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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Tom Schilling

Date of Birth
02/10/1982 - 12:00
Geburtsort
Berlin
Biografie

Tom Schilling, geboren am 10. Februar 1982 in Berlin (Ost), wurde rein zufällig für die Schauspielerei entdeckt: Der Regisseur Thomas Heise vom Berliner Ensemble sprach den damals 12-jährigen auf dem Schulhof an und engagierte ihn für eine Inszenierung des Theaterstück "Im Schlagschatten des Mondes". In den folgenden vier Jahren war Schilling am Berliner Ensemble unter anderem in Werner Schroeters Inszenierung von "Monsieur Verdoux" zu sehen.

Als Filmschauspieler machte er 1999 mit einer Rolle in der "Tatort"-Folge "Kinder der Gewalt" auf sich aufmerksam. Im gleichen Jahr gab Schilling sein Kinodebüt in dem Thriller "Schlaraffenland", der von Kritik und Publikum allerdings eher zwiespältig aufgenommen wurde. Der Durchbruch gelang ihm noch im gleichen Jahr mit einer Hauptrolle in Hans Christian Schmids Erfolgsfilm "Crazy". Darin verkörperte Schilling einen Internatsschüler, hinter dessen Aufschneider-Fassade immer wieder eine tiefe Verletzlichkeit zum Vorschein kommt. Für diese Rolle wurde er denn auch prompt mit dem Bayerischen Filmpreis als "Bester Nachwuchsdarsteller" ausgezeichnet.

Auch in seinen folgenden Filmen verkörperte Schilling immer wieder sensible und verunsicherte Charaktere, die auf der Suche nach einem Platz im Leben und in der Gesellschaft sind – und dabei bisweilen ungewöhnliche Wege einschlagen: So etwa als Bankkaufmann, der zum Musikmanager avanciert in "Verschwende Deine Jugend"; als pubertierender Politikersohn in Oskar Roehlers "Agnes und seine Brüder"; als schöngeistiger Sohn eines fanatischen Nazis in "Napola" – oder als Polizist, der sich im München der ausgehenden 60er Jahre als Sexfilmer versucht, in Marc Rothemunds Komödie "Pornorama".

Im gleichen Jahr war er in einer weiteren, leicht frivolen Rolle zu sehen, nämlich als schwuler Sanitäter Krischl in Leander Haußmanns "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken". Auch in Haussmanns nächstem Film spielte Schilling mit, diesmal in der Titelrolle: In "Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe" gibt er einen coolen Videospiel-Designer, dessen Leben eine unerwartete Wendung nimmt, als er sich in eine allein erziehende Frau verliebt.

2008 war Schilling in einer Nebenrolle des RAF-Dramas "Der Baader Meinhof Komplex" sowie in der Hauptrolle des tragikomischen Beziehungs-Roadmovies "Neben der Spur" im Kino zu sehen (wobei der Film bereits Ende 2005 gedreht worden war).

Nach einer Reihe von TV-Auftritten in Serien wie "Bloch", "Tatort" oder "Polizeiruf 110" übernahm Schilling in der George Tabori-Verfilmung "Mein Kampf" eine herausfordernde Rolle: An der Seite von Götz George verkörpert er darin den jungen Adolf Hitler. Der Film startete im Frühjahr 2011 in den deutschen Kinos.

Viel Kritikerlob erhielt er für seine Hauptrolle in "Oh Boy": In der tragikomisch-existentialistischen Geschichte spielte er einen Studienabbrecher, der scheinbar ziellos in den Tag hineinlebt, bis sein vermögender Vater ihm den Geldhahn zudreht. Für diese Rolle wurde Schilling beim Internationalen Filmfest Oldenburg 2012 mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet, danach auch mit dem Bayerischen Filmpreis und mit dem Deutschen Filmpreis 2013.

Ende Dezember 2012 startete "Ludwig II." in den deutschen Kinos. Unter der Regie von Peter Sehr verkörperte Tom Schilling darin Prinz Otto von Bayern.

