Darsteller
Danzig (heute Gdansk, Polen)

Biografie

Matthias Habich, geboren am 12. Januar 1940 in Danzig und aufgewachsen in Hamburg, absolviert von 1961 bis 1964 ein Studium an der Hamburger Hochschule für Musik und Drama und besucht Schauspiel-Workshops bei Lee Strasberg und Uta Hagen in New York. Nach seiner Ausbildung steht er an zahlreichen Theatern, zum Beispiel in Zürich, München und Berlin, auf der Bühne und ist in einer Vielzahl von Klassiker-Inszenierungen zu sehen. Zu Fernseh-Ruhm kommt er mit Titelrollen in den Mehrteilern "Die merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck" (1973) und "Des Christoffel von Grimmelshausen abenteuerlicher Simplicissimus" (1975), beide unter der Regie von Fritz Umgelter.

Sein Kinodebüt gibt Habich 1976 als eiskalter preußischer Offizier in Volker Schlöndorffs "Der Fangschuß". Mit Rollen in Kinofilmen wie dem Familiendrama "Der Mädchenkrieg" (1977) oder der Eichendorff-Verfilmung "Taugenichts" (1978) festigt er seinen Ruf als eindrucksvoller Charakterdarsteller. Dennoch bleibt Habich vor allem dem Theater treu und ist in den kommenden Jahren nur vereinzelt auf der Kinoleinwand zu sehen, so etwa in Robert van Ackerens umstrittenem Drama "Die Reinheit des Herzens".

Gegen Ende der 1980er Jahre wendet Habich sich dann verstärkt dem Film und vor allem dem Fernsehen zu und spielt sich mit Rollen in ambitionierten Produktionen wie Rainer Simons "Der Fall Ö.", Caroline Links "Jenseits der Stille" (1996), Oliver Hirschbiegels TV-Krimi "Das Urteil" (1997; Grimme Preis), Margarethe von Trottas "Jahrestage" (2000; Deutscher Fernsehpreis) oder der TV-Serie "Klemperer – ein Leben in Deutschland" (1998) endgültig in die erste Liga der deutschen Charakterdarsteller.

Großes Kritikerlob sowie einen Deutschen Filmpreis erhält er 2001 für seine Leistung in Caroline Links vielfach preisgekröntem Drama "Nirgendwo in Afrika". Im Kino sieht man ihn dann auch in der Grass-Verfilmung "Unkenrufe" (2005) und mit einer tragenden Nebenrolle in der internationalen Produktion "Der Vorleser" (2009) an der Seite von Kate Winslet und Ralph Fiennes. Im Fernsehen ist Habich allerdings wesentlich päsenter.

Eine Kinohauptrolle hat er in Lancelot von Nasos mehrfach preisgekröntem Drama "Waffenstillstand" (2009), als Arzt im Irak, der Hilfsgüter in die umkämpfte Stadt Falludscha transportieren will. Im gleichen Jahr spielt er in Nikolaus Leytners viel beachtetem Fernsehfilm "Ein halbes Leben" einen Vater, der auch nach Jahren die Ermordung seiner Tochter nicht verwinden kann. Für diese Rolle erhält Habich gemeinsam mit Leytner und seinen Co-Stars Josef Hader und Franziska Walser den Grimme-Preis.

Nach den Kinofilmen "Nanga Parbat" (2010, Regie: Joseph Vilsmaier), in dem er einen Pfarrer spielt, und "Barriere" (2010, Regie: Andreas Kleinert), in dem er die Hauptrolle eines alternden Regie-Veteranen hat, wirkt Habich vor allem wieder in Fernsehproduktionen mit: So etwa als bester Freund eines von Mord bedrohten Professors in "Morgen musst Du sterben" (2010); als Jugendliebe einer Nonne (Cornelia Froboess) in "Eine halbe Ewigkeit" (2011); als Familienpatriarch, der mit der dunklen Vergangenheit seiner Familie konfrontiert wird, in Carlo Rolas Thriller "Das Kindermädchen" (2012); oder als einstiges Missbrauchsopfer aus einem katholischen Kinderheim in dem hoch gelobten Drama "Und alle haben geschwiegen" (2012). An der Seite von Mario Adorf, Senta Berger und Angela Winkler verkörpert Habich in "Altersglühen" (2014, TV) einen pensionierten Lehrer, der bei einem Speed-Dating für Senioren eine neue Partnerin sucht; der weitgehend improvisiert gespielte Film wird von der Kritik in höchsten Tönen gelobt. Positiv aufgenommen wird auch das Drama "Sein gutes Recht" (2014, TV), in dem Habich einen an Demenz erkrankten Senior spielt, der in die Mühlen der deutschen Vormundschaftsgesetzgebung gerät.

Auf der Kinoleinwand macht Matthias Habich sich indes rar. In "Where I Belong" (AT/GB 2013) verkörpert er einen Österreicher, der einst vor den Nazis nach London flüchtete und in den 1950er Jahren sein im Krieg verlorenes Wiener Haus zurückfordert; in Vivian Naefes "Der Geschmack von Apfelkernen" (2013) hat er eine Nebenrolle als Dorfpfarrer.

Unter der Regie von Margarethe von Trotta spielt Habich schließlich wieder eine Kinohauptrolle: In "Die abhandene Welt" (Start: Mai 2015) gibt er einen Witwer, der auf einem Zeitungsfoto seine angeblich tote Frau wiederzuerkennen glaubt.

Große Rollen hat Habich auch in dem Fernsehspiel "Das Gewinnerlos" (2015), als Rentner, der sich mit einer Notlüge vor der Abschiebung in ein Altersheim bewahrt, und in "Ein großer Aufbruch" (2015), als Familienpatriarch, der seinem erfüllten Leben ein Ende setzen will. Kritikerlob gibt es auch für die exzentrische Komödie "Matthiesens Töchter" (2016), über einen verschuldeten Verlierertypen, dem seine drei ebenso verkorksten Töchter aus der Patsche helfen wollen.

Auf der Kinoleiwand sieht man Habich in dem in Berlin spielenden Thriller "Berlin Syndrome" (eine australische Produktion) in einer Nebenrolle als Vater eines psychopathischen Entführers; Til Schweiger besetzt ihn in "Conni & Co. 2 - Das Geheimnis des T-Rex" (2017) als Paläontologen. Das Fernsehspiel "Das Leben vor mir" (2018) zeigt ihn als Vater, der 25 Jahre nach seinem schwulen Coming out seine entfremdete Tochter aufnehmen muss.

Auch 2020 bleibt Habich – inzwischen 80 Jahre alt – sehr präsent. So gehört er zum Ensemble von Stefan Ruzowitzkys Hesse-Verfilmung "Narziss und Goldmund" und Hanno Olderdissens Familienfilm "Lassie - Eine abenteuerliche Reise".

FILMOGRAFIE

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