Herz ohne Gnade

BR Deutschland 1958 Spielfilm

Inhalt

Der Millionär Friedrich Rombach lebt mit seinem verhassten Stiefsohn Ulrich in seiner großbürgerlichen Villa. Eines Tages tritt die junge Anja Wegener ins Leben der beiden, sie wird die neue Privatsekretärin des alten Rombach. Der autoritäre und meist unnahbare Mann taut in Anjas Gegenwart langsam auf und verliebt sich in sie. Schließlich macht er ihr einen Heiratsantrag. Doch Ulrich ist ebenfalls von Anja angetan, die wiederum von seiner unbekümmerten Art begeistert ist. Eines Tages lässt sie sich auf eine Spritztour mit ihm und seinen Freunden ein. Übermütig startet ein Freund Ulrichs ein Wettrennen, wobei er die Kontrolle über seinen Wagen verliert und einen tragischen Unfall verursacht. Während er stirbt, werden Anja und Ulrich nur leicht verletzt. Als Friedrich die ganze Geschichte erfährt, rast er vor Eifersucht und heckt einen folgenschweren Plan aus. Am nächsten Tag finden Anja und Ulrich ihn tot in der Villa, anscheinend ermordet. Sofort fällt der Verdacht auf Ulrich. Erst nach und nach kommt die Wahrheit ans Licht: Der alte Rombach hat Selbstmord begangen, dabei aber alles so geplant, dass sein Stiefsohn als Mörder belastet wird. Der entlastete Ulrich und Anja können nun ein Paar werden.

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Falk Schwarz
"Ich dulde in meinem Haus keinen Bastard" -
schreit Friedrich Rombach (Werner Hinz) seinen Sohn an, der nichts weiter wollte, als seinem eigenen Sohn einen Dackel zu schenken, der keinen Stammbaum hat. Einwände lässt der Vater nicht gelten, er setzt mit seiner Macht durch, was er in seiner autoritären Verblendung für richtig hält. Erst im Nachhinein wird aber dem Zuschauer klar, wen er wirklich mit diesem Satz gemeint hat. Rombach ist kühl, herrisch, unnahbar und hasst seinen Sohn. Als die junge, bildhübsche, sanfte und freundliche Anja (Barbara Rütting) von ihm als Privatsekretärin angestellt wird, ist das Trio vollständig. Der nicht weniger schrei-feste Sohn (Hansjörg Felmy) umgarnt die junge Frau, versucht sie zu vergewaltigen, tut alles, um sich als "Ungeheuer" zu stilisieren und bedrängt die Sekretärin seines Vaters. Doch es kommt, wie es in der Dramaturgie der 50er Jahre oft geschieht: plötzlich ist der Herrscher tot, sein Sohn wird verdächtigt, ihn umgebracht zu haben. Dabei hält Regisseur Victor Tourjanski seine Schauspieler keineswegs zurück. Werner Hinz liefert eine Glanzleistung als prinzipienfester, verhärteter Vater. Als er aber seiner Sekretärin einen Heiratsantrag macht, wird er plötzlich menschlich, angenehm und geradezu versöhnlich. Felmy steht ihm in nichts nach. Wobei für ihn die Herausforderung noch größer wird, weil er sich von dem unbedenklichen Draufgänger zu einem liebenden, den Tränen nahen Mensch glaubhaft entwickeln muss. Da hat der Regisseur ganze Arbeit geleistet. Barbara Rütting bleibt zurückhaltend, versucht mit Empathie und Emotion die ständig hochschlagenden Wogen zu glätten und verliert sich dabei nicht. Ein Schauspielerfest! Dass sich nachher alles richtet, der Unschuldige freikommt, geläutert und verändert ist, war der Trick der Vorlage von Eduard Rhein, der als Hörzu Chefredakteur mit emotionalen Wirrnissen seine Leserschaft faszinierte. Dennoch ist daraus ein ernsthafter Film geworden, der durch die Leistungen der Schauspieler auch heute noch sehenswert ist. Das Thema jedoch - der Sohn ist gar nicht der Sohn und ahnt überhaupt nicht, dass der verhasste Vater gar nicht der Vater ist, weil alle geschwiegen haben über den Fehltritt der Mutter - dieses Thema ist in der Tat zeitlos.

Credits

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Produktionsfirma

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Vorlage

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Kostüme

Schnitt

Produktionsfirma

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 1958: Real-Film-Studios Hamburg-Wandsbek
Länge:
2590 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1.33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DE): 24.04.1958, Hamburg, Die Barke

Titel

  • Originaltitel (DE) Herz ohne Gnade

Fassungen

Original

Länge:
2590 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1.33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DE): 24.04.1958, Hamburg, Die Barke