In Nuran Calis' Büchner-Adaption "Woyzeck" (2012, TV) beeindruckte Schilling in der Titelrolle des seelisch gemarterten Soldaten; in dem TV-Zweiteiler "Das Adlon. Eine Familiensaga" (2013) gab er den Hotelier Louis Adlon jr.. Nach einem komödiantischen Zwischenspiel als akademischer "Fischexperte" in der Kleinstadt-Groteske "Hai-Alarm am Müggelsee" (2013) spielte er in dem TV-Mehrteiler "Unsere Mütter, unsere Väter" (2013) einen jungen Soldaten im Zweiten Weltkrieg, der die fanatische Kriegsbegeisterung seiner Kameraden nicht teilt.

Sein Talent für die Verkörperung sensibler Außenseitertypen konnte Schilling einmal mehr in dem Thriller "Who Am I - Kein System ist sicher" (2014) ausspielen: als genialischer, aber einsamer Hacker, der eines Tages zum Gejagten der Geheimdienste wird.

Im gleichen Jahr gehörte er als schnöseliger Assistent eines Galeristen zum Ensemble der leicht satirischen Romantikkomödie "Posthumous" (US/DE 2014). Danach spielte Schilling in zwei internationalen Koproduktionen Nebenrollen als Nazi-Scherge: In "Suite Française" ("Suite Française – Melodie der Liebe", GB/FR/CN/BE 2014) war er ein deutscher Leutnant im von den Nazis besetzten Frankreich, in "Woman in Gold" ("Die Frau in Gold", GB 2015) ein SS-Soldat.

Eine Hauptrolle hatte Schilling in Oskar Roehlers "Tod den Hippies!! Es lebe der Punk" (2015), als 19-jähriger Punk im West-Berlin des Jahres 1980. Viel Kritikerlob erhielt er für seine intensive Leistung in dem von realen Verhältnissen inspirierten Kriminaldrama "Auf kurze Distanz" (2016, TV). Darin verkörperte er einen Undercover-Polizisten im Milieu der Sportwetten-Mafia. Als Polizisten sah man ihn auch in Züli Aladağs "Die Opfer - Vergesst mich nicht" (2016, TV), aus der Trilogie "Mitten in Deutschland: NSU", die das Phänomen 'Nationalsozialistischer Untergrund' (NSU) aus unterschiedlichen Perspektiven darstellte.

Unter der Regie von Florian Henckel von Donnersmarck stand Tom Schilling im Sommer 2016 in der Hauptrolle von "Werk ohne Autor" (Start: 2018) vor der Kamera, einem vom Leben des Künstlers Gerhard Richter inspirierten Drama. Eine historische Persönlichkeit verkörperte er auch in Heinrich Breloers "Brecht", einem TV-Mehrteiler über das Leben Bertolt Brechts; Schilling spielte darin den Schriftsteller in jüngeren Jahren (1916-33), während Burghart Klaußner den älteren Brecht gab (1947-56).

2019 sah man Tom Schilling in der Roadmovie-Komödie "Die Goldfische" als korrupten Banker, der mit einer Behindertengruppe eine abenteuerliche Reise antritt, und in dem Kinderfilm "TKKG" in einer Nebenrolle als Lehrer. Das preisgekrönte Drama "Lara" führte ihn wieder mit "Oh Boy"-Regisseur Jan-Ole Gerster zusammen: Er spielte darin den Sohn einer dominanten Mutter, der Titelfigur Lara (Corinna Harfouch).

Nach einer kleinen Nebenrolle in der Kiez-Milieustudie "In Berlin wächst kein Orangenbaum" (2020) sah man Schilling in der Titelrolle von Dominik Grafs Kästner-Adaption "Fabian oder Der Gang vor die Hunde", die im Wettbewerb, der rein digitalen "Corona"-Berlinale 2021 Premiere feierte. Im Serienprogramm dieser Berlinale lief David Schalkos sechsteilige Sky-Serie "Ich und die anderen" (AT/DE), über einen Mann (Schilling), der mit sich und der Welt hadert und in jeder Folge die Karten neu mischen darf.  

