Rick Kavanian
Rick Horatio Kavanian, geboren am 26. Januar 1971 in München als Sohn armenischer Einwanderer, studierte von 1990 bis 1995 Politikwissenschaft, Amerikanistik und Psychologie in München und Augsburg. Ebenfalls 1990 begann seine Zusammenarbeit mit Michael "Bully" Herbig, mit dem er bei der humoristischen Münchner Radiosendung "Langemann und die Morgencrew" als Autor sowie als Moderator tätig war.
Nachdem er 1995 ein Jahr lang am New Yorker Actor's Studio Schauspielunterricht genommen hatte, setzte Kavanian 1996 seine Zusammenarbeit mit Herbig fort. Gemeinsam schrieben und moderierten die beiden die wöchentliche Radiosendung "Bully's Late Night Show" (1997) und arbeiteten bei der von Herbig geschriebenen und inszenierten Fernsehkomödie "Easy Bully" (Pro7; 1997) zusammen.
1997 ging auch die Comedy-Sendung "Bully Parade" bei Pro7 auf Sendung, bei der Kavanian als Autor fungierte und in zahlreichen Rollen als Schauspieler zu sehen war. Der große Erfolg der Show, die bis 2002 lief und in erster Linie aus Sketchen mit skurrilen, stets wiederkehrenden Charakteren bestand, bedeutete sowohl für Herbig, als auch für Kavanian den endgültigen Durchbruch. Von 2004 bis 2006 waren die beiden in der Comedy-Show "Bully & Rick" zu sehen, die allerdings nach zwei Staffeln abgesetzt wurde.
Mit "Der Schuh des Manitu" wagte das Gespann Kavanian und Herbig 2001 den Sprung auf die Kinoleinwand – und landete einen überragenden Kassenerfolg: Die liebevolle "Winnetou"-Parodie lockte 12 Millionen Zuschauer in die Kinos und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Auch bei Herbigs folgender Regiearbeit, der erfolgreichen Science-Fiction-Komödie "(T)Raumschiff Surprise – Periode 1" (2004) fungierte Kavanian als Co-Autor und Darsteller. Für diesen Film wurde er, zusammen mit dem Rest des kreativen Teams, mit dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet.
Weitere, kleinere Kinorollen hatte er in "Lissi und der wilde Kaiser" (2007, als Sprecher) und in "Keinohrhasen" (2007). Ende 2008 war Kavanian in Til Schweigers humoristischem Abenteuerfilm "1 ½ Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde" in einer Hauptrolle als vertrottelter Möchtegern-Ritter zu sehen. Anfang 2009 folgte eine Hauptrolle als Profikiller in der romantischen Komödie "Mord ist mein Geschäft, Liebling". Regisseur Sven Unterwaldt besetzte ihn in "Otto's Eleven" (2010) als Mitstreiter von Otto Waalkes.
Von 2011 bis 2014 war Rick Kavanian mit Monika Gruber und Bruno Jonas Gastgeber der Kabarettsendung "Die Klugscheißer"; 2013 gehörte er zum Team der sechsteiligen Sitcom "Bully macht Buddy", über die fiktive Entstehungsgeschichte von Michael Herbigs Kinofilms "Buddy", der Ende 2013 startete (mit Kavanian in einem Gastauftritt). Danach sah man ihn vereinzelt in kleineren Fernsehrollen.
Neben seinen Auftritten vor der Kamera war Kavanian seit jeher auch als Synchronsprecher aktiv. Er lieh unter anderem dem Hollywood-Komiker Mike Myers ("Austin Powers") seine Stimme und war in zahlreichen Animationsfilmen zu hören, so etwa in "Happy Feet" (US/AU 2006), in den "Madagascar"-Filmen (2005-2012) und in "Keinohrhase und Zweiohrküken" (2013). Für die Vertonung der Titelfigur in "Ritter Rost" (2013) wurde er beim Stuttgarter Trickfilmfestival mit dem Deutschen Animations-Sprecherpreis ausgezeichnet. Darüber hinaus ging Kavanian regelmäßig auf Bühnentournee, zum Beispiel 2017 mit dem Stand-Up-Programm "Offroad".
2017 meldete Kavanian sich auch als Kinoschauspieler zurück: In "Bullyparade - Der Film" verkörperte er einige seiner populärsten Charaktere aus der gleichnamigen Comedy-Kultsendung.
In den folgenden Jahren übernahm er größere und kleinere Rollen in einigen Kinoproduktionen, zum Beispiel als Pirat in "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" (2018) und "Jim Knopf und die Wilde 13" (2020), als Vampirvater in "Die Wolf-Gäng" (2020) und als ängstlicher Schwimmbad-Stammbesucher in der Komödie "Beckenrand Sheriff" (2021).
Kavanian gehörte zum Hauptensemble des Kinderfilms "Hui Buh und das Hexenschloss" (2022) und übernahm gleich mehrere Rollen in der sketchartigen Ensemblekomödie "Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt" (DE/CH 2022). In der Filmreihe um "Die Schule der magischen Tiere" sprach er ab dem zweiten Teil (2022) das Chamäleon Caspar.
2025 kehrte Kavanian mit der "Das Kanu des Manitu" (2025) zu den Anfängen seiner Karriere zurück: Bei der Fortsetzung des Erfolgsfilms "Der Schuh des Manitu" (2001) wirkte er nicht nur erneut am Drehbuch mit, sondern schlüpfte auch wieder in die Rolle des Abenteurers Dimitri.