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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Paul Kemp

Weitere Namen
Paul Peter Kemp (Geburtsname)
Date of Birth
05/20/1896 - 12:00
Geburtsort
Bad Godesberg
Sterbedatum
08/13/1953 - 12:00
Sterbeort
Bonn
Biografie

Peter Paul Kemp wurde am 20. Mai 1896 in Bad Godesberg geboren. Wie er später erzählte, erwuchs seine Begeisterung für Bühne und Schauspiel durch Besuche im Kölner Hänneschen-Puppentheater. In jungen Jahren spielte der Sohn eines Musiklehrers Klavier in einem Ladenkino. Nach dem Schulabschluss besuchte er die Landwirtschaftsschule in Bitburg und die Baugewerkschule in Köln – der Wunsch der Eltern war es, dass der Sohn Architekt wird. Kemp arbeitete zeitweise als Maurer, meldete sich während des Ersten Weltkrieges 1915 freiwillig als Krankenfahrer und wurde an der Westfront eingesetzt. Während dieser Zeit sammelte er erste Schauspielerfahrungen bei einer Soldatenbühne.  

Nach Kriegsende nahm er 1919 (gemeinsam mit Gustaf Gründgens) privaten Schauspielunterricht bei Louise Dumont an der Hochschule für Bühnenkunst des Düsseldorfer Schauspielhauses. Dort absolvierte er erste Auftritte als jugendlicher Komiker. 1921 erhielt er ein einjähriges Engagement am Stadttheater Remscheid und kehrte anschließend ans Düsseldorfer Schauspielhaus zurück. Von 1923 bis 1929 war Kemp Ensemblemitglied der Hamburger Kammerspiele, wo ihn eine enge Zusammenarbeit mit Gustaf Gründgens verband. Er spielte und inszenierte mit großem Erfolg "Charleys Tante" und trat mit Chaplin-Parodien im Kabarett Die Jungfrau auf. Sein Debüt vor der Kamera gab er zu dieser Zeit als Hauptdarsteller kurzer, kurioser Werbefilme für Motorenöl, Rizinus und Lebensversicherungen.  

1929 wechselte Kemp nach Berlin, wo er Engagements an den Saltenburg-Bühnen und den Reinhardt-Bühnen erhielt; erneut arbeitete er hier mit Gründgens zusammen, der bereits im Jahr zuvor nach Berlin gegangen war. Gründgens besetzte Kemp unter anderem als Buchhalter Kringelein in Vicki Baums "Menschen im Hotel" (1930, Theater am Nollendorfplatz); die Aufführung war ein großer Erfolg und verschaffte Kemp den Rang eines Charakterkomikers.

Ab 1930 bekam Kemp auch zahlreiche Filmrollen. Er spielte einen leicht vertrottelten Angestellten in "Der Schuß im Tonfilmatelier" (1930), schüchterne Ganoven in Pabsts "Die 3-Groschen-Oper" (1931) und Langs "M" (1931), und brillierte pfiffig, mit einem Hang zur Melancholie, in Max Ophüls' "Die verkaufte Braut" (1932).

Ab 1933 war er durch Jahresverträge an die Ufa gebunden. Er spielte unter anderem die Titelrolle in "Charleys Tante" (1934, Regie: Robert A. Stemmle) und eine Doppelrolle in Reinhold Schünzels "Amphitryon" (1935) – vor allem diese Herausforderung ermöglichte es Kemp, seine Vielseitigkeit unter Beweis zu stellen: Er verkörperte einerseits den sensiblen, der menschlichen Rasse überdrüssigen Götterboten Merkur, und auf der anderen Seite dessen Gegenpol, den ungepflegten, ungebildeten und groben Diener Sosias.  

Weitere Erfolgsfilme waren "Boccaccio" (1936), "Glückskinder" (1936), "Dir gehört mein Herz" (1938), "Frau Luna" (1941) und die Gruselkomödie "Spuk im Schloß" (1945), in der er (wie so oft) das Faktotum gab. Insgesamt wirkte er zwischen 1933 und 1945 in rund 50 Filmen mit. Zu Kemps eher seltenen Hauptrollen dieser Jahre gehört der verknöcherte und pedantische Junggeselle Rigattieri in der Romanze "Ein Windstoß" (1942). Meist aber hatte er tragende Rollen als stiller, liebenswürdiger Charakterkomiker. Max Ophüls nannte ihn "einen der besten Komiker, die mir je unter die Finger gekommen sind." Die Filmhistoriker Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz beschrieben Kemps Leinwandpersona wie folgt: "Paul Kemp spielte Götterboten, aber auch übernervöse Bürovorsteher, verängstigte Kleinbürger und skurrile Doktoren, und immer wieder die Kumpel von Erfolgreichen, denen er die Kastanien aus dem Feuer holt und am Ende leer ausgeht."  

