Preisträger des 37. Filmfestivals Max Ophüls Preis

Am Samstag, dem 23. Januar 2016, wurden in Saarbrücken im Rahmen des 37. Filmfestivals Max Ophüls Preis die Gewinnerinnen und Gewinner ausgezeichnet.

Durch den Abend führte der Schauspieler und Moderator Lutz Winde. Nachfolgend finden Sie die Preisträger/innen.

Max Ophüls Preis 2016
In Würdigung der Verdienste des aus Saarbrücken stammenden Regisseurs Max Ophüls vergibt die Landeshauptstadt Saarbrücken jährlich den Max Ophüls Preis. Ziel ist die Auszeichnung und Förderung von Nachwuchs Regisseurinnen/Regisseuren im deutschsprachigen Raum. Der Max Ophüls Preis 2016, für den Spielfilme mit einer Länge ab ca. 65 Minuten nominiert werden können, ist dotiert mit 36.000 € (inkl. 3.000 € Kopienwert) und wird von der Jury ermittelt. Die Preissumme wird zu drei gleichen Teilen an den Regisseur, den Produzenten und an den Verleih des Films ausgezahlt, der einen Kinostart des Films innerhalb von zwölf Monaten nach dem Festival realisiert.

Der Max Ophüls Preis 2016 ging an "Einer von uns".

Begründung: 
Die Juryentscheidung für "Einer von uns" war einstimmig. Basierend auf einer wahren Begebenheit, die in Österreich Aufsehen erregte, erschafft der Regisseur Stephan Richter einen genauen und wertfreien Blick auf die Protagonisten, eine Innen- und Außenwelt, die die Jury gänzlich zu faszinieren vermochte. Ein großer Anteil an diesem Werk gebührt der hervorragenden Ensemble-Leistung der Darsteller. 

Filpreis der Saarländischesn Ministerpräsidentin
Der Filmpreis der saarländischen Ministerpräsidentin ging an eine herausragende Regieleistung des Spielfilm-Wettbewerbs und ist mit 5.500 € dotiert. Der Preis wird durch eine Verleihförderung in Höhe von 5.500 € ergänzt. Dieser Preis kann auf Empfehlung des ausgezeichneten Regisseurs/der ausgezeichneten Regisseurin der Verleihfirma des Films auf Antrag zugesprochen werden, die die Distribution des Films in Deutschland übernimmt.

Der  Filmpreis der saarländischen Ministerpräsidentin 2016 ging an Jonas Rothlaender für den Film "Fado".

Begründung: 
Getragen von zwei herausragenden Darstellern erzählt "Fado", der Film von Jonas Rothlaender, ein Beziehungs-Drama, das sich Eifersucht zum Thema der Erzählung macht.

Preis für den gesellschaftlich relevanten Film 2016
Die Bundeszentrale für politische Bildung und Deutschlandradio Kultur stiften diesen mit 5.000 € dotierten Preis seit 2014. Er wird von der Max Ophüls Preis Jury an einen Spielfilm aus dem Wettbewerb vergeben, der durch einen unkonventionellen Zugang zu einem gesellschaftsrelevanten Thema auf sich aufmerksam macht. In der Vergabe des Preises ist die Jury frei, sie kann den Preis der Autorin/dem Autor, der Produzentin/dem Produzenten oder der Regisseurin/dem Regisseur des ausgezeichneten Films zusprechen.

Der Preis für den gesellschaftlich relevanten Film 2016 gingt an den Projektinitiator und Regisseur Michael Krummenacher stellvertretend für alle zehn Regisseure für den Film "Heimatland".

Begründung: 
"Heimatland" meistert mit Bravour die schwierige Aufgabe, einen kohärenten Film aus zehn verschiedenen persönlichen Perspektiven, auf die Situation in einem Land in einer fiktiven Extrem-Situation zu werfen. Die Relevanz des filmischen Anliegens wird durch die aktuellen politischen Ereignisse mehr als bestätigt und prädestiniert dieses Werk ganz besonders für die Auszeichnung als politisch relevanten Film.

