Ali Samadi Ahadi

Darsteller, Regie, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Produzent
Täbris, Iran

Biografie

Ali Samadi Ahadi, geboren am 9. Februar 1972 in Tabriz im Iran, floh im Alter von 12 Jahren während des Krieges zwischen Irak und Iran aus seiner Heimat. Er kam ohne seine Eltern nach Hannover und machte dort 1992 Abitur. Nach einem Studium der Sozialwissenschaften und des Designs für elektronische Medien in Hannover wechselte er an die Gesamthochschule Kassel und studierte visuelle Kommunikation mit dem Schwerpunkt Film und TV.

Seit 2000 arbeitet Ali Samadi als freier Regisseur und Editor und drehte bereits mehrere kurze Dokumentationen. Sein Debüt als Autor und Regisseur eines langen Dokumentarfilms, "Lost Children" (2005, gemeinsam mit Oliver Stoltz) über Kindersoldaten in Uganda, wurde neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen mit dem Deutschen Filmpreis 2006 für den Besten Dokumentarfilm ausgezeichnet. Einem höchst komödiantischen Stoff über kulturelle Unterschiede widmete er sich mit seinem erstem Spielfilm, "Salami Aleikum" (2009). Für diesen Film erhielt Ahadi den Preis der deutschen Filmkritik für den Besten Debütfilm.

In seinem nächsten Dokumentarfilm "The Green Wave" (2010) befasste er sich mit der sogenannten "Grünen Revolution" 2010 im Iran. Der Film gewann 2011 den Grimme-Preis in der Kategorie "Kultur und Information".

Danach drehte Ali Samadi Ahadi erneut einen Spielfilm: Die Komödie "45 Minuten bis Ramallah" (D/F 2013) erzählt von einem in Berlin lebenden Palästinenser, der während eines Heimatbesuchs seinen verstorbenen Vater von Ost-Jerusalem in palästinensisches Territorium schmuggeln muss.

Im Jahr darauf stellte Ahadi seinen ersten Kinderfilm vor: "Pettersson & Findus - Kleiner Quälgeist, große Freundschaft" (2014), eine Leinwandadaption der erfolgreichen Kinderbuchreihe. Nach "Die Mamba" (2014), einer schrillen Agentenkomödie mit Michael Niavarani und Christoph Maria Herbst in den Hauptrollen, inszenierte Ahadi zwei weitere Filme der Reihe: "Pettersson & Findus II - Das schönste Weihnachten überhaupt" (2016) und "Pettersson und Findus - Findus zieht um" (2018). Daneben produzierte er mehrere Filme anderer Regisseure, zum Beispiel den vielfach preisgekrönten Animationsfilm "Teheran Tabu" (DE/AT 2017) von Ali Soozandeh, den Dokumentarfilm "Kleine Germanen" (DE/AT 2018) von Frank Geiger und Mohammad Farokhmanesh über Kinder, die in der rechtsextremen Szene aufwachsen, sowie das zur Zeit der Islamischen Revolution im Iran angesiedelte historische Filmdrama "Morgen sind wir frei" (2019) von Hossein Pourseifi.

Mit dem Animationsfilm "Peterchens Mondfahrt" (2021) und "Die Mucklas und wie sie zu Pettersson und Findus kamen" (2022) inszenierte Ahadi zwei weitere Kinderfilme, bevor er sich einem "erwachsenen" Thema zuwandte: "Sieben Tage" (2024), nach einem Drehbuch von Mohammad Rasoulof, handelt von einer iranischen Frauenrechtsaktivistin, der die Flucht ins Ausland gelingt, wo sie jedoch bald in einen persönlichen Konflikt gerät, weil sie trotz aller Gefahren für die Frauen ihres Landes einstehen will. Der Film feierte beim Toronto Film Festival 2024 Premiere und startete im Mai 2025 in den deutschen Kinos.