Direkt zum Inhalt
Startseite
Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Klaus Kinski

Weitere Namen
Klaus-Günther Nakszynski (Geburtsname)
Date of Birth
10/18/1926 - 12:00
Geburtsort
Zoppot, Ostpreußen (heute Sopot, Polen)
Sterbedatum
11/21/1991 - 12:00
Sterbeort
Labunita, Kalifornien, USA
Biografie

Klaus Kinski wurde als Klaus-Günther Nakszynski am 18. Oktober 1926 im ostpreußischen Zoppot (dem heute zu Polen gehörenden Sopot) geboren. 1931 zog der Sohn eines Apothekers und einer Pfarrerstochter mit seiner Familie nach Berlin. Dort besuchte er das humanistische Prinz-Heinrich-Gymnasium bis zur Untersekunda. Im Zweiten Weltkrieg wurde er eingezogen und geriet in den Niederlanden in britische Kriegsgefangenschaft. Im POW-Camp bei Colchester sammelte er erste Erfahrungen als Laienschauspieler.

Obwohl er über keine formelle Ausbildung verfügte, gab Kinski 1946 sein offizielles Debüt am Schlosspark-Theater und spielte in der Folge an zahlreichen Berliner Bühnen, darunter an den Kammerspielen am Deutschen Theater und am Hebbel-Theater. Hinzu kamen Gastrollen in andern deutschen Städten sowie in Österreich. Ab 1953 trat Klaus Kinski in Berlin als Rezitator auf, wobei insbesondere seine emotional aufgeladenen Interpretationen von Villon- und Rimbaud-Gedichten für Aufsehen sorgten. Vorträge mit Texten Bertolt Brechts führten zu rechtlichen Kontroversen mit dem Verlag des Autors, dennoch waren Kinskis Lesungen ein überwältigender Erfolg: Er unternahm Tourneen durch den deutschsprachigen Raum und produzierte über 20 Schallplatten mit Rezitationen.

Bereits ab 1948 übernahm er kleiner Filmrollen, darunter in Roberto Rossellinis "La Paura" ("Angst"), Helmut Käutners "Ludwig II" und Fritz Kortners "Sarajevo". Zu großer Popularität gelangte Klaus Kinski durch seine prägnanten Auftritte in Filmen der immens erfolgreichen Edgar-Wallace-Reihe: Beginnend mit "Die toten Augen von London" von Alfred Vohrer brillierte er in den spekulativen Genrewerken als undurchsichtiger Schurke oder komplexbeladener Psychopath und wurde durch seine lustvolle und gekonnte Überzeichnung der Chargenparts zum heimlichen Star der Reihe.

Seine präzisen Charakterisierungen oft unberechenbarer Figuren machten Kinski – der 1964 seinen Wohnsitz nach Rom verlegte – zum international gefragten Darsteller: So hatte er unter anderem einen Auftritt in David Leans "Doctor Zhivago" und konnte durch markante Rollen in den Italo-Western "Per qualche dollari in più" ("Für ein paar Dollar mehr") von Sergio Leone und "Il Grande Silencio" ("Leichen pflastern seinen Weg") von Sergio Corbucci seinen Starstatus in Europa untermauern. Dabei wirkte der Schauspieler in dieser Zeit auch in reißerischen Genreproduktionen mit, wobei Kinski selbst in ausgewiesenen B- und C-Filmen zu faszinieren vermochte.

Eine entscheidende Wende in Kinskis Filmlaufbahn kam in den 1970er Jahren durch die Zusammenarbeit mit Werner Herzog, der den Schauspieler zu darstellerischen Höchstleistungen animierte bzw. provozierte: Als kongeniale, kompromisslose und gleichsam eigensinnige Künstler schufen Herzog und Kinski international gefeierte Meisterwerke wie "Aguirre, der Zorn Gottes", "Woyzeck" und "Fitzcarraldo". Die Dynamik und die zahlreichen Konflikte ihrer künstlerischen Ausnahme-Partnerschaft thematisierte Werner Herzog später in der Dokumentation "Mein liebster Feind".

Daneben blieb Kinski weiterhin im europäischen Kino präsent – so etwa in an der Seite Romy Schneiders in Andrzej Zulawskis Melodram "L'Important c'est d'aimer" ("Nachtblende") – und hatte einen selbstironischen Auftritt als exzentrischer Sex-Therapeut in Billy Wilders Komödie "Buddy Buddy".

1975 veröffentlichte Klaus Kinski mit "Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund" eine vieldiskutierte, weniger an Fakten denn am lyrischen Bewusstseinsstrom interessierte Biografie, die nicht zuletzt aufgrund ihrer expliziten erotischen Passagen für Diskussionen sorgte. 1987/88 konnte er nach langjährigen Vorbereitungen sein ambitioniertes Filmprojekt "Kinski Paganini" realisieren; in diesem Jahren war der in der Öffentlichkeit oft aufbrausende Künstler auch gefragter Gast in TV-Interviews und Talk-Shows, da sein Temperament und seine Unberechenbarkeit Skandalpotential boten und somit hohe Quoten garantierten.

