Darstellerin, Drehbuch, Kamera
Hamburg

Biografie

Hannelore Hoger, am 20. August 1942 in Hamburg geboren, gehört zu den profiliertesten deutschen Charakterdarstellerinnen. Ihre Spezialität sind geradlinige und starke, oft resolute Frauen, die jedoch meist auch sensibel und humorvoll sind.

Hogers Vater war Schauspieler und Hauptkoordinator am Ohnsorg-Theater in Hamburg, so hatte sie bereits mit sechs Jahren ihren ersten Bühnenauftritt und mit 14 ihre erste größere Rolle. Ihre Ausbildung begann sie 1958 an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater. Danach stand sie in Ulm, Bremen, Stuttgart, Köln, Berlin und Hamburg auf der Bühne. Um ihr Spiel weiter zu verfeinern, nahm sie mehrere Male Unterricht bei Lee Strasberg. 1975 wurde Hoger von der Zeitschrift "Theater heute" zur Schauspielerin des Jahres gewählt. Seit den Achtzigern auch als Theaterregisseurin tätig, inszenierte sie unter anderem Friedrich Hebbels "Maria Magdalena" am Staatstheater Darmstadt und Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen" (1989 auch TV-Version) am "Theater in der Josefstadt" in Wien. Seit 1986 ist Hoger freischaffende Schauspielerin und Regisseurin.

Den Kinogängern bekannt wurde Hannelore Hoger durch ihre Zusammenarbeit mit Alexander Kluge. In "Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos" spielte sie 1968 mit der reformorientierten aber scheiternden Zirkusartistin Leni ihre erste Hauptrolle für Kluge. Kurz darauf entstand "Die unbezähmbare Leni Peickert" (1969), ein Film aus Szenen, die eigentlich für "Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos" gedacht waren, aber nicht untergebracht wurden. Danach war sie für Kluge im Science - Fiction - Film "Der große Verhau" (1970) als Weltrauminspektorin unterwegs und spielte die an Geschichtsbüchern zweifelnde Geschichtslehrerin Gabi Teichert in "Die Patriotin" (1979), eine Rolle, die sie bereits in dem Omnibus-Film "Deutschland im Herbst" (1978) verkörpert hatte. Hogers Zusammenarbeit mit Kluge reichte bis "Die Macht der Gefühle" (1983).

Auch mit Peter Zadek verband Hoger eine intensive Zusammenarbeit. Gemeinsam drehten sie unter anderem die TV-Filme "Kleiner Mann - Was nun?" (1973), "Die Geisel" (1977) und "Piggies" (1971), in dem sie Carla spielte, die einer Gruppe zynischer und lebensüberdrüssiger Karrieremenschen angehört.

In der TV- Filmreihe "Die Bertinis" (1988), die auf einer literarischen Vorlage Ralph Giordanos beruht, brillierte sie in der Rolle der Lea Bertini, die als jüdische Klavierlehrerin in das Visier der Nationalsozialisten gerät und mit ihrer Familie im Hamburg des Zweiten Weltkrieges ums Überleben kämpfen muss.

Auch in prägnanten Nebenrollen war die ungeheuer produktive Hoger immer wieder zu sehen, beispielsweise als Arztgattin Trude Bloma in Schlöndorffs "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (1975) oder als Klatschreporterin Charlotte Sanders in Helmut Dietls "Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" (1996), in dem sie abermals ihr komödiantisches Talent bewies. In Edgar Reitz' "Die zweite Heimat – Chronik einer Jugend" (1993) spielte sie die Verlagserbin Elisabeth Cerphal, Besitzerin des "Fuchsbaus", der zum Treffpunkt der jungen Künstler und damit zu einem zentralen Ort des über 25-stündigen Films wird.

Ab 1993 war Hannelore Hoger in ihrer populärsten Rolle zu sehen, als engagierte und erfahrene Kommissarin Bella Block in der gleichnamigen Krimiserie, die in unregelmäßigen Abständen im ZDF läuft und aktuelle und heikle Themen wie Rassismus und Kindesmissbrauch aufgreift. 1994 bekam sie für diese Rolle den Grimme-Preis in Gold, 1998 die Goldene Kamera als "Beliebteste deutsche Kommissarin". Bevor sie Bella Block spielte, hatte sie auch Auftritte in anderen Krimiserien, darunter unter anderem in "Tatort", "Derrick" und "Der Alte". Im Historienfilm "Henri 4" (2010) von Jo Baier war Hoger in der Rolle der machtbesessenen Katherina de Medici zu sehen.

Auch als Sprecherin ist Hannelore Hoger immer wieder tätig, so für den Dokumentarfilm "Lieber Fidel. Maritas Geschichte" (2000) oder Alexander Kluges Hörbuch "Die Chronik der Gefühle" (2001). Im gleichen Jahr sah man sie in dem TV-Krimi "Mörderischer Besuch" als Mordopfer. Neben zahlreichen "Bella Block"-Folgen wirkte Hoger 2013 in drei weiteren Fernsehspielen mit: In dem zweiteiligen Mystery-Krimi  "Charlotte Link - Das andere Kind" spielte sie die Großmutter einer jungen Ärztin, die ein dunkles Familiengeheimnis hütet; in der Komödie "Uferlos" gab sie eine alleinstehende Eigenbrötlerin, die sich einen Kleinkrieg mit ihrem neuen Nachbar liefert; in der Tragikomödie "Nichts für Feiglinge" hatte sie eine Paraderolle als an Demenz erkrankende Seniorin, die in die Studenten-WG ihres Enkels (Frederick Lau) zieht.

