Drehbuch, Kamera
Freiberg (Sachsen) Berlin

Biografie

Günter Haubold wird am 30. August 1926 in Freiberg in Sachsen geboren. Im Anschluss an eine Ausbildung zum Finanzwirtschaftler wechselt er Anfang der 1950er Jahre ins Filmgeschäft und tritt eine Stelle als Kamera-Assistent bei der DEFA an. Zu seinen Lehrern zählt etwa Karl Plintzner, in jenen Tagen einer der profiliertesten Kameramänner in Babelsberg. Nach einigen Jahren als Assistent – er arbeitet beispielsweise an dem Film "Eine Berliner Romanze" (1956) von Gerhard Klein mit –, darf Haubold ab 1959 auch eigene Filme fotografieren.

In den nächsten drei Jahrzehnten entwickelt sich Günter Haubold zu einem der wichtigsten Kameramänner der DEFA-Filmproduktion, wobei er gerade zu Beginn einen Hang zum Kamerastil der 1920er Jahre zeigt. Doch seine Fähigkeiten beschränken sich nicht bloß auf kargen Realismus, wie er ihn in seinen Bildern für Ralf Kirstens Film "Steinzeit-Ballade" (1960) über den Überlebenskampf von Berliner Trümmerfrauen beschwört. Er vermag auch politische Historienfilme in opulente Bilder zu kleiden, etwa den dokumentarisch inszenierten Kino-Zweiteiler "Die gefrorenen Blitze" (1967) über die Raketenversuche der Nazis in Peenemünde, für den er erstmals zum Scope-Format greift, oder das Drama "KLK an PTX – Die Rote Kapelle" (1971) über die gleichnamige Widerstandsgruppe im Dritten Reich, das er im 70mm-Format fotografiert.

Weitere Filmproduktionen, die unter Günter Haubolds Kameraführung entstehen, sind beispielsweise die Komödien "Nelken in Aspik" (1976) und "Anton der Zauberer" (1978) von Günter Reisch, die preisgekrönte kammerspielartige Liebesgeschichte "Ein April hat 30 Tage" (1979) oder der semidokumentarisch realisierte Ensemblefilm "Alle meine Mädchen" (1979), an dem Haubold auch als Co-Autor am Drehbuch beteiligt ist.

In den 1980er Jahren arbeitet er verstärkt mit jüngeren Regisseuren zusammen, dreht zum Beispiel mit Karl Heinz Lotz "Junge Leute in der Stadt" (1985), ein Zeitbild von Berlin im Jahre 1929, und "Stielke, Heinz, fünfzehn..." (1987) unter der Regie von Michael Kann, der von einem begeisterten Hitlerjungen erzählt, der erfahren muss, dass er ein Halbjude ist. Darüber hinaus lehrt Günter Haubold als Dozent an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg.

 

Parallel zu seiner Mitarbeit an den Produktionen der DEFA dreht Haubold auch immer wieder Fernsehfilme. So steht er für die Literaturadaption "Der Leutnant Yorck von Wartenburg" (1981) über den gleichnamigen Widerstandskämpfer gegen das Dritte Reich sowie den Film "Die erste Reihe" (1987), der ebenfalls das Leben und Wirken von Gegnern des Nazi-Regimes zum Thema hat, hinter der Kamera.

Der letzte Film, den Günter Haubold fotografiert, ist "Der kleine Herr Friedemann" (1990) unter der Regie von Peter Vogel. 1991 verlässt Günter Haubold die DEFA. Bis zu seinem Tod lebt er mit seiner Familie in Kleinmachnow nahe Berlin. Günter Haubold stirbt am 22. Dezember 1999 in Berlin an Krebs.

Die Ausstattung dieser Personenseite wurde durch die DEFA-Stiftung gefördert.

FILMOGRAFIE

1989
  • Drehbuch
  • Kamera
1988/1989
  • Drehbuch
  • Kamera
1987/1988
  • Kamera
1983/1984
  • Kamera
1982/1983
  • Drehbuch
  • Kamera
1981
  • Szenarium
  • Kamera
1979/1980
  • Drehbuch
  • Kamera
1978/1979
  • Kamera
1977/1978
  • Kamera
1975/1976
  • Kamera
1974/1975
  • Kamera
1971
  • Kamera
1969/1970
  • Kamera
1968
  • Drehbuch
  • Kamera
1966/1967
  • Kamera
1963/1964
  • Kamera
1963/1964
  • Kamera
1961/1962
  • Kamera
1961
  • Kamera
1960/1961
  • Kamera
1959/1960
  • Kamera
1959/1960
  • Kamera
1959
  • Kamera
1958
  • Kamera-Assistenz
1957/1958
  • Kamera-Assistenz
1955/1956
  • Kamera-Assistenz