Inhalt
Das junge Erdmännchen Tafiti widersetzt sich den strengen Regeln seines Großvaters, die den Kontakt zu anderen Tieren verbieten, und freundet sich mit dem Warzenschwein Borsti an. Als Großvater von einer giftigen Schlange gebissen wird, scheint nur eine sagenumwobene blaue Blume sein Leben retten zu können. Gemeinsam machen sich Tafiti und Borsti auf die gefährliche Reise durch die Wüste. Unterwegs bestehen sie zahlreiche Abenteuer, wachsen über sich hinaus und werden enge Freunde. Am Ende erkennt der Großvater seinen Irrtum – und Borsti wird als neues Familienmitglied in die Erdmännchen-Gemeinschaft aufgenommen.
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.
Was Tafiti höchst langweilig findet. Als er das tollpatschige, aber immer fröhliche und höchst abenteuerlustige Pinselschwein Pinsel kennenlernt, setzt er sich über die Warnungen Opapas hinweg und unternimmt an Pinsels Seite mutige Ausflüge in die nähere Umgebung. Doch als der selbst einmal unaufmerksame Opapa von einer Schlange gebissen wird, muss der kleine Tafiti eine große, wahrscheinlich viel zu große und jedenfalls höchst gefährliche Reise antreten: Nur eine seltene blaue Blume, die hinter der Wüste wächst, hilft gegen das Schlangengift.
Also machen sich Tafiti und Pinsel, der sich selbst eine Mitschuld am Unfall Opapas gibt, auf die Socken – in brütender Hitze der Wüste und unter ständiger Beobachtung eines hungrigen, aber zum Glück selten dämlichen Adlers. Als sie eine Oase erreichen, ist diese von durstigen Tieren aller Art bevölkert. Aber das gewitzte ungleiche Duo weiß sich zu helfen – auch mit einem Vorrat an Melonen. Obwohl Mkonga, ein egoistischer kleiner Rüsselspringer, seine überreichlichen Vorräte an Kalahari-Melonen zunächst nur unfreiwillig mit den beiden teilt, entwickelt sich die Maus später zu einem wahren Freund, der zwar nicht mit dem Wolf, aber immerhin mit einem Elefanten tanzt.
Bevor die nun zum Trio erweiterten Freunde das einschüchternde Tor der Schlangen, hinter dem die blauen Blumen blühen, mit Navigations-Hilfe des nächtlichen Sternenhimmels erreichen, kommt zum Adler auch ein Rudel Schakale hinzu, die nur abgeschüttelt werden könnten, wenn sie die Überquerung eines Salzsees wagen. Um nicht zu viel zu spoilern: Pelikane spielen im weiteren Verlauf eine wichtige Rolle wie auch ein vom Saulus zum Paulus gewandelter Adler, der einsieht, dass Fleisch als Nahrung überschätzt wird. Am Ende steht die Erkenntnis, dass der Mut zur Freundschaft zwischen den unterschiedlichsten Arten das Wichtigste im Leben aller ist.
„Tafiti – Ab durch die Wüste“ entpuppt sich nach achtzig höchst unterhaltsamen Minuten für die ganze Familie als ein politisch voll korrektes Märchen, aber auch als ein hochspannendes und zugleich ungemein lustiges. Dass die Animationen nicht mit den Blockbustern aus Hollywood mithalten können, wird die Zielgruppe der ganz jungen Kinobesucher nicht weiter stören. Vor allem an diese ist die zumindest aus Sicht der Erwachsenen etwas zu dick aufgetragenen Erkenntnis des unterwegs über sich hinauswachsenden Trios adressiert, dass Freundschaft heißt, füreinander da zu sein, und dass sich letztlich der Mut, zu dieser Freundschaft zu stehen, auszahlt. In ihrem warmherzigen Animationsabenteuer für alle ohne Altersbegrenzung vermittelt die die Genrespezialistin Nina Wels („Ritter Rost“, „Der kleine Drache Kokosnuss“) wichtige Werte wie Toleranz und den achtsamen Umgang mit der Natur und den Tieren.
Pitt Herrmann