Darstellerin, Produzent
Luxemburg (Stadt), Luxemburg

Biografie

Vicky Krieps, geboren am 4. Oktober 1983 in Luxemburg, sammelte erste Schauspielerfahrungen am Conservatoire de Luxembourg und absolvierte von 2005 bis 2009 eine Schauspielausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste. Während dieser Zeit wirkte sie in ersten Kurzfilmen und Bühneninszenierungen mit. So spielte sie am Schauspielhaus Zürich die Hauptrolle in "Die rote Zora und ihre Bande" (2009). Als Regisseurin inszenierte sie 2010 das Stück "Darwins Erbe" am Jungen Staatstheater Berlin. Ihre erste größere Filmrolle hatte Krieps in Andres Veiels "Wer wenn nicht wir" (2011) als Freundin der späteren RAF-Terroristin Gudrun Ensslin. Eine kleine, aber wichtige Nebenrolle spielte sie in dem Agententhriller "Wer ist Hanna?" (2011), als von Geheimdienstlern ermordete Mutter der Titelheldin. Ebenfalls 2011 sah man Krieps in der "Tatort"-Folge "Eine bessere Welt" (Regie: Lars Kraume) als vermeintliche Unfallfahrerin, die vom Vater ihres angeblichen Opfers verfolgt wird. Auch in Ann-Kristin Weckers Beziehungsdrama "Formentera" (2012) hatte Krieps eine Schlüsselrolle als verführerische Urlauberin, die mit einem verheirateten Mann flirtet und nach einem nächtlichen Bad spurlos verschwindet. 

In Detlev Bucks Historienepos "Die Vermessung der Welt" (2012) verkörperte sie die Ehefrau des Mathematikers Carl Friedrich Gauß, in dem Jugendfilm "Die Schatzritter - Das Geheimnis von Melusina" (2012) hatte sie einen kleinen Auftritt als ältere Schwester eines abenteuerlustigen Jungen.

An der Seite von Ulrich Tukur spielte Krieps in Niki Steins "Rommel" (2012, TV) die Comtesse de La Rochefoucauld; mit Liv Ullmann und Juliane Köhler gehörte sie in einer Nebenrolle zum Ensemble von "Zwei Leben" (2012). Regelmäßig wirkt Krieps auch in französischen Produktionen mit. So war sie in Nebenrollen in der Liebesgeschichte "Une histoire d'amour" (2013), dem Thriller "Möbius" ("Die Möbius-Affäre", 2013), dem Beziehungsdrama "Avant l'hiver" ("Bevor der Winter kommt", 2013) und dem Polizeithriller "La confrérie des larmes" (2013) zu sehen. In der John-Le-Carré-Verfilmung "A Most Wanted Man" (2014) gehörte sie zum Team des von Philip Seymour Hoffman gespielten Terrorfahnders.

Die Titelrolle spielte Vicky Krieps in der Fernsehproduktion "Alleinflug – Elly Beinhorn", als Fliegerin, die während der NS-Zeit zum Medienstar avancierte. Eine etwas andere historische Persönlichkeit der NS-Zeit verkörperte sie in Matti Geschonnecks "Das Zeugenhaus" (2014, TV), nämlich die Resistance-Kämpferin Marie-Claude Vaillant-Couturier, die 1946 als erste Frau bei den Nürnberger Prozessen aussagte.

Ihre erste Kinohauptrolle spielte Krieps in "Das Zimmermädchen Lynn" (2014), als einsame junge Frau, die ein eigenwilliges Ritual entwickelt, um die Nähe anderer Menschen zu spüren. Der Film wurde beim Münchner Filmfest 2014 uraufgeführt, wo Krieps für ihre Leistung den Förderpreis Neues Deutsches Kino als Beste Nachwuchsdarstellerin erhielt. Im Mai 2015 startete "Das Zimmermädchen Lynn" regulär in den Kinos.

Ebenfalls 2015 war sie in beiden Filmen eines französisch-deutschen Tandemprojekts im Fernsehen zu sehen: Unter der Regie von Anna Justice verkörperte sie im Drama "Tag der Wahrheit" die Hauptrolle einer Staatsanwältin, die in einem Atomkraftwerk Vertuschungen von Störfällen auf die Spur kommt; in der Komödie "Das gespaltene Dorf" (2015) spielte Krieps eine Geologin, die einen alten Stollen in der französischen Provinz als Endlager für Atommüll begutachten soll.

Darstellerpreise auf mehreren internationalen Festivals, unter anderem in Santiago (Chile) und Jaipur (Indien), erhielt sie für ihre Rolle in dem Kurzfilm "Pitter Patter Goes My Heart" (DE/US/AT 2015). Tragende Kinorollen spielte sie als Sektenmitglied in dem Thriller "Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück" (DE/LU/FR 2015) und in der Satire "Outside the Box" (DE/IT 2015). Hauptrollen hatte Krieps als junge Mutter in der österreichischen Elternsatire "Was hat uns bloß so ruiniert" (2016) und als Jenny Marx in der Filmbiografie "Der junge Karl Marx" (FR/BE/DE 2017). Sehr viel Beachtung fand ihre Leistung in Paul Thomas Andersons Beziehungsdrama "Phantom Thread" ("Der seidene Faden", US/GB 2017), an der Seite von Daniel Day Lewis: Für ihre Verkörperung einer jungen Serviererin, die zur Muse und Ehefrau eines so charmanten wie neurotischen Modefürsten wird, erhielt sie viel Kritikerlob und Nominierungen für mehrere amerikanische Kritikerpreise.

