Darstellerin, Regie, Regie-Assistenz, Drehbuch, Schnitt
Bad Nauheim

Biografie

Caroline Link, geboren am 2. Juni 1964 in Bad Nauheim, sammelte nach dem Abitur und einem einjährigen Auslandsaufenthalt in den USA durch ein Praktikum bei den Münchner Bavaria-Studios (1984) erste praktische Film-Erfahrungen. 1986 nahm sie ein Regiestudium an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) auf, das sie vier Jahre später erfolgreich abschloß. Bereits 1989 war sie als Co-Regisseurin am Dokumentarfilm "Das Glück zum Anfassen" beteiligt, der die enttäuschende Begegnung eines Fans mit seinem Sänger-Idol Jürgen Drews schildert. Für ihren Abschlussfilm, die Liebesgeschichte "Sommertage", wurde sie bei den Hofer Filmtagen 1990 mit dem Kodak Förderpreis ausgezeichnet.

Nach ihrem Studium war Link als Drehbuchautorin unter anderem für die TV-Serie "Der Fahnder" tätig. Ihr Debüt als Kinoregisseurin gab sie 1996 mit "Jenseits der Stille". Der hoch gelobte Film über eine junge Frau, deren Eltern taubstumm sind, entwickelte sich zu einem Überraschungserfolg an den Kinokassen, wurde mit zwei Bayerischen Filmpreisen (Beste Nachwuchsregie, Beste Musik) und zwei Deutschen Filmpreisen (Beste Hauptdarstellerin, Musik) ausgezeichnet und erhielt eine Oscar-Nominierung als "Bester fremdsprachiger Film". Auch Links folgender Film, die Erich-Kästner-Verfilmung "Pünktchen und Anton" (1999), zog trotz durchwachsener Kritiken über eine Million Zuschauer in die Kinos.

Mit der Stefanie-Zweig-Verfilmung "Nirgendwo in Afrika" (2001) landete Caroline Link ihren bis dato größten Erfolg: Das Drama über eine vor den Nazis geflüchtete, auf eine kenianische Farm emigrierte jüdische Familie erhielt fünf Deutsche Filmpreise (Film, Regie, Kamera, Musik, Nebendarsteller) und – als erster deutscher Film seit Schlöndorffs "Blechtrommel" – den Oscar in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film".

Im Jahr 2008 meldete sich Link mit der mit Spannung erwarteten, prominent besetzten Bestseller-Verfilmung "Im Winter ein Jahr" zurück. Auch dieser Film wurde ein großer Kritikerfolg und erhielt den Deutschen Filmpreis als Bester Spielfilm und für die Beste Filmmusik. Link und ihre Hauptdarstellerin Karoline Herfurth wurden jeweils mit einem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.

Von einer schwierigen Familiengeschichte erzählte auch Links folgender Film "Exit Marrakech", zu dem sie einmal mehr auch das Drehbuch schrieb. Darin geht es um die allmähliche Annäherung zwischen einem Theaterregisseur und seinem 17-jährigen, von ihm entfremdeten Sohn. Beim Stockholm Film Festival Junior wurde der Film mit dem Bronze Horse in der Kategorie "Best Film 11-19 Years" ausgezeichnet.

2016 erhielt Link den Filmpreis der Stadt München; 2018 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse geehrt.

Im Dezember 2018 stellte Caroline Link ihren ersten Film seit fünf Jahren vor: "Der Junge muss an die frische Luft", nach der gleichnamigen Autobiografie des Entertainers Hape Kerkeling. Der Tragikomödie wurde mehrfach preisgekrönt und brachte Link selbst einen Bayerischen Filmpreis 2019 für die Beste Regie ein. Zu diesem Zeitpunkt war bereits ihr nächster Film abgedreht, eine Adaption des Jugendbuchklassikers "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl". Der Film startete Weihnachten 2019 und erhielt den Deutscher Filmpreis und den Bayerischen Filmpreis, jeweils als Bester Kinder- und Jugendfilm.

Auch mit ihrer ersten Serienarbeit "Safe" (2022), über den beruflichen Alltag und die privaten Konflikte zweier Kinderpsychologen, gelang Link ein Erfolg und brachte ihr den noch jungen "Blauer Panther TV & Streaming Award" für die Beste Regie ein. 

Caroline Link ist Kuratoriumsmitglied des Vereins "Children for a better World" und seit 2004 Trägerin des Bayerischen Verdienstordens. Sie lebt mit ihrem Lebensgefährten, dem Regisseur Dominik Graf, in München.

FILMOGRAFIE

2021/2022
  • Regie
  • Drehbuch
2014/2015
  • Mitwirkung
2012/2013
  • Regie
  • Drehbuch
2007/2008
  • Regie
  • Drehbuch
2001
  • Regie
  • Drehbuch
1998/1999
  • Regie
  • Drehbuch
1995/1996
  • Regie
  • Drehbuch
1990/1991
  • Regie-Assistenz
1990/1991
  • Regie-Assistenz
1992
  • Regie
  • Drehbuch
1992
  • Drehbuch
1990
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
1988
  • Regie
  • Drehbuch
1987
  • Regie
  • Drehbuch