Oscar®-Nominierungen für İlker Çataks "Das Lehrerzimmer", Sandra Hüller, Wim Wenders und deutsche Koproduktionen

Das Gesellschaftsdrama "Das Lehrerzimmer" (if...productions) von İlker Çatak ist in der Kategorie Best International Feature Film für einen Oscar® nominiert. Das hat die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) am Dienstag, 23. Januar 2024 bekannt gegeben. Zum zweiten Mal in Folge geht damit der deutsche Beitrag ins Rennen um den Auslandsoscar®.

 

In der Kategorie Best International Feature Film wurde außerdem der in Japan produzierte Film "Perfect Days" des deutschen Regisseurs Wim Wenders nominiert. Ebenso erhielt die deutsche Koproduktion "Olfas Töchter" ("Four Daughters") von Kaouther Ben Hania (FR/TN/SA/DE, Twenty Twenty Vision Filmproduktion) eine Nominierung in der Kategorie Best Documentary Feature Film. Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller erhielt eine Nominierung in der Kategorie 'Performance by an Actress in a Leading Role' für ihre Rolle in dem Film "Anatomie eines Falls".

Regisseur Ilker Çatak und Produzent Ingo Fliess sagten nach der Verkündung der Nominierung für "Das Lehrerzimmer": "Wir sind überwältigt und überglücklich! Für den bekanntesten Filmpreis der Welt nominiert zu sein, fühlt sich wie ein Traum an. Danke an alle Partner und Unterstützer auf dem Weg, (allen voran Sony Pictures Classics, Alamode, ZDF und arte, MOIN Filmförderung, BKM und German Films) aber vor allem auch unserem ganzen Team, das in den letzten Wochen unermüdlich für diesen Erfolg gearbeitet hat. Lehrer:in ist ein Beruf, bei dem man die Verantwortung für eine kommende Generation übernimmt. Die Frage ist: Werden die Erwachsenen von morgen Persönlichkeitsentwicklung und Fairness oder nur Notendruck und Gehorsam erlebt haben? Wir verneigen uns vor den Menschen, die diesen Beruf ergreifen und hoffen, dass diese Nominierung zu mehr Sichtbarkeit ihrer Arbeit beiträgt!".

Nachdem "Das Lehrerzimmer" bereits im Dezember unter 88 von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) zugelassenen Filmen aus verschiedenen Ländern weltweit unter die letzten 15 auf die Shortlist gewählt wurde, hat der deutsche Beitrag nun auch die Hürde der Nominierung genommen. Gemeinsam mit den Filmen "Io Capitano" (Italien), "Perfect Days" (Japan), "The Zone of Interest" (Großbritannien) und "Die Schneegesellschaft" (Spanien) konkurriert "Das Lehrerzimmer" nun am 10. März bei der Verleihung der Academy Awards® in Los Angeles um den Oscar® in der Kategorie Best International Feature Film.

Im August 2023 wurde das Gesellschaftsdrama "Das Lehrerzimmer" unter der Regie von İlker Çatak und produziert von if...productions mit Ingo Fliess als Produzent unter 13 deutschen Produktionen von einer unabhängigen Jury als deutscher Beitrag für die Oscars® ausgewählt. Bereits im vergangenen Jahr schaffte es der Beitrag aus Deutschland, das Kriegsdrama "Im Westen nichts Neues" von Edward Berger, in die Runde der letzten fünf Nominierten und konnte am Ende sogar nicht nur den Oscar® in der Kategorie Best International Feature Film gewinnen, sondern weitere drei Trophäen (Beste Kamera, Beste Original Filmmusik und Bestes Szenenbild).

