Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Produktionsfirma
Erstverleih
Länge:
622 m
Format:
35mm
Bild/Ton:
Orwocolor, Ton
Aufführung:
Erstaufführung (DD): 25.03.1988
Titel
- Originaltitel (DD) Die griese Gegend im Spiegel
- Weiterer Titel (DD) Der Spiegel
Fassungen
Original
Länge:
622 m
Format:
35mm
Bild/Ton:
Orwocolor, Ton
Aufführung:
Erstaufführung (DD): 25.03.1988
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.
Seiner Ansicht nach sind die ersten Spiegel, die es in dieser Gegend gab, wahrscheinlich im 18. Jahrhundert ins Ludwigsluster Schloss gekommen. Das zu dieser Zeit Residenz der Mecklenburger Herzöge gewesen ist und über einen „Goldenen (Spiegel-) Saal“ verfügte. In einer munteren, generationenübergreifenden Gesprächsrunde tauschen sich Emma Kroop, Elsa Japsen und Karl Schranck im Hof des Kroop´schen Erbgutshofs über Legenden und Sitten, die mit Spiegeln verbunden sind, aus.
Etwa die Spiegel-Sage über einen Bürgermeister oder die verbürgte Hahn-Geschichte, nach der dem Gockel dreimal ein Spiegel vorgehalten werden muss, damit er nicht wegläuft. Es sind solche, häufig abergläubische Erzählungen, die Peter Schmidt mit Neuntklässlern szenisch nachstellt. Es sind aber auch ganz persönliche Erfahrungen mit Spiegeln, die vor Peter Badels Kamera preisgegeben werden. So erzählt Elsa Japsen, dass sie als Kleinkind gestottert hat und mit Hilfe eines Spiegels normal sprechen lernte.
Der Erbgutshof ist ein aus heimischem Material erbautes Gebäude, das sowohl als Wohnung für Menschen und Tiere diente als auch als Gasthaus. „Klump“ werden die schwarzen Natursteine genannt, die in der Fassade zum Hof ins Fachwerk eingebaut worden sind. Sie haben ihre dunkle Färbung durch eisenhaltiges Wasser erhalten.
Badels Kamera blickt sich im Hof um, zeigt historische Arbeitsgeräte, die jedes bäuerliches Freilichtmuseum zieren würden, lebhaft umschwirrte Schwalbennester und den geräumigen Heuboden. Dann führt der Neuntklässler Silvio Kühn vor, welchen Spaß man mit Licht-Spiegelungen haben und bereiten kann. In der Gesprächsrunde bei Emma Koop dreht sich anschließend alles um Osterbräuche speziell junger Mädchen.
Susanne Magerfleisch hat „Koch“ (in der DDR waren alle Berufsbezeichnungen männlich) gelernt im „Mecklenburger Hof“ in Ludwigslust. Sie erzählt von einer alten Sitte, nach der Jungfrauen mit nackter Brust vor einem Spiegel verharren, bis sie ihren künftigen Liebsten darin sehen. Henry Gawlick schließlich ist hier geboren – und will nicht mehr weg. Die Stadtluft, sagt der Schafhirte, ist ihm zu schlecht.
Der 23-minütige Kurz-Dokumentarfilm der Gruppe Kinderfilme des Defa-Studios für Dokumentarfilme, PL Gerhard Erdtmann, ist am 25. März 1988 als Begleitfilm zum Kino-Hauptprogramm angelaufen. Für die Trick-Gestaltung sorgte Jochen Härtel.
Pitt Herrmann