Darsteller
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Biografie

Günter Pfitzmann wurde am 8. April 1924 in Berlin geboren. Nach seinem Abitur im Jahr 1942 wurde er zum Arbeits- und Kriegsdienst in die Wehrmacht eingezogen. Eine schwere Verletzung, die er im Gefecht erlitt, verhinderte ein ursprünglich angestrebtes Sportstudium. Nach Ende des Krieges wandte sich Pfitzmann daher der Schauspielerei zu und begann eine Ausbildung an der 1945 von Fritz Kirchhoff gegründeten Schauspielschule "Der Kreis" in Berlin-Charlottenburg. Noch während der Ausbildung (1945-1947) gab Pfitzmann 1946 sein Bühnendebüt in Goethes "Iphigenie auf Tauris" am Landestheater Mark Brandenburg. In den folgenden Jahren folgten zahlreiche Engagements an bekannten West-Berliner und Münchner Bühnen.  

Gemeinsam mit Klaus Becker, Joachim Teege, Rolf Ulrich und Alexander Welbat war Pfitzmann 1949 eines der Gründungsmitglieder der Berliner Kabarettgruppe "Die Stachelschweine", mit der er bis 1957 regelmäßig auftrat. Für sein kabarettistisches Wirken und seine Vielseitigkeit auf der Theaterbühne - er ließ sich nie auf ein bestimmtes Rollenprofil festlegen - wurde der Schauspieler 1956 mit dem Berliner Kunstpreis der jungen Generation ausgezeichnet. Eine seiner wohl bekanntesten Bühnenrollen war die des Phonetik-Professors Henry Higgins, die er im Musical "My Fair Lady" in Berlin und Hamburg spielte. Den Part der Blumenverkäuferin Eliza Doolittle spielte zu der Zeit Karin Hübner, mit der Pfitzmann 1962 kurzzeitig verheiratet war. Nach fast vierzigjähriger Tätigkeit auf deutschen Bühnen beendete Günter Pfitzmann seine Theaterkarriere im Jahr 1985.

Neben seiner Bühnenlaufbahn kam Günter Pfitzmann schon früh mit dem Film in Berührung und feierte 1950 in Fritz Kirchhoffs "Nur eine Nacht" sein Debüt auf der Leinwand. Die ersten größeren Filme, an denen er mitwirkte, waren die Satire "Der Hauptmann und sein Held" (1955), der Krimi "Dr. Crippen lebt" und der preisgekrönte Kriegsfilm "Hunde, wollt ihr ewig leben" (1958). Seinen Durchbruch und gleichzeitig größten Kinoerfolg feierte er mit dem Antikriegsfilm "Die Brücke" (1959), in dem er Unteroffizier Heilmann spielte. "Die Brücke" wurde mit fünf Deutschen Filmpreisen und einem Golden Globe Award ausgezeichnet sowie für den Oscar nominiert. Erneut in der Regie von Bernhard Wicki war er 1961 in der ebenfalls vielfach ausgezeichneten Komödie "Das Wunder des Malachias" zu sehen. Nachdem sich Pfitzmann in den 1950er Jahren hauptsächlich auf den Film fokussiert hatte, wandte er sich ab 1963 verstärkt dem Fernsehen zu und trat nur noch vereinzelt in Kinoproduktionen auf, beispielsweise in Roland Klicks "Lieb Vaterland, magst ruhig sein" (1976). Seinen letzten Auftritt auf der großen Leinwand hatte er in der Komödie "Warum die UFOs unseren Salat klauen" (1980).