Publikumspreis Spielfilm 2016
Der Publikumspreis Spielfilm geht an die Regisseurin/den Regisseur, deren/dessen Film aus dem Wettbewerb um den Max Ophüls Preis die meisten Zuschauerstimmen erhält. Der Publikumspreis ist dotiert mit 3.000 €. Die Ausstattung des Publikumspreises ist Teil der Förderung durch die Saarland Sporttoto GmbH.

Der Publikumspreis Spielfilm 2016 ging an Max Zähle für den Film "Schrotten!".

Fritz-Raff-Drehbuchpreis 2016
Zur Förderung der Arbeit von Drehbuchautorinnen/-autoren im Nachwuchsbereich vergeben der Saarländische Rundfunk und das ZDF im Rahmen des Festivals einen mit 13.000 € dotierten Drehbuchpreis. Der Preis wird einer Autorin/einem Autor eines bereits verfilmten Buches aus dem Wettbewerb zugesprochen.

Der Fritz-Raff-Drehbuchpreis 2016 ging an Bernadette Knoller und Paula Cvjetkovic für den Film "Ferien".

Begründung:
Das wunderbare Drehbuch der beiden Autorinnen erfindet zu der zentralen Frau in der Krise ein höchst unterhaltsames Insel-Ensemble aus nicht weniger krisenhaften Figuren, begleitet von großen und kleinen Tieren. Erzählt wird dabei mit großer Leichtigkeit, norddeutscher Lakonie, uneitler Bodenständigkeit und einer großen Portion Selbstironie.

Preis der Jugendjury (Wettbewerb Spielfilm) 2016 
Eine eigens einberufene deutsch-französische Jugendjury ermittelt aus den Wettbewerbsfilmen den Preis der Jugendjury. Das Preisgeld beträgt 2.500 € und wird von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Landeszentrale für politische Bildung Saarland getragen.

Der Preis der Jugendjury 2016 ging an Akiz für den Film "Der Nachtmahr".

Begründung: 
Von Beginn an fesselte die gelungene Komposition von Ton und Bild: Musik, Bassfrequenzen und binaurale Töne in Verbindung mit Licht und Montage schaffen eine einzigartige Atmosphäre, die uns in die Welt der Protagonistin zieht.

Darstellerpreis 2016
Für herausragende Leistung im Bereich Schauspiel spricht die künstlerische Leitung vier Nominierungen im Bereich beste Nachwuchsdarstellerin aus. Die Max-Ophüls-Preis-Jury entscheidet sich für die Gewinnerin. Das Preisgeld beträgt 3.000 € und wird von der Landesbank Saar – SaarLB gestiftet.

Der Preis für die Beste Nachwuchsdarstellerin 2016 ging Odine Johne für den Film "Agnes".

Begründung: 
Ihre Darstellung der Agnes in dem gleichnamigen Film von Johannes Schmid, zieht den Zuschauer, genauso wie den Autoren Walter, vom ersten Moment an in ihren Bann. Virtuos behält sie das Gleichgewicht zwischen Physis und Seele ihrer Figur.

Darstellerpreis 2016
Für herausragende Leistung im Bereich Schauspiel spricht die künstlerische Leitung vier Nominierungen im Bereich bester Nachwuchsdarsteller aus. Die Max-Ophüls-Preis-Jury entscheidet sich für den Gewinner. Das Preisgeld beträgt 3.000 €.

Der Preis für den Besten Nachwuchsdarsteller 2016 ging an Ben Münchow für den Film "Rockabilly Requiem".

Begründung:
Ben Münchow balanciert als Hubertus in "Rockabilly Requiem" zwischen der Enge familiärer Autorität und dem Ausbruch in die Welt der Musik. Sein Spiel zwischen Kraft und Sensibilität beeindruckt.

Kurzfimpreis 2016
Die Jury vergibt einen Kurzfilmpreis an eine Regisseurin/einen Regisseur für einen Film aus dem Kurzfilmwettbewerb (Kurzfilme bis ca. 30 Minuten). Der Preis wird von den Stadtwerken Saarbrücken zur Verfügung gestellt und ist dotiert mit 5.000 €.

Der Preis für den Besten Kurzfilm 2016 ging an Christoph Rainer für den Film "Pitter Patter goes my Heart".