Aufgrund seiner umfangreichen Filmarbeit übernahm Kemp nur noch gelegentlich Bühnenrollen, so am Berliner Theater am Schiffbauerdamm, dem Schillertheater und 1938/39 bei den Heidelberger Festspielen. Gegen Kriegsende stand er in Prag auf der Bühne. Von dort aus flüchtete er nach Bad Ischl (Oberösterreich) und schloss sich einem Wandertheater an, der Künstlergemeinschaft Ischl, der auch Theo Lingen und Johannes Heesters angehörten. In der Hauptrolle von "Charleys Tante" tingelte er mit der Gruppe durch die österreichische Provinz.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Kemp im Herbst 1946 ans Wiener Theater in der Josefstadt engagiert, wo er unter anderem die Titelrolle in der Molière-Komödie "George Dandin" übernahm. Anfang der 1950er Jahre zog er nach Bad Godesberg.  

Zwar blieb er auch in der Nachkriegszeit ein gefragter Filmschauspieler, erhielt aber fast nur noch kleinere Rollen, die zwar meist seinem angestammten Rollenklischee entsprachen, seinem komödiantischen Talent jedoch kaum gerecht wurden. Man sah ihn vor allem in wenig ambitionierten Unterhaltungsfilmen wie "Liebe nach Noten" (1947), "Gefährliche Gäste" (1949), "Der Mann, der sich selber sucht" (1950) und "Kein Engel ist so rein" (1950). Eine Hauptrolle spielte er als Cola-Fabrikant in der Komödie "In München steht ein Hofbräuhaus" (1951). Er war ein Faktotum in "Die Dritte von rechts" (1950) und in "Königin der Arena" (1952), ein Kalif in "Die Diebin von Bagdad" (1952) .  

Seine letzten Rollen spielte er 1953 in zwei fast zeitgleich uraufgeführten Filmen: als väterlicher Professor in "Liebeskrieg nach Noten" (1953) und als skurriler Angsthase in der Wirtschaftswunderkomödie "Glück muß man haben" (AT 1953). Beide Filme kamen Mitte August 1953 zur Uraufführung. Genau zu dieser Zeit, am 13. August 1953, starb Paul Kemp in Bonn an den Folgen einer Blinddarmentzündung. Er wurde 58 Jahre alt. Sein umfangreicher Nachlass wurde im Jahr 2005 vom DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt ersteigert.

