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Alle Fotos (8)Biografie
Karl Emil "Charly" Scheydt wurde am 5. Februar 1940 geboren. Um 1970 lernte er Rainer Werner Fassbinder kennen, in dessen "Niklashauser Fart" (1970) er sein Filmdebüt gab. Bis 1982 besetzte Fassbinder ihn in weiteren Filmen. So spielte Scheydt eine Hauptrolle in "Der amerikanische Soldat" und hatte tragende Rollen in Fassbinder-Klassikern wie "Angst essen Seele auf," (1974, als Sohn von Brigitte Mira), "Fontane Effi Briest" (1974), "Faustrecht der Freiheit" (1975) und "Berlin Alexanderplatz" (1980). Bei "In einem Jahr mit 13 Monden" (1978) war er zudem für Licht, Ausstattung und Ton zuständig. Daneben arbeitete Scheydt vereinzelt mit anderen Regisseuren wie Ulli Lommel ("Die Zärtlichkeit der Wölfe", 1973), Reinhard Hauff ("Messer im Kopf", 1978) und Wolfgang Büld ("Brennende Langeweile", 1978, TV). In Fassbinders letztem Film "Querelle" (1982) hatte er eine kleine Rolle als Matrose.
Nach Fassbinders Tod im Jahr 1982 wirkte Scheydt in einigen Fernsehproduktionen mit, meist in kleineren Nebenrollen. Unter der Regie von Michael Verhoeven spielte er die Titelrolle in dem Fernsehfilm "Gundas Vater" (1987). Verhoeven hatte ihn zuvor bereits als Untersuchungsbeamten in "Die weiße Rose" (1982) besetzt und gab ihm 1989 einen Part als Tankwart in einer Folge der Krimiserie "Die schnelle Gerdi" mit Senta Berger. Außerdem war Scheydt in mehreren Einspielfilmen der TV-Fahndungssendung "Aktenzeichen XY … ungelöst" zu sehen, häufig als Entdecker einer Leiche. Seine letzte bekannte Rolle spielte er 1992 in der bayerischen Familienserie "Im Schatten der Gipfel". Danach verliert sich seine Spur. Karl Scheydt starb am 30. April 2009.