Berlinale Filme der "Perspektive Deutsches Kino" in Potsdam

Zum elften Mal werden die Filme der Sektion "Perspektive Deutsches Kino" im Filmmuseum Potsdam nachgespielt: frisch von der Berlinale, mit spannenden Filmgästen und Gesprächen.

Die Filme und Termine im Überblick:

16. Februar, 17 Uhr
"Sprache:Sex" R: Saskia Walker, Ralf Hechelmann, Dok., D 2015, 80‘
Sex ist die schönste Sache der Welt. Darüber zu sprechen ist dennoch schwer. Noch immer ist Sex umzäunt von Verboten, von Tabus, von Scham. 16 Menschen, im Alter von 13 bis 74 Jahren sprechen offen und unverkrampft über ihre Erfahrungen und Sehnsüchte. Mal ernsthaft, mal launig. Manchmal ausholend, manchmal lakonisch. Ein Reigen des Menschlichen und Allzumenschlichen.

16. Februar, 19 Uhr
"Im Sommer wohnt er unten" R: Tom Sommerlatte, D: Sebastian Fräsdorf, Godehard Giese, Alice Pehlivanyan, D/F 2015, 98‘
Matthias und David machen mit ihren Lebensgefährtinnen Urlaub an der französischen Atlantikküste. In der elterlichen Villa scheinen die Machtverhältnisse zwischen den beiden Brüdern zunächst klar. Camille, Matthias’ Freundin, will dies ändern. Ihr intrigantes Spiel verselbstständigt sich und trägt explosive Folgen.
In Anwesenheit des Filmemachers

17. Februar, 19 Uhr
"Sibylle" R: Michael Krummenacher, D: Anne Ratte-Polle, Thomas Loibl, Dennis Kamitz, D 2015, 87‘
Die pragmatische Architektin, Mutter und Ehefrau Sibylle wird im Italienurlaub Zeugin des Selbstmords einer Frau in ihrem Alter. Zurück in München versucht Sibylle, das erschütternde Erlebnis zu verdrängen, doch es überschattet zunehmend ihr Familienleben.
In Anwesenheit des Filmemachers und der Produzentin Gwendolin Stolz

18. Februar, 17 Uhr
"Bube Stur" R: Moritz Krämer, D: Ceci Chuh, Niels Braun, D 2015, 81‘
In einem Schwarzwalddorf, wo alemannisch und eher wenig gesprochen wird, muss die 21-jährige Hanna Arbeitsstunden absolvieren. Sie schaufelt Mist, melkt Kühe und schlägt sich mit dem Landwirt Uwe herum, der kurz vor dem Bankrott und am Ende seiner Ehe steht. Bald scheint es, als wäre Hanna seine einzige Rettung. Doch die junge Frau ist aus einem ganz anderen Grund in das Dorf gekommen.
In Anwesenheit des Filmemachers

18. Februar, 19 Uhr
"Elixir" R: Brodie Higgs, D: Swann Arlaud, Natasha Petrovic, Sebastian Pawlak, D/AUS 2015, 111‘
Im Berlin von heute kreuzen sich die Wege von André Breton, Tristan Tzara, Malcolm McLaren und Clement Greenberg – sowie einer bosnischen Streunerin.
In Anwesenheit des Filmemachers (angefragt)

19. Februar, 17 Uhr
"Der Bunker" R: Nikias Chryssos, D: Pit Bukowski, Daniel Fripan, Oona von Maydell, D 2015, 85‘
Ein ambitionierter Student möchte sich in Ruhe und Abgeschiedenheit auf eine wichtige Arbeit vorbereiten. Er quartiert sich bei einer Familie ein, die den Sohn Klaus zu Hause in einem unterirdischen Bunker unterrichtet. Schnell wird der Student als Hauslehrer eingespannt und muss feststellen, dass der Junge mit den Erwartungen der Eltern vollkommen überfordert ist. Für den Studenten beginnt ein Alptraum.
In Anwesenheit des Filmemachers

19. Februar, 19 Uhr
"Wanja" R: Carolina Hellsgård, D: Anne Ratte-Polle, Nele Trebs, Viktor Minich, D 2015, 87‘
Nach ihrem langen Gefängnisaufenthalt versucht Wanja (40) alles zu umgehen, was sie zurück in die Sucht bringen könnte. Beim Job lernt sie die 16-jährige Emma kennen. In der widerspenstigen Jugendlichen findet sich Wanja wieder. Doch Emma nimmt harte Drogen.
In Anwesenheit der Filmemacherin

