Darstellerin
Cloppenburg

Biografie

Anne Ratte-Polle, geboren 1974 in Cloppenburg, studierte Schauspiel an der Rostocker Hochschule für Musik und Theater und wurde in Rahmen dieser Ausbildung beim Theatertreffen deutschsprachiger Schauspielstudierender 1999 mit dem Solo-Darstellerpreis ausgezeichnet. Direkt nach ihrem Studium erhielt sie ein Engagement am Staatstheater Cottbus, wo sie für die Titelrollen in "Effi Briest" und "Die Marquise von O." den Förderpreis für Darstellende Kunst des Landes Brandenburg erhielt. Daneben absolvierte sie Gastspiele an der Berliner Volksbühne Berlin und dem Düsseldorfer Schauspielhaus. Im Jahr 2002 wurde Ratte-Polle Ensemblemitglied am Staatstheater Hannover und wirkte in zahlreichen hoch gelobten Inszenierungen mit, so etwa in "Dantons Tod" (2003), "Die Katze auf dem heißen Blechdach" (2004) und "Was ihr wollt" (2004). Im Jahr 2005 zog Ratte-Polle nach Berlin, wo sie vor allem an der Volksbühne, aber auch am Deutschen Theater und dem Maxim-Gorki-Theater auf der Bühne stand.

Neben ihrer umfangreichen Theaterarbeit wirkt Anne Ratte-Polle regelmäßig auch in Kino- und Fernsehproduktionen mit. Nach kleinen Auftritten in Serienfolgen von "Dr. Sommerfeld - Neues vom Bülowbogen" (1996) und "Hotel Elfie" (1999) gab sie ihr Langfilmdebüt in Hermine Huntgeburths Thriller "Stunde des Wolfs" (2000, TV). Es folgten kleinere Kinorollen in Christoph Starks Love-Parade-Drama "Julietta - Es ist nicht wie Du denkst" (2001) und Franziska Buchs "Emil und die Detektive" (2001) sowie Gastauftritte in Serien wie "Polizeiruf 110" und "Großstadtrevier". Für ihre Nebenrolle in der Serienfolge "Doppelter Einsatz: Einer stirbt immer" (2002) wurde sie 2003 für den Deutschen Fernsehpreis nominiert.

Ihre erste Kinohauptrolle spielte Anne Ratte-Polle an der Seite von Frank Giering in Romuald Karmakars Beziehungs-Kammerspiel "Die Nacht singt ihre Lieder", nach dem Bühnenstück von Jon Fosse, das 2004 im Wettbewerb der Berlinale uraufgeführt, von der Kritik jedoch sehr zwiespältig aufgenommen wurde. Prägnante Kinorollen hatte sie in Andreas Dresens "Willenbrock" (2005), als Literaturstudentin, die in einem deutlich älteren Gebrauchtwagenhändler den Eroberer weckt, und als vereinsamte, arbeitslose Freiberuflerin in Gesine Danckwarts Ensemble-Film "Umdeinleben" (2008). In der "Schimanski"-Folge "Schicht im Schacht" (2008, TV) beeindruckte sie als Vergewaltigungsopfer, das mörderische Rache nimmt.

Von einer kleineren Rolle in dem Episodenfilm "Shahada" (2010) abgesehen, sah man Ratte-Polle zwischen 2009 und 2012 ausschließlich in TV-Produktionen wie "Der Tote im Spreewald" (2009) und "Ein Fall für zwei" (2012).

Im Jahr 2013 starteten dann gleich zwei Filme mit ihr in den deutschen Kinos: In dem Familiendrama "Die feinen Unterschiede" spielte sie die Geliebte eines allein erziehenden Vaters, in Nicolas Wackerbarths Charakterstudie "Halbschatten" eine Frau, die in Südfrankreich gezwungenermaßen einige Zeit allein mit den Kindern ihres abwesenden Freundes verbringt.

