"#SchwarzeSchafe", Source: Port au Prince Pictures, DFF, © Clara Marnette, Port au Prince Film
Yasin El Harrouk

Neu im Kino: #Schwarze Schafe

Mit "#SchwarzeSchafe" knüpft Regisseur Oliver Rihs an seine nahezu gleichnamige Underdog-Komödie von 2006, "Schwarze Schafe", an – rasant, derb und mit viel schwarzem Humor steht der neue Film dem Vorgänger in nichts nach. Im heißen Berliner Sommer prallen zwischen Neuköllner Clans, Speed-Bienen auf dem Balkon, Spree-Krabben-Sandwiches und klimaneutralem Drogenhandel Lebensentwürfe aufeinander, wie sie gegensätzlicher kaum sein könnten – und genau darin liegt der Reiz dieses ohne Förderung entstandenen Episodenfilms. Ob Jella Haase und Frederick Lau als Sozialhilfe-Geschwister mit leicht kriminellem Unternehmergeist, wenn es um die Vermarktung von Genderpuppen geht, oder Yasin El Harrouk als Clan-Sohn Omar und Drogendealer mit neuerlicher Öko-Mission: Das weitestgehend neue Ensemble präsentiert sich in bester Spiellaune. Ihre ursprünglichen Rollen weitererzählen dürfen Milan Peschel als abgehalfterter Maler, der diesmal auf einer Ökomesse Sandwiches mit aus der Spree gefischten Sumpfkrabben anbietet, und Jule Böwe als seine Freundin Charlotte, die Tourist*innen über die Spree schippert. Mit sicherem Gespür für Timing, drastische Pointen und liebevoll gezeichnete Loser-Figuren entwirft "#SchwarzeSchafe" ein turbulentes, anarchisches Großstadtpanorama. Ob Klimawandel, Genderdebatte, Rassismus oder AfD-Rhetorik – Oliver Rihs ergreift beherzt die heißen Eisen der Gegenwart und bleibt dabei stets auf der Seite seiner schrägen Held*innen.

Aktuelles

Der Produzent Thomas Wöbke wird mit dem Filmpreis der Stadt München 2025 ausgezeichnet. Der Preis ist die höchste Auszeichnung im Bereich Film und wird für das herausragende Gesamtwerk von Filmschaffenden vergeben, die in ihrem Werk eine deutliche Beziehung zu München erkennen lassen. 

In ihrer ersten Sitzung hat die neu konstituierte Jury für Kurzfilme insgesamt 229.000 Euro Produktionsförderung an sechs Kurzfilmprojekte vergeben: drei Spielfilme sowie einen Dokumentarfilm, einen Experimentalfilm und einen Filmessay.

Intendantin Tricia Tuttle hat die renommierte indische Produzentin, Kuratorin und Programmerin Anu Rangachar als neue Delegierte für Südasien ins Berlinale-Team berufen.

Die neu konstituierte FFA-Jury für Dokumentarfilme hat in ihrer ersten Sitzung insgesamt 868.000 Euro an Fördermitteln vergeben. Mit kultureller Produktionsförderung entstehen somit fünf neue Dokumentarfilme, darunter ein Talentfilm.

"Die Kinder von Golzow" ist die älteste Langzeitdokumentation der deutschen Filmgeschichte und Barbara und Winfried Junges Hauptwerk. Die beiden Akademie-Mitglieder haben erste Teile ihres umfangreichen künstlerischen Archivs an die Akademie der Künste übergeben. Pünktlich zum 90. Geburtstag von Winfried Junge am 19. Juli 2025 sind die Materialien erschlossen und für die Öffentlichkeit und Forschung zugänglich.