Anschließend gehörte Schilling mit David Kross und Henry Hübchen zum Ensemble von Leander Haußmanns "Stasikomödie" (Start: Mai 2022). 

Filmography
2024-2026
Woodwalkers 2
  • Darsteller
2023/2024
Eine Million Minuten
  • Darsteller
2022/2023
Das fliegende Klassenzimmer
  • Darsteller
2021-2023
German Genius
  • Darsteller
2022
Der Pfau
  • Darsteller
2021/2022
Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt
  • Darsteller
2019-2021
Leander Haußmanns Stasikomödie
  • Darsteller
2020/2021
Ich und die Anderen
  • Darsteller
2019-2021
Fabian oder Der Gang vor die Hunde
  • Darsteller
2019/2020
In Berlin wächst kein Orangenbaum
  • Darsteller
2017-2019
Lara
  • Darsteller
2018/2019
TKKG
  • Darsteller
2017-2019
Brecht
  • Darsteller
2018/2019
Die Goldfische
  • Darsteller
2019
Die Liebe frisst das Leben
  • Mitwirkung
2016-2018
Werk ohne Autor
  • Darsteller
2015-2017
Der gleiche Himmel
  • Darsteller
2015/2016
Die Opfer - Vergesst mich nicht
  • Darsteller
2015/2016
Auf kurze Distanz
  • Darsteller
2014/2015
Tod den Hippies!! Es lebe der Punk
  • Darsteller
2013/2014
Who Am I - Kein System ist sicher
  • Darsteller
2012-2014
Posthumous
  • Darsteller
2012/2013
Hai-Alarm am Müggelsee
  • Darsteller
  • Associate Producer
2011/2012
Ludwig II.
  • Darsteller
2010-2012
Oh Boy
  • Darsteller
2012
Woyzeck
  • Darsteller
2011/2012
Unsere Mütter, unsere Väter
  • Darsteller
2010/2011
Auskreuzung
  • Darsteller
2010/2011
Die verlorene Tochter
  • Darsteller
2009/2010
Am Ende des Tages
  • Darsteller
2009/2010
Das Leben ist zu lang
  • Darsteller
2008-2010
Zarte Parasiten
  • Darsteller
2008/2009
Mein Kampf
  • Darsteller
2007/2008
Der Baader Meinhof Komplex
  • Darsteller
2007/2008
Mordgeständnis
  • Darsteller
2007/2008
Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe
  • Darsteller
2007/2008
Der frühe Abschied
  • Darsteller
2007
Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken
  • Darsteller
2005-2007
Neben der Spur
  • Darsteller
2006/2007
Pornorama oder Die Bekenntnisse der mannstollen Näherin Rita Brauchts
  • Darsteller
2005/2006
Schwarze Schafe
  • Darsteller
2005/2006
Einfache Leute
  • Darsteller
2004-2006
Joy Division
  • Darsteller
2005/2006
Elementarteilchen
  • Darsteller
2005/2006
Wigald
  • Darsteller
2004/2005
Wo ist Max Gravert?
  • Darsteller
2004/2005
Die letzte Schlacht
  • Darsteller
2004
Agnes und seine Brüder
  • Darsteller
2003/2004
Egoshooter
  • Darsteller
  • Kamera
2003/2004
Napola
  • Darsteller
2002/2003
Verschwende deine Jugend
  • Darsteller
2002/2003
Schlüsselkinder
  • Darsteller
2002
Weichei
  • Darsteller
2001/2002
Herz im Kopf
  • Darsteller
2002
Fetisch
  • Darsteller
2001
Mehmet
  • Darsteller
1999/2000
Der Himmel kann warten
  • Darsteller
1999/2000
Crazy
  • Darsteller
1999
Kinder der Gewalt
  • Darsteller
1998/1999
Schlaraffenland
  • Darsteller
1969
Cinderella
  • Choreografie
URL: https://www.filmportal.de/person/tom-schilling_51357eb9fdf947cb8b1caa113b817971