Erstmalig als Hauptdarsteller einer Fernsehserie sah man Günter Pfitzmann 1960 in "Am grünen Strand der Spree" von Fritz Umgelter, gefolgt von der Titelrolle in der Serie "Gestatten, mein Name ist Cox" (1961). Als Paul Cox ging er in zwei Staffeln dem Verschwinden seiner Verlobten nach und löste nebenbei weitere Kriminalfälle. Anschließend war er in den 1960ern fast ausschließlich in Fernsehproduktionen zu sehen, was zu seiner wachsenden Popularität beitrug. Pfitzmann wurde für die Verkörperung des schlagfertigen Berliners mit dem Herz am rechten Fleck bekannt, ohne Scheu, das auszusprechen, was er dachte. Dieses Image pflegte der Volksschauspieler insbesondere mit der Fernsehserie "Drei Damen vom Grill", in der er von 1977 bis 1985 die Rolle des Fleischlieferanten Otto Krüger innehatte. Darüber hinaus stellte er neun Jahre und über 100 Folgen lang den Arzt Dr. Peter Brockmann in der ARD-Vorabendserie "Praxis Bülowbogen" dar (1987-1996) und wurde für seine Leistung mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Zur gleichen Zeit war Pfitzmann auch in der Serie "Berliner Weiße mit Schuss" zu sehen, für die er in jeder Folge, die aus einer abgeschlossenen Geschichte bestand, eine andere Hauptrolle spielte.  

Eine weitere langjährige Rolle Pfitzmanns war der Berliner Unternehmer Richard Kaiser, den er in der elfteiligen Familienserie "Der Havelkaiser" (1994-2000) wiederum für die ARD darstellte. Neben seinen wiederkehrenden Rollen war Pfitzmann auch als Gastdarsteller gefragt und wirkte in vielen bekannten Produktionen mit. So war er u.a. 1977 in einer Folge des "Tatort" zu sehen, 1996 in einer Folge von "Klinik unter Palmen" und 2000 im "Traumschiff". Letztmalig in seiner über vierzigjährigen TV-Karriere übernahm er für "Die Meute der Erben" (2001) die Hauptrolle in einem Fernsehfilm. Seinen letzten Auftritt in einer Serie erfolgte ein Jahr später als Gastdarsteller in der Krankenhausserie "In aller Freundschaft", in der er einen Patienten spielte.  

Im Laufe seiner Karriere stand Pfitzmann mit einer Vielzahl namhafter nationaler Schauspieler*innen vor der Kamera. So sah man ihn 1998 gemeinsam mit Harald Juhnke, der ein enger Freund Pfitzmanns war, in dem Fernsehfilm "Letzte Chance für Harry". Zu Beginn der 1970er Jahre trat er zusammen mit Inge Meysel in zwei Folgen der Serie "Die Unverbesserlichen" auf und in "Drei Damen vom Grill" sah man ihn an der Seite von Brigitte Mira. In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren spielte er zudem mit Evelyn Hamann in "Der Millionenerbe".

Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler trat Pfitzmann auch immer wieder als Synchronsprecher in Erscheinung. So lieh er seine Stimme den Stars Kirk Douglas ("20.000 Meilen unter dem Meer"), Jean Gabin ("Pepé le Moko") und Lloyd Bridges ("Unter Wasser rund um die Welt"). Daneben war er durch seine markante Stimme auch ein gefragter Sprecher von Hörspielen und sprach unter anderem von 1986 bis 1992 in der Asterix-Hörspielreihe den Charakter des Obelix. Diese Figur hatte er zuvor bereits für den Zeichentrickfilm "Asterix der Gallier" in der Synchronfassung von 1984 gesprochen.  

Am 30. Mai 2003 verstarb Günter Pfitzmann, dessen Schaffen mehr als 50 Filme und Fernsehserien umfasste, im Alter von 79 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts in Berlin. 

FILMOGRAFIE

2001
  • Darsteller
1994
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1982
  • Darsteller
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1978
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1977/1978
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1976
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1970
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1967/1968
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1966/1967
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1966
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1965
  • Darsteller
1964/1965
  • Darsteller
1963
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1962
  • Mitwirkung
1961
  • Darsteller
1960/1961
  • Darsteller
1961
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1960
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1959/1960
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1959
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1958/1959
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1958/1959
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1959
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1958
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1958
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1957/1958
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1957
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1950
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