Klaus Kinski war insgesamt viermal verheiratet. Die Tochter Nastassja Kinski (geb. 1961) und der Sohn Nikolai Kinski (geb. 1976) arbeiten ebenfalls international als Schauspieler.

Klaus Kinski starb am 22. November 1991 in Labunita nahe San Francisco.

Filmography
2007/2008
Jesus Christus Erlöser
  • Mitwirkung
1998/1999
Nina Hagen = Punk + Glory
  • Sprecher
1998/1999
Mein liebster Feind
  • Mitwirkung
1987
Cobra Verde
  • Darsteller
1987
Herzog in Afrika
  • Mitwirkung
1985
Kommando Leopard
  • Darsteller
1984
Geheimcode Wildgänse
  • Darsteller
1981/1982
Fitzcarraldo
  • Darsteller
1981
Buddy Buddy
  • Darsteller
1979/1980
Stumme Liebe
  • Darsteller
1978/1979
Woyzeck
  • Darsteller
1978
Nosferatu - Phantom der Nacht
  • Darsteller
1976/1977
Nuit d'or - Die Nacht aus Gold
  • Darsteller
1976
Jack the Ripper - Der Dirnenmörder von London
  • Darsteller
1975
Das Netz
  • Darsteller
1975
Nobody ist der Größte
  • Darsteller
1974/1975
Nachtblende
  • Darsteller
1975
Margot Werner
  • Darsteller
1974
Che botte, ragazzi!
  • Darsteller
1972
Aguirre, der Zorn Gottes
  • Darsteller
1971
Dracula im Schloß des Schreckens
  • Darsteller
1969/1970
Der Mann mit der Torpedohaut
  • Darsteller
1969/1970
Nachts, wenn Dracula erwacht
  • Darsteller
1969/1970
Satan der Rache
  • Darsteller
1969/1970
Wie kommt ein so reizendes Mädchen zu diesem Gewerbe?
  • Darsteller
1968/1969
Marquis de Sade: Justine
  • Darsteller
1968/1969
Paroxismus
  • Darsteller
1969
Das Gesicht im Dunkeln
  • Darsteller
1968/1969
Il grande silenzio
  • Darsteller
1967/1968
Mit Django kam der Tod
  • Darsteller
1968
Sartana - Bete um deinen Tod
  • Darsteller
1967/1968
Mister zehn Prozent - Miezen und Moneten
  • Darsteller
1968
Der Bastard
  • Darsteller
1966/1967
Top Job
  • Darsteller
1967
Die blaue Hand
  • Darsteller
1966
Das Geheimnis der gelben Mönche
  • Darsteller
1966
Gern hab' ich die Frauen gekillt
  • Darsteller
1966
Circus of Fear
  • Darsteller
1965/1966
Für ein paar Dollar mehr
  • Darsteller
1965
Spione unter sich
  • Darsteller
1965
Neues vom Hexer
  • Darsteller
1964
Das Geheimnis der chinesischen Nelke
  • Darsteller
1964
Winnetou II
  • Darsteller
1964
Die Gruft mit dem Rätselschloß
  • Darsteller
1963/1964
Wartezimmer zum Jenseits
  • Darsteller
1963/1964
Der letzte Ritt nach Santa Cruz
  • Darsteller
1963/1964
Kali Yug. 1. Teil: Die Göttin der Rache
  • Darsteller
1964
Das Verrätertor
  • Darsteller
1964
Traitor's Gate
  • Darsteller
1963
Piccadilly null Uhr 12
  • Darsteller
1963
Das Geheimnis der schwarzen Witwe
  • Darsteller
1963
Kali Yug - Aufruhr in Indien
  • Darsteller
1963
Scotland Yard jagt Dr. Mabuse
  • Darsteller
1963
Das indische Tuch
  • Darsteller
1963
Die schwarze Kobra
  • Darsteller
1963
Der Zinker
  • Darsteller
1963
Der schwarze Abt
  • Darsteller
1962
Der rote Rausch
  • Darsteller
1961/1962
Das Rätsel der roten Orchidee
  • Darsteller
1962
Das Gasthaus an der Themse
  • Darsteller
1962
Die Tür mit den sieben Schlössern
  • Darsteller
1961
Die Kurve
  • Darsteller
1961
Bankraub in der Rue Latour
  • Darsteller
1961
Das Geheimnis der gelben Narzissen
  • Darsteller
1961
Die toten Augen von London
  • Darsteller
1961
Die seltsame Gräfin
  • Darsteller
1960
Der Rächer
  • Darsteller
1958
A Time to Love and a Time to Die
  • Darsteller
1955/1956
Waldwinter
  • Darsteller
1956
Geliebte Corinna
  • Darsteller
1955
Sarajevo
  • Darsteller
1954/1955
Kinder, Mütter und ein General
  • Darsteller
1955
Hanussen
  • Darsteller
1954/1955
Ludwig II.
  • Darsteller
1954
Angst
  • Darsteller
1947/1948
Morituri
  • Darsteller
URL: https://www.filmportal.de/person/klaus-kinski_6aa093aa5edf44fd947fe3691edb86b1