Begründung: 
Die Regie des Films schafft es - ohne jede Aufdringlichkeit - die Hauptdarstellerin Vicky Krieps dazu zu verführen, diese Liebe vor der Kamera zu leben, sie körperlich spüren zu lassen und die Einsamkeit, in der sie gelebt wird, sinnlich mit erleiden zu lassen. Die Schauspieler-Führung des Regisseurs Christoph Rainer allein ist schon preiswürdig. Dazu kommt noch eine den Gefühlen, dem inneren Drama dienende Lichtgestaltung und eine Bildführung, die, zusammen mit den behutsamen Akzenten der Musik, den Film wahrlich zu einem unvergleichlichen Ergebnis machen.

Publikumspreis Kurzfilm 2016
Der Publikumspreis Kurzfilm aus dem Wettbewerb wird von Energie SaarLorLux ausgestattet und ist mit 5.000 € dotiert.

Der Publikumspreis Kurzfilm 2016 ging Yangzom Brauen für den Film "Born in Battle".

Dokumentarfilmpreis 2016
Der Dokumentarfilmpreis wird von der Jury an einen Film aus dem Dokumentarfilm-Wettbewerb vergeben. Der Preis wird von der Saarland Medien GmbH zur Verfügung gestellt und ist dotiert mit 7.500 €.

Der Dokumentarfilmpreis 2016 ging an Monika Grassl mit dem Film "Girls Don't Fly".

Begründung:
Die Ambivalenz der westlichen Entwicklungshilfe wird fast beiläufig Thema dieses großartigen Debütfilms von Monika Grassl. Dramaturgisch elegant gelingt ihr der Bogen von der berührenden Geschichte der afrikanischen Mädchen zu den großen Themen der Gegenwart.

Preis für den besten mittellangen Film 2016
Der Preis für den besten Film aus dem mittellangen Wettbewerb (Spielfilme zwischen ca. 30 und ca. 65 Minuten) wird von der Jury Kurzfilm/mittellanger Film vergeben und ist mit 5.000 € dotiert. Preisstifter ist die SHS Strukturholding Saar GmbH.

Der Preis für den mittellangen Film 2016 ging an Alex Schaad für den Film "Invention of Trust".

Begründung:
Ein Film – großartig aktuell – großartig gespielt - kongenial fotografiert.

Publikumspreis für den mittellangen Film 2016
Der Publikumspreis für mittellange Filme aus dem Wettbewerb wird von der Sparkasse Saarbrücken ausgestattet und ist mit 5.000 € dotiert.

Der Publikumspreis für mittellange Filme 2016 ging an Simon Ostermann mit dem Film "Route B96".

Preis der ökumenischen Jury 2016
Ausgezeichnet wird ein Film aus dem Wettbewerb, dem es mit wirklicher künstlerischer Begabung gelingt, die Zuschauer für spirituelle, menschliche oder soziale Fragen und Werte zu sensibilisieren. Der Preis von Interfilm und Signis ist mit 2.000 € dotiert und wird von der Katholischen Erwachsenenbildung Saarland – Landesarbeitsgemeinschaft e.V. sowie der Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung im Saarland e.V. (vertreten durch die Evangelische Akademie im Saarland) gemeinsam gestiftet.

Der Preis der ökumenischen Jury 2016 ging an Akiz für den Film "Der Nachtmahr".

Begründung:
"Der Nachtmahr" handelt vom Umgang mit Ängsten. Gleichzeitig geht es um die Akzeptanz von menschlichen Eigenarten – und den gesellschaftlichen Umgang mit Normabweichungen.

Filmmusikpreis 2016
Für die beste kompositorische Leistung, die Originalität von Songwriting und Interpretation sowie für die Integration von Sounddesign und Filmmusik zeichnet der Filmmusikpreis eine Leistung aus dem Wettbewerb Dokumentarfilm aus, um innovative Musik- und Tongestaltung im Dokumentarfilm zu honorieren.

Der Filmmusikpreis 2016 ging an die Komponisten Jörg Magnus Pfeil, Siggi Müller und Patrick Puszko für "Passion for Planet", Regie: Werner Schüßler.

Begründung:
Die Filmmusik von Jörg Magnus Pfeil, Siggi Mueller und Patrick Puszko beeindruckt durch ihre große stilistische Bandbreite und herausragende dramaturgische Stärke.

Quelle: www.max-ophüls-preis.de