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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Sunnyi Melles

Weitere Namen
Judith-Viktoria Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (Weiterer Name)
Date of Birth
10/07/1958 - 12:00
Geburtsort
Luxemburg (Stadt), Luxemburg
Biografie

Sunnyi Melles wurde 1958 in Luxemburg (Stadt) als Tochter eines aus der Heimat geflüchteten ungarischen Musikprofessors und einer ungarisch-jüdischen Schauspielerin geboren. Nach der Trennung ihrer Eltern wuchs sie bei ihrer Mutter in Basel auf, wo sie schon im Alter von 10 Jahren im Stadttheater spielte.

Bereits 1974 spielte sie eine kleine Rolle in der Hesse-Verfilmung "Steppenwolf" mit Max von Sydow. Nach dem Abitur absolvierte sie ihre Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule München. Noch während der Ausbildung wurde sie Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele und erlebte dort ihren künstlerischen Durchbruch mit mehreren Rollen, unter anderem als Gretchen in Dieter Dorns Inszenierung von Goethes "Faust" und als Emilia Galotti im gleichnamigen Drama Lessings. Später spielte die Theaterschauspielerin auch in Verfilmungen der beiden Stücke mit.

1984 arbeitete Melles mit Niklaus Schilling an seinem Film "Dormire", war Co-Autorin und spielte die Hauptrolle als unter Mordverdacht stehende Pianistin, die in der Enge eines Zugabteils von einer Journalistin entdeckt wird. Für diese Darstellung wurde sie von der Kritik hoch gelobt. Im selben Jahr wurde sie mit dem Deutschen Darstellerpreis des Bundesverbandes deutscher Film- und Fernsehregisseure e.V. als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Weiterhin erhielt sie den Preis der Münchener Theaterzeitung als Künstlerin des Jahres.

In Doris Dörries "Paradies" (1986) spielte sie die Frau eines Professors in einer unglücklichen Ehe, die versucht, das Liebesleben mit Hilfe einer Freundin wiederzubeleben. Eine erneute Zusammenarbeit mit der Regisseurin folgte 1988 mit "Geld". Eine Hauptrolle hatte sie im Fernsehfilm "Mit den Clowns kamen die Tränen" (1990) unter der Regie von Reinhard Hauff.

Von 1990 bis 1993 spielte Sunnyi Melles die Buhlschaft in von Hofmannsthals "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen. 1993 heiratete sie Peter Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Sayn und trägt seitdem den Titel der Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. In den 1990er- und 2000er-Jahren spielte sie in diversen Kinofilmen wie Rainer Kaufmanns "Long Hello and Short Goodbye" (1999) oder Uli Edels "Der Baader-Meinhof-Komplex" (2008). Weiterhin wirkte sie in verschiedenen Fernsehproduktionen mit, etwa in der Rolle der Damroka in der Günter-Grass-Verfilmung "Die Rättin" (1997) oder als Mutter eines liebesgeplagten Mädchens in "Wellen" (2005).

Im Jahr 2003 folgte Melles ihrem Stammregisseur Dieter Dorn an das Bayerische Staatsschauspiel in München, wo sie unter anderem in Shakespeares "Maß für Maß" und Tschechows "Onkel Wanja" (Regie: Barbara Frey) auf der Bühne stand. Ein Jahr später erhielt sie den Bayerischen Verdienstorden und wurde von der Zeitschrift Theater Heute zur Schauspielerin des Jahres gekürt.

2005 lieh sie Sophie in der deutschen Fassung von Hayao Miyazakis Anime "Das wandelnde Schloss" ihre Stimme, spielte in der schweizerisch-österreichischen Produktion "Snow White" und wurde mit dem Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie Beste Schauspielerin für ihre Rolle der Valerie in "Geschichten aus dem Wiener Wald" ausgezeichnet.