2014 spielte Hannelore Hoger dann wieder in einem Kinofilm mit: In der kulturpolitischen Satire "Ich will mich nicht künstlich aufregen" (2014) verkörperte sie die streitbare Mutter einer geschassten Kuratorin im Berliner Kulturbetrieb. Oskar Roehler besetzte sie anschließend in "Tod den Hippies!! Es lebe der Punk" (2015) in der Rolle seiner eigenen Mutter, der Schriftstellerin Gisela Elsner. In Kai Wessels Tragikomödie "Frau Roggenschaubs Reise" (2015, TV) hatte Hoger dann die Hauptrolle einer Frau, die durch äußere Umstände gezwungen wird, ihr gesamtes Leben umzukrempeln.

Mit der Kinderbuchverfilmung "Heidi" (CH/DE, Start: 2015) folgte ein weiterer Kinofilm: Unter der Regie von Alain Gsponer spielte Hoger darin die gütige Großmutter des querschnittsgelähmten Großstadtmädchens Clara Sesemann. Im gleichen Jahr nahm sie nach 36 Folgen Abschied von ihrer erfolgreichen Rolle als Bella Block. Dafür übernahm sie 2016 an der Seite von Ulrike C. Tscharre und Christoph Maria Herbst eine Hauptrolle in der neuen Fernsehfilm-Reihe "Hotel Heidelberg", über ein streitbares (und auch streitendes) Mutter-Tochter-Gespann. Diese Reihe wurde 2019 nach sechs Folgen abgeschlossen.  

Als ihre schwerkranke Kollegin Hannelore Elsner 2019 die Tragikomödie "Lang lebe die Königin" nicht abdrehen konnte, übernahm Hoger im Wechsel mit Iris Berben, Eva Mattes, Gisela Schneeberger und Judy Winter ihre Szenen, um den Film fertigzustellen – aber auch als Hommage an die große Kollegin. Danach sah man Hoger einmal mehr an der Seite ihrer nicht minder berühmten Tochter Nina Hoger, mit der sie im Lauf der Jahre bereits vielfach vor der Kamera gestanden hatte: In Markus Imbodens Fernsehspiel "Zurück ans Meer" (2021) spielten die beiden Mutter und Tochter, die mit den Folgen eines lange zurückliegenden Verbrechens zu kämpfen haben. Ende 2021 übernahm Hoger einen Gastauftritt als Polizistin in der Krimi-Comedyserie "KBV – Keine besonderen Vorkommnisse".

FILMOGRAFIE

2019-2021
  • Darsteller
2019/2020
  • Darsteller
2017
  • Darsteller
2017
  • Darsteller
2014/2015
  • Darsteller
2014/2015
  • Darsteller
2013/2014
  • Darsteller
2013
  • Darsteller
2012/2013
  • Darsteller
2011/2012
  • Darsteller
2012
  • Darsteller
2011
  • Darsteller
2010
  • Darsteller
2010
  • Darsteller
2008-2010
  • Darsteller
2009
  • Darsteller
2008/2009
  • Darsteller
2008
  • Darsteller
2007
  • Darsteller
2007
  • Darsteller
2006/2007
  • Darsteller
2005/2006
  • Darsteller
2006
  • Darsteller
2006
  • Sprecher
2005/2006
  • Darsteller
2004/2005
  • Darsteller
2005
  • Darsteller
2003/2004
  • Darsteller
2003/2004
  • Darsteller
2003
  • Mitwirkung
2003
  • Darsteller
2002/2003
  • Darsteller
2002/2003
  • Darsteller
2001/2002
  • Darsteller
2001
  • Darsteller
2001
  • Darsteller
1999/2000
  • Darsteller
1999
  • Darsteller
1999
  • Darsteller
1998/1999
  • Darsteller
1998
  • Darsteller
1998
  • Sprecher
1997
  • Darsteller
1996
  • Darsteller
1995
  • Darsteller
1994
  • Darsteller
1994
  • Darsteller
1993/1994
  • Darsteller
1993
  • Darsteller
1993
  • Darsteller
1992/1993
  • Sprecher
1992
  • Darsteller
1992
  • Darsteller
1992
  • Darsteller
1991
  • Darsteller
1988-1992
  • Darsteller
  • Sprecher
1991
  • Darsteller
1990
  • Darsteller
1989/1990
  • Darsteller
1989/1990
  • Darsteller
1988
  • Darsteller
1988
  • Darsteller
1988
  • Darsteller
1986/1987
  • Darsteller
1986
  • Darsteller
1985/1986
  • Darsteller
1983/1984
  • Darsteller
1984
  • Darsteller
1981-1983
  • Darsteller
1982/1983
  • Darsteller
1982/1983
  • Darsteller
1982
  • Darsteller
1980-1982
  • Darsteller
1981/1982
  • Darsteller
1980
  • Darsteller
1979
  • Darsteller
1979
  • Darsteller
1979
  • Darsteller
1977-1979
  • Darsteller
1977/1978
  • Darsteller
1977/1978
  • Darsteller
1977
  • Darsteller
1976/1977
  • Darsteller
1969/1977
  • Darsteller
  • Kamera
  • Kamera Sonstiges
1975
  • Darsteller
1975
  • Darsteller
1974/1975
  • Darsteller
1972/1973
  • Darsteller
1972
  • Darsteller
1970
  • Darsteller
1969/1970
  • Darsteller
  • Optische Spezialeffekte
1969/1970
  • Darsteller
1967/1969
  • Darsteller
  • Sprecher
  • Drehbuch
1967/1968
  • Darsteller
  • Sprecher
1965
  • Darsteller