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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Bernd Michael Lade

Date of Birth
12/24/1964 - 12:00
Geburtsort
Berlin (Ost)
Biografie

Bernd Michael Lade, geboren am 24. Dezember 1964 in Ost-Berlin, absolvierte zunächst eine Ausbildung als Baufacharbeiter in Ost-Berlin. Anschließend studierte er Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst 'Ernst Busch'. Nach dem Studium bekam Lade ein Theaterengagement in Frankfurt/Oder; ab Mitte der 1980er Jahre wirkte er in Kino- und Fernsehproduktionen der DEFA mit. So hatte er in Frank Beyers "Bockshorn (DDR 1984) einen kleinen Auftritt als Punker – ein Part, bei dem er als Mitglied der Ost-Berliner Punkszene im Grunde sich selbst spielte. In einer kleineren Nebenrolle gehörte er zum Ensemble der ironischen Gesellschaftskomödie "Kaskade rückwärts" (DDR 1984). Seine ersten großen Rollen hatte Lade in zwei Folgen der Krimiserie "Polizeiruf 110": In "Amoklauf" (DDR 1988) spielte er einen labilen Jugendlichen, der willentlich einen Unfall herbeiführt; in der Folge "Drei Flaschen Tokajer" (DDR 1989) verkörperte er einen als Schwächling verspotteten Jugendlichen, dessen Clique in einen Todesfall verwickelt wird. Neben der Schauspielerei war Lade von 1985 bis 1990 Sänger der Avantgarde-Band Cadavre Exquis.

Nach dem Ende der DDR nahm Bernd Michael Lade 1991 ein Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen 'Konrad Wolf' (heute: Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf) in Potsdam-Babelsberg auf. Vier Jahre später drehte er mit "Rache" (1995) seinen Abschlussfilm. Das Drama über drei wegen versuchter Republikflucht inhaftierte DDR-Punks, die nach der Wiedervereinigung freikommen und sich an ihrem damaligen Verräter rächen wollen, wurde beim Münchner Filmfest uraufgeführt.

Parallel zu seinem Studium blieb Lade weiterhin als Schauspieler aktiv. So spielte er in Detlev Bucks Kinohit "Karniggels" (1991) die Hauptrolle des liebenswert-vertrottelten Dorfpolizisten "Köppe". 1992 übernahm er in den Dresdner (ab 2000 Leipzig) "Tatort"-Folgen die Hauptrolle des Kommissars Kain; sein Partner war Peter Sodann als Kommissar Ehrlicher. Die letzte Folge des erfolgreichen Ermittlerduos wurde im November 2007 ausgestrahlt.

Neben den "Tatort"-Folgen wirkte Lade in einigen Fernsehspielen mit: In dem Liebesdrama "Verrückt nach dir" (1994) sah man ihn als Witwer, der sich zögerlich auf eine neue Beziehung einlässt; in der eigenwillig-humorvollen Romanze "Liebe Lügen" (1997) war er ein naiver Wachmann, der sich von seiner Flamme zu einem Überfall anstiften lässt; in der Liebeskomödie "Vom Himmel das Blaue" (1999) glänzte er als gewiefter Inhaber einer Image-Agentur, der sich in eine blinde Afrikanerin verliebt und ihr vorgaukelt, ebenfalls Afrikaner zu sein. Vor allem aber hatte Lade regelmäßig Gastrollen in zahlreichen Serien, so etwa in "Doppelter Einsatz" (1996), "Wolffs Revier" (1998) und "Der letzte Zeuge" (2000).

Auf der Kinoleinwand sah man Lade nur vereinzelt. In der Komödie "Looosers!" (1944) hatte er eine schöne Rolle als Angestellter einer Werbeagentur, der mit einem Kumpel (Oliver Korittke) frei erfundene "Insider-Informationen" an die Konkurrenz verkauft. Regisseur Peter Timm besetzte ihn in der Komödie "Dumm gelaufen" (1997) als schüchternen Jungbauern, der sich unverhofft mit einer quirligen Prostituierten und zwei Leichen konfrontiert sieht; in der Klamauk-Komödie "Kai Rabe gegen die Vatikankiller" (1998) hatte er einen kleinen Part als Autor. Einen starke dramatische Kinorolle fand Lade in Didi Danquarts "Viehjud Levi" (DE/CH/AT 1999): In dem während der Nazizeit spielenden Drama verkörperte er einen systemkritischen jungen Burschen, der die Bewohner eines Schwarzwalddorfs ungewollt gegen einen jüdischen Viehhändler aufbringt. Im Jahr darauf schlüpofte er für Regisseur Wolfgang Murnberger in der Kriminalkomödie "Komm, süsser Tod" (AT 2000) in die Rolle eines mörderischen Rettungsdienstmitarbeiters.

