Anette Guther, geboren 1965 in Edinburgh, Großbritannien, aufgewachsen in Ulm und Augsburg, absolvierte bis 1993 ein Diplom-Studium im Fachbereich Mode- und Kostümdesign an der Fachhochschule Hamburg. Schon während des Studiums entwarf sie Kostüme für mehrere Produktionen der modernen Ballett Company "Coax". Seit Mitte der 90er-Jahre ist sie als Kostümbildnerin für Kino, Fernsehen und Werbung tätig, seit 2005 auch für Theaterproduktionen. Daneben war sie zwischen 2003 und 2005 auch an den Entwürfen einer Kinder- und Damenkollektion beteiligt.

Häufig entwirft sie Kostüme für Filme, die auf Realismus bedacht und teils lakonische, teils poetisierende Alltagsporträts verschiedener Milieus zeichnen. Zu den Regisseuren, mit denen sie im Lauf der Jahre wiederholt zusammenarbeitete und deren Werke den genannten Stilistiken folgen, gehören Thomas Arslan (u.a. "Dealer", 1999; "Der schöne Tag", 2001; "Im Schatten", 2010), Angela Schanelec ("Marseille", 2004; "Nachmittag", 2007) und Christian Petzold, mit dem sie seit dessen Fernsehdebüt "Pilotinnen" (1995) immer wieder arbeitete. So entwarf sie unter anderem die Kostüme für "Die Beischlafdiebin" (1998, TV), "Die innere Sicherheit" (2000), "Gespenster" (2005) und "Jerichow" (2008). Für die Kostümbilder zu Petzolds hoch gelobtem DDR-Drama "Barbara" wurde Anette Guther 2012 für den Deutschen Filmpreis nominiert