Melles trat in den 2000er Jahren außerdem häufiger in TV-Serien auf, unter anderem in der "Pfarrer Braun"-Episode "Drei Särge und ein Baby", im "Tatort: Exitus" (2008) als Leiterin einer Klinik, sowie 2009 im Mehrteiler "Krupp – eine deutsche Familie" und im Hallenser "Polizeiruf 110: Der Tod und das Mädchen". Gleich zwei Mal spielte sie in "SOKO 5113" (2007 und 2010). 2011 spielte sie zudem im Fernsehfilm "Die Verführerin Adele Spitzeder" die Mutter der titelgebenden Bankengründerin.

Im Kino war Sunnyi Melles in den vergangenen Jahren in zahlreichen Nebenrollen prominenter Filme zu sehen, beispielsweise in Christoph Schaubs "Giulias Verschwinden" (2009), für das sie für den Schweizer Filmpreis nominiert wurde. Für Detlev Buck stand sie in "RubbeldieKatz" (2011) und "Die Vermessung der Welt" (2012) vor der Kamera. In "Die Erfindung der Liebe" (2013) ist sie als todkranke Millionärin auf der großen Leindwand zu sehen, die sich in einen jungen Hochstapler verliebt.

In den nächsten Jahren sah man Melles in einigen TV-Produktionen, so etwa im Ensemble der europäischen Krimiserie "The Team" (2015) und als Milliardärs-Gattin in der österreichischen Dramedy-Serie "Altes Geld" (2015) – dieser Part brachte ihr eine Romy-Nominierung als Beliebtester weiblicher Serienstar ein.

Eine Kino-Nebenrolle hatte Melles als altmodische Verlagschefin in der Tragikomödie "Einmal bitte alles" (2017). Im Jahr darauf gehörte sie als skurrile Adelige zum Ensemble des märchenhaften Roadmovies "Grüner wird's nicht". In dem humorvollen Beziehungsreigen "Safari – Match me if you can" (2018) gab sie eine hingebungsvolle Psychotherapeutin, in der Gesellschaftssatire "Der große Rudolph" (2018, TV) verkörperte sie eine Geschäftspartnerin des Modeschöpfers Rudolph Moshammer.

Daneben blieb (und bleibt) Sunnyi Melles auch weiterhin als Bühnenschauspielerin aktiv. In den konzertanten Aufführungen von "Peer Gynt" gastierte sie 2016/17 an der Oper Graz; in der Saison 2017/18 wirkte sie dort als Erzählerin des Familienkonzerts "Paddington Bär" mit. Nach Werner Krauß, Gustaf Gründgens und Martin Benrath ist Melles aktuell die Trägerin der 'Satyr-Knöpfe' von Goethes Rock, eine Ehrung für die, so Goethes Idee, "bedeutendsten Schauspieler ihrer Zeit".

Es folgten weitere Auftritte im Fernsehen und auch auf der großen Leinwand, dort u.a. als Gräfin an der Seite von Jannis Niewöhner in der Hermann-Hesse-Verfilmung "Narziss und Goldmund" (2020), als Rosel Zech in "Enfant terrible", einer episodischen Verfilmung von Rainer Werner Fassbinders Leben oder im Gewinnerfilm der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2022, "Triangle of Sadness", in einer viel beachteten Rolle als Oligarchengattin an der Seite von Woody Harrelson.

Viel Kritikerlob und den Deutschen Fernsehpreis erhielt sie für ihre Hauptrolle als weibliches Oberhaupt einer Frankfurter jüdischen Familie in der Miniserie "Die Zweiflers" (2024). Von ihrer humorvollen Seite zeigte sie sich auch als mürrische Hausmeisterin in dem Kinderfilm "Die drei ??? und der Karpatenhund" (2024). 2025 stand Melles für Dani Levys "Kochschule Schwarz" (Start: 2026) vor der Kamera: Die auf einer wahren Geschichte basierende, in Nazi-Deutschland spielende Tragikomödie zeigte sie als Gattin eines NS-Gauleiters, die in einer jüdischen Kochschule kulinarische Ambitionen entwickelt.

