Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Johann Rummel
- Maik Sperrfeld
- Jenny Seifert
- Erich Honecker
- Margot Honecker
- Walter Rührig
- Susanne Rummel
- Fritz Krozowski
- Jochen Trommler
- Konrad Kiebick
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Continuity
Drehbuch
Kamera
Standfotos
Licht
Kamera-Bühne
Szenenbild
Außenrequisite
Innenrequisite
Kostüme
Schnitt
Ton-Design
Ton
Mischung
Casting
Musik
Darsteller
- Johann Rummel
- Maik Sperrfeld
- Jenny Seifert
- Erich Honecker
- Margot Honecker
- Walter Rührig
- Susanne Rummel
- Fritz Krozowski
- Jochen Trommler
- Konrad Kiebick
- Elke Marbach
- Karl Eduard von Schnitzler
- Bonzo
- Klaus Rummel
- Kollege Trommler
- Mitarbeiterin Trommler
- Sekretärin Trommler
- Heino
- Bodyguard Heino
- Postbeamter
- Silvia Seifert
- Reinhard Seifert
- Maklerin
- Ingo Mertens
- Ralf Grimm
- Florentine
Produktionsfirma
im Auftrag von
Ausführender Produzent
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Dreharbeiten
- 01.09.2015 - 06.10.2015
Länge:
90 min
Format:
1:1,78
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 03.09.2017, ARD
Titel
- Originaltitel (DE) Willkommen bei den Honeckers
- Arbeitstitel (DE) Der letzte Genosse
Fassungen
Original
Länge:
90 min
Format:
1:1,78
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 03.09.2017, ARD
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Schon immer träumte Johann von einer Karriere als Boulevardjournalist. An die Stars kommt der trickreiche Möchtegern-Reporter bisher nur in seinem Beruf als Kellner heran. Ohne Abitur, das ihm versperrt blieb, weil er sich der Nationalen Volksarmee verweigerte, und Berufserfahrung stehen seine Chancen schlecht, ein begehrtes Volontariat bei einem wie der heimische „Tagesbote“ in kapitalistische West-Hände übergegangenen Verlag zu ergattern. Gemeinsam mit dem begeisterten Hobby-Fotografen Maik versucht er daher, sich als Reporter auszugeben.
Als Heino (spielt sich selbst) in Frankfurt ein Konzert gibt, gelingt es den beiden, als Kellner „verkleidet“, zu ihm in die Garderobe vorzudringen. Der in der DDR verbotene Schlagersänger gibt den beiden Enthusiasten gern ein Interview, mit dem Johann samt dazugehörender Fotos beim Frankfurter „Tagesbote“-Redaktionsleiter Walter Rührig (Godehard Giese) vorstellig wird. Trotz Empfehlung durch die Starjournalistin des Blattes, Elke Marbach (Suzanne von Borsody), häufiger Gast in der „Glocke“ und vom starken Willen Johanns beeindruckt, reicht es noch nicht für eine Anstellung.
„Knackig und emotional, Hass und Liebe“: Rührig gibt die Schreibe vor, jetzt fehlt nur noch ein Thema. Das flimmert in der „Tagesschau“ über den Bildschirm: die Honeckers hätten sich unter den Schutz der sowjetischen Militärs in Beelitz gestellt, um sich der deutschen Gerichtsbarkeit zu entziehen. Der ehemalige Partei- und Staatschef der untergegangenen DDR soll sich für die Mauertoten verantworten, wird aber nach Moskau ausgeflogen und erhält Asyl in der dortigen Botschaft Chiles.
Thomas, dessen Freundin Jenny Seifert (Cornelia Gröschel) mit ihm in eine Wohnung ziehen will, ist entsetzt über sein plötzliches Interesse für den Diktator: Ihr Bruder Robert ist als „Republikflüchtling“ erschossen und sie in Sippenhaft genommen worden, durfte nicht Medizin studieren und jobbt jetzt im Frankfurter Universitätsklinikum. Dabei ist dieses Interesse rein beruflicher Natur: Thomas will ein Exklusiv-Interview mit Erich Honecker. Dafür gründet er zum Schein den „Bund der Jungkommunisten“, schießt Fotos begeisterter junger Leute hinter der Hammer-und-Sichel-Fahne und versucht, Fritz Krozowski (Thomas Thieme), den „Arzt des Diktators“, und „Sudel-Ede“ Karl Eduard von Schnitzler (Bernd Stegemann), den Moderator der Propagandasendung „Der schwarze Kanal“ im DDR-Fernsehen, als Fürsprecher zu gewinnen.