"Wir freuen uns sehr, dass erneut der deutsche Beitrag in der Kategorie Bester Fremdsprachiger Film nominiert worden ist. Das ist eine besondere Würdigung und zeigt, dass deutsche Filme international auf großes Interesse stoßen. Mit der Thematik des Mikrokosmos Schule als Schauplatz gesellschaftlicher Diskussionen und Unterschiede trifft "Das Lehrerzimmer" offenbar einen Nerv. Der Film wurde mit wenigen Ausnahmen in Territorien auf der ganzen Welt verkauft. Gratulation an das ganze Team von "Das Lehrerzimmer", so Simone Baumann, Geschäftsführerin von German Films.

In den letzten 25 Jahren haben deutsche Beiträge in dieser Kategorie insgesamt zehn Oscar®-Nominierungen erhalten: "Im Westen nichts Neues" von Edward Berger (2023), "Werk ohne Autor" von Florian Henckel von Donnersmarck (2018), "Toni Erdmann" von Maren Ade (2016), "Das weiße Band" von Michael Haneke (2009), "Der Baader Meinhof Komplex" von Uli Edel (2008), "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck (2006), "Sophie Scholl – Die letzten Tage" von Marc Rothemund (2005), "Der Untergang" von Oliver Hirschbiegel (2004) sowie Caroline Link mit ihren beiden Filmen "Nirgendwo in Afrika" (2002) und "Jenseits der Stille" (1997).

Dreimal ging die begehrte Oscar®-Trophäe nach Deutschland: 2023 für "Im Westen nichts Neues" von Edward Berger, 2002 für "Nirgendwo in Afrika" von Caroline Link, und 2006 für "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck.

Über den Film:
"Das Lehrerzimmer" feierte seine Weltpremiere bei den 73. Internationalen Filmfestspielen Berlin 2023 in der Sektion Panorama und generierte damit national wie international Aufmerksamkeit.

Sony Pictures Classics hatte den Film für Nord- und Lateinamerika sowie für Osteuropa erworben. Im Weltvertrieb von Be for Films wurde "Das Lehrerzimmer" darüber hinaus weltweit in alle Territorien, mit Ausnahme von Südostasien, verkauft.

Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter fünfmal beim Deutschen Filmpreis – inklusive der Lola für den besten Spielfilm – sowie auf der Berlinale mit dem Europa Cinemas Label als bester europäischer Film der Sektion Panorama sowie dem CICAE Arthouse Cinema Award. Weitere Auszeichnungen gab es unter anderem mit dem Grand Prix du Jury auf dem Les Arcs Film Festival 2023 sowie den FIPRESCI-Preis (Beste Schauspielerin) für Leonie Benesch beim Palm Springs International Film Festival 2023.

"Das Lehrerzimmer" wurde von if...Productions Film in Co-Produktion mit ZDF und ARTE hergestellt und unterstützt von BKM, MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein sowie Deutscher Film Förderfonds und Filmförderungsanstalt.

Weitere Nominierungen:
In der Kategorie Best International Feature Film wurde außerdem der Film "Perfect Days" des deutschen Regisseurs Wim Wenders nominiert. Ebenso erhielt die deutsche Koproduktion "Olfas Töchter" ("Four Daughters") von Kaouther Ben Hania (FR/TN/SA/DE, Twenty Twenty Vision Filmproduktion) eine Nominierung in der Kategorie Best Documentary Feature Film.

Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller erhielt eine Nominierung in der Kategorie 'Performance by an Actress in a Leading Role' für ihre Rolle in dem Film "Anatomie eines Falls".

Simone Baumann, German Films: "Wir gratulieren Wim Wenders für die Nominierung in der Kategorie Best International Feature Film mit seinem Film "Perfect Days". Außerdem besondere Glückwünsche an Sandra Hüller für die Nominierung als Beste Schauspielerin in einer Hauptrolle. Auch das ist ein ganz besonderer Erfolg für die gesamte deutsche Filmbranche. Wir drücken allen deutschen Teilnehmenden und ihren Beiträgen die Daumen!"

Die Oscar®-Verleihung findet am 10. März 2024 im Dolby® Theatre in Hollywood statt.

Weitere Informationen zu den 96. Oscars® gibt es hier.

Quelle: www.german-films.de