 

Filmography
2025/2026
Kochschule Schwarz
  • Darsteller
2024
Die drei ??? und der Karpatenhund
  • Darsteller
2023/2024
Die Zweiflers
  • Darsteller
2022/2023
Davos 1917
  • Darsteller
2021/2022
Mord unter Misteln
  • Darsteller
2020-2022
Triangle of Sadness
  • Darsteller
2019/2020
Enfant Terrible
  • Darsteller
2018-2020
Narziss und Goldmund
  • Darsteller
2019
22 Karat Liebe
  • Darsteller
2018
Kaisersturz
  • Darsteller
2017/2018
Safari - Match me if you can
  • Darsteller
2017/2018
Der große Rudolph
  • Darsteller
2017/2018
Grüner wird's nicht
  • Darsteller
2015-2017
Einmal bitte alles
  • Darsteller
2014/2015
Erkläre Chimäre
  • Darsteller
2014
Beobachtungen eines Blinden
  • Darsteller
2011-2013
Die Erfindung der Liebe
  • Darsteller
2011-2013
Ein schmaler Grat
  • Darsteller
2011/2012
Die Vermessung der Welt
  • Darsteller
2011/2012
Der Heiratsschwindler und seine Frau
  • Darsteller
2011/2012
Frisch gepresst
  • Darsteller
2012
Das Adlon. Eine Familiensaga
  • Darsteller
2010/2011
Die Verführerin Adele Spitzeder
  • Darsteller
2011
Rubbeldiekatz
  • Darsteller
2010/2011
Zettl
  • Darsteller
2009/2010
Hanni & Nanni
  • Darsteller
2009
Giulias Verschwinden
  • Darsteller
2009
Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen
  • Darsteller
2008/2009
Krupp - Eine deutsche Familie
  • Darsteller
2008/2009
Der Tod und das Mädchen
  • Darsteller
2007-2009
Effi Briest
  • Darsteller
2008/2009
Unter Strom
  • Darsteller
2007/2008
Buddenbrooks
  • Darsteller
2008
1 1/2 Ritter - Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde
  • Darsteller
2007/2008
Der Baader Meinhof Komplex
  • Darsteller
2007/2008
Falco - Verdammt, wir leben noch!
  • Darsteller
2006
Franziskas Gespür für Männer
  • Darsteller
2006
Drei Särge und ein Baby
  • Darsteller
2005
Felix 2 - Der Hase und die verflixte Zeitmaschine
  • Sprecher
2004/2005
Wellen
  • Darsteller
2002-2004
Olgas Sommer
  • Darsteller
2002/2003
Musen, Macht und Glamour - Die Welt der Maximilianstrasse
  • Mitwirkung
1999-2002
Pumuckl und sein Zirkusabenteuer
  • Darsteller
2002
Oktopus
  • Darsteller
1998/1999
Balzac - Ein Leben voller Leidenschaft
  • Darsteller
1999
Long Hello and Short Goodbye
  • Darsteller
1997/1998
Die Seekönigin
  • Darsteller
1997
Die Rättin
  • Darsteller
1994
Der Schlüssel
  • Darsteller
1991
Ich schenk ' Dir die Sterne...
  • Darsteller
1989/1990
Mit den Clowns kamen die Tränen
  • Darsteller
1988/1989
Geld
  • Darsteller
1988
Das letzte Band
  • Mitwirkung
1987-1989
Der Atem
  • Darsteller
1987/1988
Faust
  • Darsteller
1985-1987
Maschenka
  • Darsteller
1986
Paradies
  • Darsteller
1985/1986
Der wilde Clown
  • Darsteller
1985/1986
38
  • Darsteller
1984/1985
Dormire
  • Darsteller
  • Drehbuch-Mitarbeit
  • Dialoge
1985
Drei gegen Drei
  • Darsteller
1984
Emilia Galotti
  • Darsteller
1983
Rote Erde
  • Darsteller
1982/1983
Miriam
  • Darsteller
1982/1983
Die wilden Fünfziger
  • Darsteller
1981/1982
Die Leidenschaftlichen
  • Darsteller
1981/1982
Wer spinnt denn da, Herr Doktor?
  • Darsteller
1981
Die Leidenschaftlichen. Goethes Werther: Dichtung und Wahrheit
  • Darsteller
1974
Steppenwolf
  • Darsteller
URL: https://www.filmportal.de/person/sunnyi-melles_74ec935ae6374fedb1e95114d22405d7