte Rolle spielte er 1969 in der satirischen Familiengeschichte "Nicht nur zur Weihnachtszeit", nach einer Erzählung von Heinrich Böll. Die Ausstrahlung im Jahr 1970 erlebte er jedoch nicht mehr: Am 23. September 1969 starb Hans Deppe in Berlin.

Filmography
1970
Nicht nur zur Weihnachtszeit
  • Darsteller
1969
Asternplatz 10 Uhr 6
  • Darsteller
1969
Zwei ahnungslose Engel
  • Darsteller
1968
Unwiederbringlich
  • Darsteller
1968
Im Ballhaus wird geschwoft
  • Darsteller
1967/1968
Mathilde Möhring
  • Darsteller
1966/1967
Das kleine Teehaus
  • Darsteller
1967
Die Katze im Sack oder Der Sänger aus Bordeaux
  • Darsteller
1966/1967
Der Mann aus dem Bootshaus
  • Darsteller
1967
Heinrich IV.
  • Darsteller
1965
Man soll den Onkel nicht vergiften
  • Darsteller
1965
Die Heirat
  • Darsteller
1964
Schwarzer Peter
  • Regie
1964
Haus Moorfrieden
  • Regie
1964
Der Schrank
  • Darsteller
  • Regie
1964
Der Fall Pinneberg
  • Regie
1963
Der Fall Maria Rohrbach
  • Darsteller
1961/1962
Unsere Jenny
  • Regie
1962
Freddy und das Lied der Südsee
  • Darsteller
1962
Muß i denn zum Städtele hinaus
  • Regie
1961
Robert und Bertram
  • Regie
1959/1960
Gitarren klingen leise durch die Nacht
  • Regie
1960
Wenn die Heide blüht
  • Regie
1959
Kein Mann zum Heiraten
  • Regie
1959
Mandolinen und Mondschein
  • Regie
1959
So angelt man keinen Mann
  • Regie
1958/1959
Der Haustyrann
  • Regie
1958
Immer die Radfahrer
  • Regie
1958
13 kleine Esel und der Sonnenhof
  • Regie
1957
Alle Wege führen heim
  • Regie
  • Produzent
1957
Unter Palmen am blauen Meer
  • Regie
1956
Solange noch die Rosen blüh'n
  • Regie
  • Produzent
1956
Tausend Melodien
  • Regie
  • Produzent
1956
Mein Bruder Josua
  • Regie
  • Produzent
1956
Der Fremdenführer von Lissabon
  • Regie
  • Produzent
1955
Sohn ohne Heimat
  • Regie
  • Produzent
1955
Der Pfarrer von Kirchfeld
  • Regie
  • Produzent
1955
Die Frau des Botschafters
  • Darsteller
  • Regie
  • Produzent
1955
Ihr Leibregiment
  • Regie
  • Produzent
1955
Wenn die Alpenrosen blüh'n
  • Produzent
1954
Die sieben Kleider der Katrin
  • Regie
  • Produzent
1954
Heideschulmeister Uwe Karsten
  • Regie
  • Produzent
1953/1954
Die tolle Lola
  • Regie
  • Produzent
1953
Wenn der weiße Flieder wieder blüht
  • Regie
1953
Heimlich, still und leise...
  • Regie
  • Produzent
1952
Ferien vom Ich
  • Regie
  • Produzent
1952
Das Land des Lächelns
  • Regie
1952
Der Fürst von Pappenheim
  • Regie
1951
Grün ist die Heide
  • Regie
1950/1951
Musikalische Kostbarkeiten
  • Regie
1951
Es geht nicht ohne Gisela
  • Regie
1950
Schwarzwaldmädel
  • Regie
1949
Man spielt nicht mit der Liebe
  • Regie
1948/1949
Die Kuckucks
  • Darsteller
  • Regie
1949
Eine Nacht im Séparée
  • Regie
1949
Die Freunde meiner Frau
  • Regie
1948
Berliner Ballade
  • Darsteller
1946/1947
Kein Platz für Liebe
  • Regie
  • Drehbuch
1944/1945
Wie sagen wir es unseren Kindern?
  • Regie
1943/1944
Der Majoratsherr
  • Regie
1944
Ein Mann wie Maximilian
  • Regie
1943
Gefährlicher Frühling
  • Regie
1943
Der kleine Grenzverkehr
  • Regie
1941/1942
Der Ochsenkrieg
  • Regie
1941
Heimaterde
  • Regie
1940/1941
Der laufende Berg
  • Regie
1939/1940
Der Sündenbock
  • Regie
1939
Die kluge Schwiegermutter
  • Regie
1939
Verwandte sind auch Menschen
  • Regie
1939
Das Ekel
  • Regie
1938
Scheidungsreise
  • Regie
1938
Narren im Schnee
  • Regie
  • Drehbuch
1937
Zweimal zwei im Himmelbett
  • Regie
1937
Gewitter im Mai
  • Regie
1937
Das Schweigen im Walde
  • Regie
1936/1937
Das schöne Fräulein Schragg
  • Regie
1937
Meiseken
  • Regie
1936
Drei tolle Tage
  • Regie
1936
Straßenmusik
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
1936
Die Drei um Christine
  • Regie
1936
Der Jäger von Fall
  • Regie
1935
Der Außenseiter
  • Regie
1935
Die Heilige und ihr Narr
  • Regie
1935
Nacht der Verwandlung. Demaskierung
  • Regie
1935
Der mutige Seefahrer
  • Regie
1934
Die kleinen Verwandten
  • Regie
1934
Bums - der Scheidungsgrund
  • Regie
1934
Die rosarote Brille
  • Regie
1934
Herr Kobin geht auf Abenteuer
  • Regie
1934
Frau Eva wird mondain!
  • Darsteller
1934
Schloß Hubertus
  • Regie
1934
Ferien vom Ich
  • Regie
1933
Die Wette
  • Darsteller
1933
Die schönen Tage von Aranjuez
  • Darsteller
1933
Der Stern von Valencia
  • Darsteller
1932/1933
Die kleine Schwindlerin
  • Darsteller
1932/1933
Ich und die Kaiserin
  • Darsteller
1933
Hitlerjunge Quex. Ein Film vom Opfergeist der deutschen Jugend
  • Darsteller
1933
Ein gewisser Herr Gran
  • Darsteller
1933
Der Schimmelreiter
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
1932/1933
Eine Stadt steht kopf
  • Darsteller
1932/1933
Eine Tür geht auf
  • Darsteller
1932
Großstadtnacht
  • Darsteller
1932
Ein blonder Traum
  • Darsteller
1931/1932
Der Sieger
  • Darsteller
1931/1932
Zwei Herzen und ein Schlag
  • Darsteller
1931
Berlin - Alexanderplatz
  • Darsteller
1930/1931
Gassenhauer
  • Darsteller
1931/1932
Stürme der Leidenschaft
  • Darsteller
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