Bei den Hofer Filmtagen 2001 stellte Lade seine zweite Regiearbeit vor, den Krimi "Null Uhr 12", über fünf sehr unterschiedliche Männer und Frauen, die nach einem spektakulären Raubüberfall ins Visier der Polizei geraten; Lade selbst spielte darin einen der Verdächtigen. In den Jahren danach konzentrierte Lade sich wieder ganz auf seine Fernseharbeit, sei es als "Tatort"-Kommissar oder als Schauspieler in anderen Serien.  So war er von 2003 bis 2006  in der TV-Mitmachkrimi-Serie "Spur & Partner" in der Titelrolle als Privatdetektivs Jonny Spur zu sehen und gab in der kurzlebigen Comedyserie "Nicht von dieser Welt" (2005) einen Familienvater, bei dem ein skurriler Außerirdischer einzieht. Im Bereich Fernsehfilm erhielt Lade Kritikerlob für seine Verkörperung eines strammen SED-Parteifunktionärs in der Komödie "Heimweh nach drüben" (2007), über einen DDR-Bürger, der nach einem Westurlaub wegen vermeintlicher Fluchthilfe nicht nach Hause zurückkehren darf – obwohl er am nächsten Tag heiraten will. Außerdem gehörte Lade zum Ensemble des viel gelobten Sozialdramas "Guter Junge" (2008), über einen jugendlichen Pädophilen.

Beim Münchner Filmfest feierte 2010 das Drama "Transit" Premiere, über eine Prostituierte, die mit Hilfe eines LKW-Fahrers ihrem Milieu entkommen will; Lade spielte darin den rachsüchtigen Zuhälter. Der Film erhielt in München den Förderpreis Deutscher Film als 'Beste Produktion'. Im Jahr darauf hatte Lade eine Nebenrolle in dem mehrfach preisgekrönten, von der Kritik hoch gelobten Drama "Festung" (2011), über eine Familie, die an der Gewalttätigkeit des Vaters (Peter Lohmeyer) zugrunde zu gehen droht. Ebenfalls an der Seite Lohmeyers sah man Lade in dem TV-Thriller "Blutadler" (2012) in einer Schlüsselrolle als abgehalfterten Ex-Polizisten mit Kontakten zur Mafia. Wiederkehrende Serienrollen hatte er 2013 in der "Der letzte Bulle" (als flüchtiger Schwerverbrecher) und 2014/15 in "Josephine Klick – Allein unter Cops". Im Kino hatte er in der Romanverfilmung "Buddha's Little Finger" (DE/CN 2012-2015) eine Rolle als russischer Militärpsychiater.

Zwischen 2008 und 2013 stand Lade auch wieder in Theaterinszenierungen auf der Bühne,  so etwa am Berliner Maxim Gorki Theater, an den Hamburger Kammerspielen oder bei den Wormser Nibelungenfestspielen in Dieter Wedels Neuinszenierung von Friedrich Hebbels "Die Nibelungen – born to die" (2013).

Im Oktober 2015 feierte bei den Hofer Filmtagen Lades dritter Film als Regisseur Premiere: Das Kammerspiel "Das Geständnis", das er bereits 2011 in der Probebühne des Maxim Gorki Theaters gedreht hatte, spielt im letzten Jahr der DDR und erzählt von einer Ost-Berliner "Morduntersuchungskommission", die mit Verbrechen konfrontiert wird, die es im Sozialismus eigentlich gar nicht geben darf. Neben Regie und Drehbuch übernahm Lade auch die Hauptrolle des zentralen Ermittlers. "Das Geständnis" startete im September 2016 regulär in den Kinos. Noch davor fanden 2015 die Dreharbeiten zu Philipp Leinemanns TV-Film "Willkommen bei den Honeckers" statt, in dem Lade einen unzuverlässigen Ladenbesitzer spielte. Der auf einer wahren Geschichte basierende Film wurde erst im Oktober 2017 gesendet.  

Danach wirkte er in einer Reihe weiterer TV-Serien mit, darunter die Berliner Unterweltserie "Dogs of Berlin" (2018).

Bernd Michael Lade ist mit der Schauspielerin Maria Simon verheiratet; gemeinsam treten die beiden seit auch mit ihrer Neo-Punk-Band Ret Marut auf.

