Biografie
Günter Junghans, geboren am 14. Juli 1941 in Leipzig, absolvierte zunächst in seiner Heimatstadt eine Maschinenschlosserlehre und anschließend eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg, die er 1963 mit Diplom abschloss. Es folgten zahlreiche Bühnen-Engagements, unter anderem am Hans-Otto-Theater in Potsdam und viele Jahre lang an der Berliner Volksbühne. Ab 1991 war er als Schauspieler freiberuflich tätig.
Im Laufe seiner Karriere spielte Günter Junghans auch mehr als 150 Film- und Fernsehrollen, angefangen von ersten Auftritten in DEFA-Filmen der 1960er Jahre, etwa in Günter Reischs Komödie "Ach, du fröhliche" (1962) oder Hans-Joachim Kunerts Antikriegsfilm "Die Abenteuer des Werner Holt" (1965), später auch in Rainer Simons verbotenem Drama "Jadup und Boel" (1980) und Frank Beyers "Der Aufenthalt" (1983). 1983 wurde Junghans "für seine maßstabsetzenden künstlerischen Leistungen als Schauspieler" mit dem Kunstpreis der DDR ausgezeichnet.
Darüber hinaus war Günter Junghans in zahlreichen Fernsehserien zu sehen, in der DDR in der Miniserie "Broddi" (1975) oder in "Einzug ins Paradies" (1987), nach der Wende dann als Kommissar Wagner in "Friedemann Brix – Eine Schwäche für Mord" (1996/1997), in "Die Anstalt – Zurück ins Leben" (2001-2008), "Das Bloghaus" (2010) und als Generaloberst Koweitz in der viel beachteten ARD-Produktion "Weissensee" (2010-2013), in wechselnden Rollen immer wieder in "Tatort", "Polizeiruf 110" und "Soko Leipzig".
Er spielte Nebenrollen in so prominenten Filmen wie Helmut Dietls Kinoproduktion "Schtonk!" (1992), Hans-Christoph Blumenbergs "Deutschlandspiel" (TV, 2000) und, ebenfalls unter Blumenbergs Regie, als Walter Ulbricht in "Der Aufstand" (TV, 2003).
Günter Junghans, der sich neben der Schauspielerei als Botschafter für das Kinderhospiz Mitteldeutschland engagierte, starb nach kurzer, schwerer Krankheit am 10. August 2014 im Alter von 73 Jahren in einem Krankenhaus in der Nähe von Berlin.