19. Februar, 21 Uhr
"Sag mir Mnemosyne" R: Lisa Sperling, Dok., D/GR/UAE 2014, 55‘
Ein Film als persönlich-essayistische Recherche der Lebenszeit eines Kameramanns. Er sucht nach den Erinnerungen mit der Frage, was bleibt. Film als Konservierung, Orte in deren Abbild Vergangenes fortlebt, an welchen Begegnung neu auflebt. Ein Portrait ohne Protagonist.
In Anwesenheit der Filmemacherin (angefragt)

20. Februar, 17 Uhr
"I Remember" R: Janna Ji Wonders, D: Jude Thomas, Spencer Kennedy, Robyn Miller, D 2014, 30’
Die 18-jährigen Josh und Ben verbringen ihre Ferien in einer abgelegenen Hütte an der rauen Pazifikküste Kaliforniens. Als die mysteriöse Elena das Haus am anderen Ende des Strandes bezieht, verlieben sich beide in die weitaus ältere Frau. In ihren Gefühlsverwirrungen setzen Josh und Ben zunehmend ihre Freundschaft aufs Spiel.
In Anwesenheit der Filmemacherin

"Freiräume" R: Filippa Bauer, Dok., D 2015, 63‘
Vier Frauen bleiben nach dem Auszug ihrer Kinder alleine in den ehemaligen Familienwohnungen zurück. Sie erzählen von ihrem Umgang mit der neu entstandenen Freiheit und ihren Ideen, Zeit und Zimmer zu füllen. Nachdem ihr Leben über Jahrzehnte hauptsächlich von Familie und Beruf bestimmt war, stehen sie nun vor der Herausforderung, sich neu zu erfinden.

20. Februar, 19:30 Uhr
"Im Spinnwebhaus" R: Mara Eibl-Eibesfeldt, D: Ben Litwinschuh, Lutz Simon Eilert, Helena Pieske, D 2015, 89‘
Die alleinerziehende Mutter Sabine ist überfordert und nimmt sich eine Auszeit für das Wochenende. Ihr 12-jähriger Sohn Jonas soll auf seine Geschwister aufpassen. Als Sabine nicht mehr zurückkehrt, bleibt Jonas das Familienoberhaupt. Das Haus verwahrlost derweil immer mehr. Nur in den Augen der Kinder wird es gemütlicher: ein Spinnwebhaus.
In Anwesenheit der Filmemacherin

21. Februar, 17 Uhr
"Hakie – Haki. Ein Leben als Mann" R: Anabela Angelovska, Dok., D/Albanien, 30‘
Hakie lebt "das Leben eines Mannes". In aller Konsequenz – mit Freiheiten und Einschränkungen. Hakies Alltag beruht auf einer archaischen Trennung von Männer- und Frauenrollen und führt uns eindringlich vor Augen, wie sehr die Kategorie Geschlecht sozial konstruiert ist. Unser Rollenverständnis wird irritiert: Ist Hakie ein Mann oder eine Frau? – Hakie ist eine geschworene Jungfrau.
In Anwesenheit der Filmemacherin (angefragt)

"Ein idealer Ort" R: Anatol Schuster, D: Matthias Neukirch, Jule Böwe, Raja Rexin, D 2014, 39‘
Wie viele andere steht auch Frank kurz davor, mit seiner Frau und den Kindern vom Dorf in die Stadt zu ziehen. Der nahende Abschied führt ihm jedoch seine Verbundenheit mit dem Landleben in Vorpommern vor Augen und stellt ihn vor die Frage, ob es anderswo besser sein kann.
In Anwesenheit des Filmemachers (angefragt)

21. Februar, 19 Uhr
"HomeSick" R: Jakob M. Erwa, D: Esther Maria Pietsch, Tatja Seibt, Hermann Beyer, D 2014, 98‘
Die ehrgeizige Cello-Studentin Jessica zieht mit ihrem Freund Lorenz zusammen in die erste gemeinsame Wohnung. Als sie eine Einladung zu einem internationalen Klassik-Wettbewerb bekommt, scheint das Glück perfekt. Doch die junge Musikerin droht an dem Druck zu zerbrechen.
In Anwesenheit des Filmemachers und des Schauspielers Hermann Beyer

Quelle: www.filmmuseum-potsdam.de