Darsteller, Musik
Forchheim (Oberfranken)

Biografie

Gerd Baumann, geboren 1967, absolvierte seine Ausbildung zum Musiker und Komponisten unter anderem am Münchner Gitarreninstitut, an der Grove School of Music in Los Angeles und der U.C.L.A. (University of California, Los Angeles). Daneben arbeitete er bereits an zahlreichen eigenen Projekten. Er war von 1989 bis 1991 musikalischer Leiter am Münchner Studiotheater, 1994 wurde sein erstes Streichquartett, 1997 die erste eigene Oper "Nyx" aufgeführt. Es folgten mehrere Theatermusiken für die Schauburg in München und das Münchner Volkstheater.

Seit 1997 ist Gerd Baumann gleichzeitig Produzent von Konstantin Wecker und Gitarrist in dessen Band. Außerdem spielt er als Gitarrist und Trompeter mit der Programm-Musik-Formation "Geheimrevue" und gemeinsam mit Jens Fischer-Rodrian als Gitarren-Duo "Paradoz". Neben mehreren Filmmusiken für das Fernsehen komponierte Baumann die Musik zum Kinofilm "Aus der Tiefe des Raumes" von Gil Mehmert, wofür er eine Nominierung zum Deutschen Filmpreis 2005 erhielt. 2007 wurde er mit dem Deutschen Filmpreis für die Musik zu "Wer früher stirbt, ist länger tot" von Marcus H. Rosenmüller ausgezeichnet. Zudem ist er im Film in einer kleinen Nebenrolle als Rockmusiker John Ferdinand Woodstock zu sehen.

Seither trug er die Musik zu einem Großteil aller weiteren Filme von Marcus H. Rosenmüller bei, darunter zu "Die Perlmutterfarbe" (2009), "Sommer der Gaukler" (2011), "Beste Chance" (2014) und 2018 zu "Trautmann", einer Filmbiographie über den legendären deutschen Torhüter Bernd Trautmann, der als Kriegsgefangener nach England am und dort ganz unverhofft eine große Karriere machte. 2019 wurde Baumann für die Musik zum Film erneut für den Deutschen Filmpreis nominiert. Im selben Jahr trug er auch die Filmmusik für Rosenmüllers Animationsfilm "Rotzbub" bei, der in den 1960er Jahren angesiedelt ist und die Doppelmoral und Heuchelei in einem erzkatholischen österreichischen Dorf zum Thema hat.

Über die Jahre arbeitete Baumann zudem regelmäßig auch an Produktionen anderer namhafter Regisseure mit, darunter an Marc Rothemunds Liebeskomödie "Groupies bleiben nicht zum Frühstück" (2010), Helmut Dietls Satire "Zettl" (2011) mit  Michael "Bully" Herbig in der Hauptrolle, Rainer Kaufmanns Familiensaga "Das Beste aller Leben" (2015, TV) und Wolfgang Murnbergers "Luis Trenker - Der schmale Grat der Wahrheit" (TV, 2015), der sich mit den Karrieren von Luis Trenker und Leni Riefenstahl im "Dritten Reich" befasst, sowie deren Suche nach einer neuen Rolle im Nachkriegsdeutschland.

Neben seiner Arbeit als Filmkomponist ist Baumann seit dem Wintersemester 2013/14 als Professor im Studiengang Komposition für Film und Medien an der Hochschule für Musik und Theater München tätig.