Bernd Tauber wurde am 7. Mai 1950 in Göppingen als Sohn eines Glasschleifers geboren und besuchte von 1971 bis 1973 die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Nach einem halbjährigen Engagement am Staatstheater in Kassel arbeitete er ein halbes Jahr bei Jerzy Grotowski im "teatr laboratorium" in Wrocław (Breslau). Einen ersten großen Filmerfolg konnte er 1976 mit der Rolle des Werner Wild in "Das Brot des Bäckers" von Erwin Keusch feiern, für die er den Bundesfilmpreis erhielt. Danach erschien er in "Halbe-Halbe" (1977) von Uwe Brandner und 1979 in "Soweit das Auge reicht", der in Zusammenarbeit mit Erwin Keusch entstand. Nach seiner prägnanten Rolle als Obersteuermann in Wolfgang Petersens Welterfolg "Das Boot" wurde er vor allem durch die ARD-Serie "Die Lindenstraße" populär, in der er von 1985 bis 1988 (Folgen 1-156) als schließlich an AIDS erkrankter Benno Zimmermann zu sehen war. Damit gilt er als erster HIV-Positiver in einer bundesdeutschen TV-Serie.
Kontinuierlich spielte Tauber an renommierten Theatern wie den Schauspielhäusern in Zürich und Köln und ging mit vielen Bühnenstücken auf Tournee. Spätere Produktionen waren die Kinofilme "Schlaraffenland" (1999), "Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit" (1998) und Christian Petzolds "Die innere Sicherheit" (2000), wo er die Rolle des ruhelosen Terroristen Achim spielte. Auch in Fernsehserien und TV-Spielen wirkte er weiterhin mit: "Tatort", "Einsatz in Hamburg", aber auch in Heinrich Breloers "Todesspiel" (1997), "Ein Fall für Zwei", in Claudia Prietzels und Peter Hennings "Der Puppengräber" (2002) und in Xaver Schwarzenbergers "Margarete Steiff" (2005).
Quelle: "Das Boot. Auf der Suche nach der Crew der U96", hrsg. v. Deutsches Filmmuseum / Deutsches Filminstitut – DIF e.V.; erschienen im Henschel Verlag, Berlin/Leipzig, 2006.