„Vorwärts immer – rückwärts nimmer“: Erich Honecker beißt an, schreibt Johann einen freundlichen Brief. Nun ist auch Walter Rührig Feuer und Flamme: Allerdings verwendet der den Brief nicht im Sinne des Empfängers und macht eine reißerische Story daraus, die Johann in die ideologische Nähe des Briefeschreibers rückt. Allgemeines Entsetzen nicht nur bei seinen Eltern Susanne (Inka Friedrich) und Klaus Rummel (Tom Jahn), sondern auch bei Silvia (Judith Engel) und Reinhard Seifert (Jörn Henschel), den Eltern seiner Freundin Jenny.
„Die schnelle Elke aus Hamburg“ tröstet ihn mit den richtigen Tipps: bei seiner nächsten Story müsse er schriftlich vereinbaren, sie selbst schreiben zu dürfen. Und diese kommt rascher als erwartet: Erich Honecker kehrt nach Deutschland zurück und erwartet in der berüchtigten Haftanstalt Moabit den Prozess. Über die Genossen Krozowski, Schnitzler und Konrad Kiebick (Uwe Preuss), offenbar einem ehemaligen Stasi-Offizier, der Johann tagelang beschattet, gelingt es tatsächlich, einen Interview-Termin in Moabit zu bekommen. Als Johann zur vereinbarten Zeit dort ankommt, herrscht großes Medien-Gedränge: Erich Honecker und seine Gattin Margot werden ins Exil nach Chile ausgeflogen. Da ist Maik, dem die Sache zu heiß geworden ist und der sich klammheimlich bei Jenny einzuschleimen gedenkt, längst ausgestiegen.
Was Johann nur kurzzeitig irritiert. Er ist von seinem Weg überzeugt – und überzeugt sogar die Berliner „Tagesbote“-Chefredaktion um Jochen Trommler (Misel Maticevic): Ausgerüstet mit einem Flugticket nach Santiago de Chile, reichlich Spesen, Diktiergerät und Fotoapparat macht er sich 1993 auf den Weg. Den Vorvertrag für ein Voluntariat in der Hamburger Verlagszentrale hat er ebenso in der Tasche wie die Zusicherung, Herr über die eigenen Texte zu sein. Mit einem Trick verschafft er sich Zugang zum gesicherten Vorhof des bescheidenen Exils der Honeckers: die sogleich skeptische, Verrat witternde Margot Honecker (Johanna Gastorf) will ihn nicht hineinlassen, ihr offenbar schwer kranker Gatte Erich (Martin Brambach) aber erkennt „den Jungen vom Foto“ wieder – und wird ihm in den nächsten Tagen Rede und Antwort stehen…
„Nach einer wahren Geschichte“ heißt es im Vorspann des unter dem Arbeitstitel „Der letzte Genosse“ produzierten und am 3. Oktober 2017 in der ARD erstausgestrahlten Films, welcher auf den Erlebnissen des „Bild“-Reporters Mark Pittelkau basiert, der sich als vorgeblicher Jungkommunist das Vertrauen des Ehepaars Honecker erschlich und 1993 eine Homestory über ihr Leben im chilenischen Exil veröffentlichte. Pittelkau wird im Film nicht namentlich erwähnt, der Abspann zeigt jedoch Fotos seiner Begegnung mit dem einstigen SED-Chef. „Willkommen bei den Honeckers“ wartet mit einem bis in kleinste Nebenrollen großartigen Cast auf, zu nennen etwa Ronald Zehrfeld als Trommlers Stellvertreter und Anne Kim Sarnau als Redaktionsassistentin. Nicht genug zu loben die Verwandlungskunst Martin Brambachs, die auch mit ein Garant dafür ist, dass es Matthias Pacht (Buch) und Philipp Leinemann (Regie) gelingt, eine schier unglaubliche Story des Kalibers der Realsatire „Good bye, Lenin!“ Wolfgang Beckers von 2003 zu erden.
Autor Matthias Pacht und Produzent Christian Rohde im ARD-Pressetext: „'Willkommen bei den Honeckers' erzählt von einem beeindruckenden Schelmenstück. Wir wollen dabei nicht beschönigen, aber auch nicht verurteilen. Wir wollten auch keines der großen, historischen Wendeereignisse nacherzählen, sondern vielmehr eine persönliche Geschichte, die die Atmosphäre der Nachwendezeit einzufangen vermag. Dabei hilft uns, dass diese auf wahren Begebenheiten beruht. Die Geschichte des heutigen 'Bild'-Journalisten Mark Pittelkau klingt einfach zu unglaublich, als dass man sie ohne einen realen Hintergrund hätte verfilmen können. Die Fiktionalisierung und filmische Verdichtung macht sie für uns aber nicht unwahrer. Und sie bleibt ambivalent. Genau wie die Zeit, in der sie spielt.“
Pitt Herrmann