Von der International Cinephile Society in Los Angeles, der Kritiker*innen aus der ganzen Welt angehören, wurde sie als Beste Darstellerin ausgezeichnet; bei den Sant Jordi Awards in Barcelona (Spanien) gewann Krieps den Preis als Beste ausländische Schauspielerin.

Um eine sehr eigenwillige Liebesbeziehung ging es auch in "Gutland" (LU/DE/BE 2017), über einen flüchtigen Räuber (Frederick Lau), der in einem Dorf untertaucht und sich in eine mysteriöse junge Frau (Krieps) verliebt. Der Film lief auf zahlreichen internationalen Festivals und startete im Frühjahr 2018 in den deutschen Kinos.

Im gleichen Jahr sah man sie in der internationalen Stieg-Larsson-Verfilmung "Verschwörung" als Chefredakteurin von Millenium und in der Serie "Das Boot" in einer Hauptrolle als Dolmetscherin. Für diesen Part gewann sie den Deutschen Fernsehpreis und gleich zwei Preise beim Festival international de Télévision in Monte-Carlo: als 'Outstanding Actress' in einer Drama-Serie und als Beste Darstellerin in einer Mini-Serie. Auch in den nächsten Jahren blieb Krieps eine gefragte Darstellerin in internationalen Produktionen: Sie hatte Hauptrollen in dem Zweiter-Weltkriegs-Drama "The Last Vermeer" (US 2019) und in dem während des Algerienkriegs spielenden "De nos frères blessés" (FR/BE/DZ 2020).  

2021 gehörte Krieps zum Ensemble von Daniel Brühls Regie-Debut, der Berliner Kiezgeschichte "Nebenan", die im Wettbewerb der Berlinale Premiere feierte. Im gleichen Jahr spielte sie Hauptrollen in M. Night Shyamalans Horrorfilm "Old" (US) und in Mia Hansen-Løves semi-autobiografischem Beziehungsdrama "Bergman Island" (FR/SE/BE/DE).

Danach stand sie für Marie Kreutzers Historienfilm "Corsage" (AT/LU/DE/FR, Start: 2022) als Kaiserin Sisi vor der Kamera – eine Rolle, für die sie in Cannes in der Sektion Un Certain Regard für die Beste darstellerische Leistung ausgezeichnet wurde; beim Europäischen Filmpreis und beim Österreichischen Filmpreis erhielt sie jeweils den Preis als Beste Darstellerin. Auf weiteren internationalen Festivals wurde sie für ihre Leistung ebenfalls mit Schauspielpreisen geehrt.

Neben "Corsage" feierte in der Sektion Sektion Un certain regard 2022 auch des poetische Drama "Mehr denn je" (NO/LU/DE/FR) Premiere, mit Krieps in der Hauptrolle einer unheilbar kranken Frau. Für diesen Part erhielt sie beim Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern den Preis für die Beste darstellerische Leistung; beim französischen Filmpreis César war sie als Beste Darstellerin nominiert.

2023 war Vicky Krieps in dem Biopic "Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste" in der Rolle der titelgebenden Schriftstellerin und in dem Mantel-und-Degen-Abenteuer "Die drei Musketiere - D'Artagnan" (DE/FR/ES/BE) als spanische Königin Anna von Österreich zu sehen. Unter der Regie und an der Seite von Viggo Mortensen spielte sie außerdem eine Hauptrolle in dem amerikanischen Bürgerkriegs-Western "The Dead Don't Hurt" (UK/MX/DK 2023).

 

FILMOGRAFIE

2021-2023
  • Darsteller
2021/2022
  • Darsteller
2021/2022
  • Darsteller
  • Ausführender Produzent
2018-2021
  • Darsteller
2021
  • Darsteller
2021
  • Darsteller
2020/2021
  • Darsteller
2019/2020
  • Darsteller
2018
  • Darsteller
2017/2018
  • Darsteller
2016/2017
  • Darsteller
2017
  • Darsteller
2016/2017
  • Darsteller
2015-2017
  • Darsteller
2014-2016
  • Darsteller
2014/2015
  • Darsteller
2014/2015
  • Darsteller
2014/2015
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2014
  • Darsteller
2014
  • Darsteller
2012-2014
  • Darsteller
2013/2014
  • Darsteller
2013
  • Darsteller
2011/2012
  • Darsteller
2011/2012
  • Darsteller
2011/2012
  • Darsteller
2012
  • Darsteller
2010/2011
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2010/2011
  • Darsteller
2010/2011
  • Darsteller
2010/2011
  • Darsteller