Biografie
Michael Souvignier wurde am 31. Oktober 1958 in Essen geboren. Von 1979 bis 1984 absolvierte er an der Essener Folkwang Universität der Künste ein Studium als Foto-Film-Designer. Während des Studiums wurden erste Fotoarbeiten von ihm in Ausstellungen in Essen, Münster und Osnabrück gezeigt.
1984 machte Souvignier sein Diplom. Im Jahr darauf gründete er in Köln die Produktionsfirma Zeitsprung Pictures GmbH. Für einige Jahre arbeitete er als Regisseur für Werbespots und nichtfiktionale TV-Formate (z. B. "Talk im Turm"), bevor er Ende der 1990er-Jahre begann, sich mit Zeitsprung Pictures auf die Produzentenarbeit zu konzentrieren. Zu seinen frühen Produktionen gehören Fernsehfilme wie "Die Mädchenfalle – Der Tod kommt online" (1998) mit Alexandra Maria Lara und "Kleiner Mann sucht großes Herz" (2001) mit Bettina Zimmermann.
Bald etablierte Souvignier seine Firma, die er mit seiner Frau Ica leitete, als feste Größe in der deutschen Fernseh- und Kinolandschaft. Ein besonderer Erfolg war der hochkarätig besetzte TV-Zweiteiler "Das Wunder von Lengede" (2003, Regie: Kaspar Heidelbach), der sehr gute Kritiken erhielt und zur damals erfolgreichsten Event-Produktion im deutschen Fernsehen avancierte. Beim Grimme-Preis erhielt Souvignier (zusammen mit dem Kernteam) die Auszeichnung in der Kategorie "Serie/Miniserie".
Viel Aufmerksamkeit erregte auch die Zeitsprung-Produktion "Contergan" (2006), über einen der folgenreichsten Arzneimittelskandale in der Bundesrepublik Deutschland: Das im Mittelpunkt stehende Pharmaunternehmen versuchte, die Ausstrahlung gerichtlich zu verhindern – ohne Erfolg. Der zweiteilige Film löste breite Diskussionen aus, erhielt hervorragende Kritiken und brachte Souvignier einen Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Bester Fernsehfilm/Mehrteiler ein.
Zu den bekanntesten Produktionen Souvigniers gehören unter anderem das preisgekrönte TV-Drama "Frau Böhm sagt Nein" (2009) mit Senta Berger, die Biopics "Beate Uhse - Das Recht auf Liebe" (2011, TV) und "Landauer - Der Präsident" (DE/AT 2014, TV) sowie das Politdrama "Der Fall Barschel" (2015, TV)
Im Jahr 2012 starb Souvigniers Ehefrau Ica, die die Firma viele Jahre mit ihm geführt hatte. 2016 wurde der langjährige Mitarbeiter Till Derenbach Geschäftsführer der Zeitsprung. Für die historische Serie "Oktoberfest 1900" (2020) erhielten Derenbach und Souvignier den Deutschen Fernsehpreis für den Besten Mehrteiler.
Wenngleich Souvignier und Derenbach mit der Zeitsprung Film vor allem fürs Fernsehen produzieren, brachten sie im Lauf der Jahre auch einige Kinofilme auf den Weg. Zu den preisgekrönten Produktionen gehören "Das Tagebuch der Anne Frank" (2016), "Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm" (2018) und vor allem "Lieber Thomas" (2021): Die Filmbiografie über Thomas Brasch erhielt neun Deutsche Filmpreise, darunter die Lola in Gold für den Besten Spielfilm an das Produzentenduo Derenbach und Souvignier.
Weitere vielbeachtete Zeitsprung-Kinoproduktionen waren Aslı Özges "Black Box" (DE/BE 2023) sowie die beiden Joachim Lang-Filme "Führer und Verführer" (DE/SK 2024) und "Cranko" (2024). 2025 feierte die Zeitsprung Filmproduktion ihr 40-jähriges Bestehen.