Danach sah man Anne Ratte-Polle wieder in mehreren Seriengastrollen, so etwa in der "Tatort"-Folge "Die Wahrheit stirbt zuerst" (2013) als Mutter eines ermordeten Kindes, und in "Großstadtrevier – Blinde Wut" (2014) als Kiez-Kellnerin, die einen verdächtigen Kneipenwirt deckt.

Auf der Berlinale 2015 feierten in der Sektion Perspektive Deutsches Kino gleich zwei Filme Premiere, in denen Ratte-Polle beeindruckende Hauptrollen hatte: In dem preisgekrönten Drama "Wanja" (2015) verkörperte sie eine aus der Haft entlassene Ex-Kriminelle, die ein neues Leben beginnen will, zugleich aber mit allen Mitteln versucht, eine 16-jährige vor dem Abrutschen in die Kriminalität zu retten. In "Sibylle" (2013-2015) brillierte sie als Familienmutter, die zusehends von paranoiden Wahnvorstellungen heimgesucht wird. "Sibylle" startete im Februar 2016 regulär in den deutschen Kinos, "Wanja" im Juni 2016.

Für ihre Leistung in "Sibylle" wurde sie beim Dark Frame Film Festival in Santa Fe (USA) als Beste Darstellerin ausgezeichnet.

Eine wichtige Rolle spielte Ratte-Polle auch in der Tragikomödie "Die Hannas" (2016), als gute Freundin des titelgebenden Paares. Im gleichen Jahr gehörte sie zum Ensemble von Omer Fasts experimentellem Spielfilm "Continuity". Im Fernsehen sah man sie in Hauptrollen von gleich zwei "Tatort"-Folgen: "Hundstage" (Regie: Stephan Wagner) zeigte sie als Mutter eines Sohnes, die ein dunkles Geheimnis hütet; in "Narben" (Regie: Torsten C. Fischer) spielte sie die Ehefrau eines Arztes und Kriegsverbrechers. Außerdem übernahm Ratte-Polle Episodenrollen in weiteren Serien; 2017 gehörte sie zum großen Ensemble der zehnteiligen Streaming-Serie "Dark" (Netflix, Regie: Baran bo Odar).

Neben ihren zahlreichen Auftritten vor der Kamera blieb (und bleibt) Anne Ratte-Polle auch als Theaterschauspielerin aktiv. So war sie beispielsweise 2017 am Schauspielhaus Zürich in "Grimmige Märchen" als Rotkäppchen zu sehen; 2018 verkörperte sie an den Münchener Kammerspielen in dem Stück "Jedem das Seine" Donald Trump.

Auf der Kinoleinwand sah man sie 2019 in einer Hauptrolle der kammerspielartigen, bitteren Tragikomödie "Der Geburtstag" und in der Hauptrolle der preisgekrönten Beziehungsgeschichte "Es gilt das gesprochene Wort". Außerdem wurde im Sommer 2019 die zweite Staffel von "Dark" veröffentlicht, in der Ratte-Polle erneut die Großmutter der Hauptfigur Jonas in jungen Jahren verkörperte. 2020 erhielt Ratte-Polle für "Es gilt das gesprochene Wort" den Bayerischen Filmpreis sowie eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis.

In der Zeit danach sah man sie vor allem in TV-Produktionen, zum Beispiel als psychisch labile Ehefrau und Mörderin in der skurrilen "Tatort"-Folge "Die Ferien des Monsieur Murot" (2020), als Ehefrau eines Mordopfers in der Krimikomödie "Sörensen hat Angst" (2021) und als zwielichtige Kommissarin in der "Tatort"-Folge "Alles kommt zurück" (2021).

Im Kino hatte sie Nebenrollen in Christian Petzolds "Undine" (2020) und, als Mutter einer der jungen Hauptfiguren, in dem Kinderfilm "Träume sind wie wilde Tiger" (2021). Eine Hauptrolle spielte Ratte-Polle in der Komödie "Alle wollen geliebt werden" (Start: 2023), als gestresste Psychotherapeutin, die es allen in ihrem Umfeld recht machen will.

 

 

 

 

FILMOGRAFIE

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