 

 

Filmography
2017-2022
Der Zeuge
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
2018
Tod im Kiez
  • Darsteller
2017
Rübezahls Schatz
  • Darsteller
2015-2017
Willkommen bei den Honeckers
  • Darsteller
2016/2017
Ich gehöre ihm
  • Darsteller
2011-2015
Das Geständnis
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
2012-2015
Buddha's Little Finger
  • Darsteller
2012-2014
Reiches Erbe
  • Darsteller
2011/2012
Unsere Mütter, unsere Väter
  • Darsteller
2010/2011
Festung
  • Darsteller
2010
Transit
  • Darsteller
2009
Mein Mauerfall – Prominente erzählen Zeitgeschichte
  • Mitwirkung
2008/2009
Der Tod und das Mädchen
  • Darsteller
2007/2008
Brandmal
  • Darsteller
2007/2008
Guter Junge
  • Darsteller
2007
Die Falle
  • Darsteller
2006/2007
Racheengel
  • Darsteller
2006/2007
Die Anwältin
  • Darsteller
2006/2007
Schlaflos in Weimar
  • Darsteller
2005/2006
Blutschrift
  • Darsteller
2005/2006
Sonnenfinsternis
  • Darsteller
2005
Freischwimmer
  • Darsteller
2004/2005
Tiefer Fall
  • Darsteller
2004/2005
Feuertaufe
  • Darsteller
2004
Abseits
  • Darsteller
2003/2004
Teufelskreis
  • Darsteller
2003/2004
Waidmanns Heil
  • Darsteller
2003
Atlantis
  • Darsteller
2002/2003
Außer Kontrolle
  • Darsteller
2003
Rotkäppchen
  • Darsteller
2002
Heiße Grüße aus Prag
  • Darsteller
2001/2002
Todesfahrt
  • Darsteller
2000/2001
Null Uhr 12
  • Darsteller
  • Regie
2001
Verhängnisvolle Begierde
  • Darsteller
2001
Totenmesse
  • Darsteller
2000/2001
Trübe Wasser
  • Darsteller
2000
Quartett in Leipzig
  • Darsteller
1999/2000
Drei Jahre und eine Nacht
  • Darsteller
2000
Tödliches Verlangen
  • Darsteller
2000
Komm, süsser Tod
  • Darsteller
1999
Einsatz in Leipzig
  • Darsteller
1999
Der Fluch des Bernsteinzimmers
  • Darsteller
1998/1999
Jack's Baby
  • Darsteller
1999
Auf dem Kriegspfad
  • Darsteller
1999
Todesangst
  • Darsteller
1998/1999
Viehjud Levi
  • Darsteller
1998
Money! Money!
  • Darsteller
1998
Tanz auf dem Hochseil
  • Darsteller
1997
Fürstenschüler
  • Darsteller
1997/1998
Urlaub in den Tod
  • Darsteller
1998
Kai Rabe gegen die Vatikankiller
  • Darsteller
1997/1998
mammamia
  • Darsteller
1997
Der Tod spielt mit
  • Darsteller
1997
Tödlicher Galopp
  • Darsteller
1997
Bierkrieg
  • Darsteller
1997
Liebe Lügen
  • Darsteller
1996/1997
Dumm gelaufen
  • Darsteller
1996
Die Reise in den Tod
  • Darsteller
1995/1996
Störung Ost
  • Mitwirkung
1996
Bei Auftritt Mord
  • Darsteller
1995
Wer nicht schweigt, muß sterben
  • Darsteller
1995/1996
Rache
  • Regie
  • Drehbuch
1995/1996
Schuldig auf Verdacht
  • Darsteller
1995
Bomben für Ehrlicher
  • Darsteller
1995
Falsches Alibi
  • Darsteller
1994/1995
Wahnsinn mit Methode
  • Darsteller
1994/1995
Looosers!
  • Darsteller
1994/1995
Ein ehrenwertes Haus
  • Darsteller
1994
Babysitter
  • Darsteller
1994
Jetzt und alles
  • Darsteller
1993/1994
Laura, mein Engel
  • Darsteller
1993
Bauernopfer
  • Darsteller
1992/1993
Verbranntes Spiel
  • Darsteller
1992
Tod aus der Vergangenheit
  • Darsteller
1991/1992
Ein Fall für Ehrlicher
  • Darsteller
1990/1991
Karniggels
  • Darsteller
1989-1991
Die Sprungdeckeluhr
  • Darsteller
1991
Schade um die Filmmeter
  • Regie
1989
Selbstversuch
  • Darsteller
1989
Drei Flaschen Tokaier
  • Darsteller
1988/1989
Große Liebe gesucht
  • Darsteller
1987/1988
Amoklauf
  • Darsteller
1983/1984
Bockshorn
  • Darsteller
1983/1984
Kaskade rückwärts
  • Darsteller
URL: https://www.filmportal.de/person/bernd-michael-lade_d0be280013834e92a8fa01db63a6f59d