Darsteller, Regie, Drehbuch, Produzent, Produktionsleitung
Prödlitz (Aussig), Böhmen, Österreich-Ungarn (heute Ústí nab Labem) München

Biografie

Rolf Thiele, am 7. März 1918 im böhmischen Prödlitz (Aussig, heute Ústí nab Labem) geboren, studierte in München und Göttingen Philosophie und Soziologie. Nach dem Krieg gründete er 1946 mit seinem Studienfreund, dem Juristen Hans Abich, eine Produktionsfirma mit dem programmatischen Namen "Filmaufbau GmbH". Gemeinsam verfassten sie das Manifest "Über die deutsche Filmproduktion nach dem Krieg". Bis zum Umzug nach München im Jahr 1960 blieb die Firma in Göttingen ansässig und machte die kleine Universitätsstadt zu einem bedeutenden Standort der Nachkriegsfilmkultur.

Thiele war für die Filmaufbau GmbH als Produktionsleiter und Produzent (u.a. "Liebe 47") tätig. Während Hans Abich auf der Produzentenseite blieb, wandte sich Thiele auch dem Regieführen zu. Dabei war sein Interesse an erotischen Sujets von Beginn an offenkundig, wenn auch sein Erstling "Primanerinnen" noch dezent bleibt. Den größten Bekanntheitsgrad erreichte "Das Mädchen Rosemarie" (1958), der die Geschichte der ermordeten Frankfurter Prostituierten Rosemarie Nitribitt erzählt. Er avancierte zum "Skandalfilm" der Wirtschaftswunderzeit und wurde auch im Ausland von der Kritik wahrgenommen. Danach drehte Thiele "Die Halbzarte" mit Romy Schneider in der Titelrolle.

Mit fortschreitender Liberalisierung wurde Thiele zusehends freizügiger – von "Man nennt es Amore" (1961) über "Venusberg" (1963) zu "Moral 63" (1963). Nach zwei Thomas Mann-Adaptionen, "Wälsungenblut" (1964) und "Tonio Kröger" (1964), rutschte er vom "gepflegten Kunstgewerbe" endgültig in die Niederungen des damals florierenden Softpornos ab, unter anderem mit "Grimms Märchen von lüsternen Pärchen" (1969), "Der scharfe Heinrich" (1970/1971, Untertitel "Die Bumsfidelen") oder "Gelobt sei, was hart macht" (1971/1972). Mit seiner letzten Regiearbeit "Rosemaries Tochter" (1976) versuchte er vergeblich an seinen einstigen Erfolgsfilm anzuknüpfen. Er kehrte schließlich zur Produzentenrolle zurück – mit dem starbesetzten und von David Hemmings aufwendig inszenierten Dekadenz-Epos "Schöner Gigolo, armer Gigolo" (1978), das im Berlin der Zwanziger Jahre spielt. Thiele starb 1994 in München.

 

FILMOGRAFIE

1975-1977
  • Regie
1973/1974
  • Regie
1971/1972
  • Regie
  • Drehbuch
1970/1971
  • Regie
1969/1970
  • Regie
  • Drehbuch
1969/1970
  • Regie
  • Drehbuch
1966/1967
  • Regie
  • Drehbuch
1965
  • Regie
1964/1965
  • Regie
1964
  • Regie
  • Drehbuch
1964
  • Regie
  • Drehbuch
1963
  • Regie
  • Drehbuch
1962/1963
  • Regie
  • Drehbuch
1962
  • Regie
  • Drehbuch
1961
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1960
  • Drehbuch
  • Produzent
1960
  • Produzent
1959/1960
  • Regie
1959
  • Regie
  • Drehbuch
1958/1959
  • Regie
1958
  • Produzent
1958
  • Regie
  • Drehbuch
1957
  • Regie
1957
  • Produzent
1957
  • Co-Produzent
1956
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1955/1956
  • Produzent
1955
  • Regie
  • Drehbuch
1955
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1954/1955
  • Produzent
1955
  • Produzent
1954
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1953
  • Produzent
1953
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1952/1953
  • Produzent
1952/1953
  • Produzent
1952
  • Produzent
1952
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1951/1952
  • Produzent
1951
  • Produzent
1951
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1950/1951
  • Produzent
1951
  • Produzent
1950
  • Drehbuch
  • Produzent
  • Produktionsleitung
1949
  • Co-Produzent
1949
  • Produzent
1948/1949
  • Produzent