Filmography
1952-1954
Der Platz an der Halde
  • Synchronsprecher
1953
Glück muß man haben
  • Darsteller
1953
Salto mortale
  • Darsteller
1953
Liebeskrieg nach Noten
  • Darsteller
1952
Die Diebin von Bagdad
  • Darsteller
1952
Königin der Arena
  • Darsteller
1951
Fräulein Bimbi
  • Darsteller
1951
Engel im Abendkleid
  • Darsteller
1950/1951
Die Mitternachtsvenus
  • Darsteller
1951
In München steht ein Hofbräuhaus
  • Darsteller
1951
Mutter sein dagegen sehr
  • Darsteller
1950
Mädchen mit Beziehungen
  • Darsteller
1950
Die Dritte von rechts
  • Darsteller
1949/1950
Kein Engel ist so rein
  • Darsteller
1949/1950
Absender unbekannt
  • Darsteller
1950
Der Mann, der sich selber sucht
  • Darsteller
1950
Die Nacht ohne Sünde
  • Darsteller
1948/1949
Lambert fühlt sich bedroht
  • Darsteller
1949
Gefährliche Gäste
  • Darsteller
1947/1948
Leckerbissen
  • Mitwirkung
1948
Der himmlische Walzer
  • Darsteller
1947/1948
Das singende Haus
  • Darsteller
1947
Triumph der Liebe
  • Darsteller
1944/1945
Liebe nach Noten
  • Darsteller
1944/1945
Leuchtende Schatten
  • Darsteller
1943-1945
Spuk im Schloß
  • Darsteller
1944/1945
Frech und verliebt
  • Darsteller
1943/1944
Das Lied der Nachtigall
  • Darsteller
1943/1944
Glück unterwegs
  • Darsteller
1944
Dir zuliebe
  • Darsteller
1943/1944
Sieben Briefe
  • Darsteller
1942/1943
Fahrt ins Abenteuer
  • Darsteller
1941/1942
Ein Windstoß
  • Darsteller
1942
Die große Nummer
  • Darsteller
  • Gesang
1941
Immer nur... Du!
  • Darsteller
1941
Jenny und der Herr im Frack
  • Darsteller
1941
Frau Luna
  • Darsteller
1940
Was wird hier gespielt?
  • Darsteller
1940
Das leichte Mädchen
  • Darsteller
1940
Der Kleinstadtpoet
  • Darsteller
1938/1939
Das Abenteuer geht weiter
  • Darsteller
1939
Kornblumenblau
  • Darsteller
1939
Premiere der Butterfly
  • Darsteller
1938
Mia moglie si diverte
  • Darsteller
1938
Unsere kleine Frau
  • Darsteller
1937/1938
Es leuchten die Sterne
  • Darsteller
1938
Dir gehört mein Herz
  • Darsteller
1938
Capriccio
  • Darsteller
1937/1938
Ihr Leibhusar
  • Darsteller
1937
Musik für dich
  • Darsteller
1937
Die verschwundene Frau
  • Darsteller
1937
Zauber der Bohème
  • Darsteller
1936
Blumen aus Nizza
  • Darsteller
1936
Glückskinder
  • Darsteller
1936
Boccaccio
  • Darsteller
1935/1936
Der schüchterne Casanova
  • Darsteller
1935/1936
Heißes Blut
  • Darsteller
1935
Der Gefangene des Königs
  • Darsteller
1935
E lucevan le stelle
  • Darsteller
1935
Amphitryon
  • Darsteller
1935
Der mutige Seefahrer
  • Darsteller
1934
Prinzessin Turandot
  • Darsteller
1934
Charleys Tante
  • Darsteller
1934
Mein Herz ruft nach Dir
  • Darsteller
1933/1934
Der Flüchtling aus Chicago
  • Darsteller
1934
Die Czardasfürstin
  • Darsteller
1933
Das Schloß im Süden
  • Darsteller
1933
Ihre Durchlaucht, die Verkäuferin
  • Darsteller
1933
Unsichtbare Gegner
  • Darsteller
1933
Roman einer Nacht
  • Darsteller
1932/1933
Ein Lied für Dich
  • Darsteller
1933
Mit Dir durch dick und dünn
  • Darsteller
1933
Das Lied vom Glück
  • Darsteller
1932
Zigeuner der Nacht
  • Darsteller
1932
Sehnsucht 202
  • Darsteller
1932
Die verkaufte Braut
  • Darsteller
1932
Gitta entdeckt ihr Herz
  • Darsteller
1931/1932
Drei von der Stempelstelle
  • Darsteller
1932
Ein Mann mit Herz
  • Darsteller
1932
Mieter Schulze gegen Alle
  • Darsteller
1931
Dann schon lieber Lebertran
  • Darsteller
1931
Berlin - Alexanderplatz
  • Darsteller
1931
Die schwebende Jungfrau
  • Darsteller
1931
Der Raub der Mona Lisa
  • Darsteller
1931
Meine Cousine aus Warschau
  • Darsteller
1930/1931
Seitensprünge
  • Darsteller
1931
Ein Auto und kein Geld
  • Darsteller
1931
M
  • Darsteller
1930/1931
Die 3-Groschen-Oper
  • Darsteller
1931
Um eine Nasenlänge
  • Darsteller
1930
Dolly macht Karriere
  • Darsteller
1930
Die große Sehnsucht
  • Darsteller
1930
Der König von Paris
  • Darsteller
1930
Lumpenball
  • Darsteller
1930
Cyankali
  • Darsteller
1930
Die blonde Nachtigall
  • Darsteller
1930
Der Schuß im Tonfilmatelier
  • Darsteller
1927
Die Bekehrung
  • Darsteller
19??
Ausschnitte: Stummfilm mit Paul Kemp [Archivtitel]
  • Darsteller
URL: https://www.filmportal.de/person/paul-kemp_a08aec5e181b481eb92f5c18f3c26c2c