Weitere Namen
Otto (Weiterer Name)
Darsteller, Regie, Drehbuch, Sonstiges, Musik, Produzent
Emden

Biografie

Otto Gerhard Waalkes, geboren am 22. Juli 1948 in Emden, Ostfriesland, stand bereits als Teenager als Mitglied der Band "The Rustlers" auf der Bühne. Nach dem Abitur zog er 1969 nach Hamburg, um Erziehungswissenschaften zu studieren, wechselte jedoch bereits im folgenden Jahr an die Hamburger Hochschule für Bildende Künste. Während des Studiums trat er in Szene- und Studentenkneipen als Musiker auf, wobei seine "Blödeleinlagen" zwischen den Songs beim Publikum besonders großen Anklang fanden. Ende 1972 gab Waalkes, zu dessen WG-Mitbewohnern zeitweise Udo Lindenberg und Marius Müller-Westernhagen gehörten, seinen ersten großen Comedy-Auftritt im Audimax der Universität Hamburg. Das Programm bestand vor allem aus Sketchen, Gags und Liedparodien amerikanischer und britischer Komiker, wurde aber dennoch ein großer Erfolg.

Waalkes und der mit ihm eng befreundete Pharmaziestudent und Kleinkonzertveranstalter Hans Otto Mertens, der später auch Waalkes' Manager wurde, ließen den Auftritt auf eigene Kosten aufzeichnen: Die Langspielplatte "Otto", die im Dezember 1972 im eigens zu diesem Zweck gegründeten Label "Rüssl Räckords" veröffentlicht wurde, avancierte in Hamburgs Plattenläden zu einem Geheimtipp. Innerhalb von drei Monaten verkauften sich von der LP mehrere Tausend Exemplare.

Wegen dieses Erfolgs wurde Waalkes bei der Plattenfirma EMI Electrola unter Vertrag genommen, die ab März 1973 den weiteren Vertrieb der ersten sowie einer Reihe folgender, ebenfalls sehr erfolgreicher Otto-LPs übernahm. Ebenfalls 1973 produzierte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) die erste "Otto-Show". Bis 1979 wurden sechs weitere Folgen der überaus erfolgreichen Ein-Mann-Comedy-Show ausgestrahlt, 1981 gefolgt von der "Best of"-Sendung "So ein Otto" sowie einer weiteren neuen Folge. War die erste Show noch stark von musikalischen Einlagen geprägt, zog Waalkes für die nachfolgenden Sendungen das Autorentrio Robert Gernhardt, Bernd Eilert und Peter Knorr (GEK) hinzu, bekannt vor allem als Autoren der Satirezeitschriften "Pardon" und "Titanic" – der Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit.

 

Das Konzept der "Otto-Shows" folgte stets dem selben Prinzip: Otto fungierte als "Moderator" und verkörperte in eingespielten Sketchen verschiedene Charaktere, vom "rasenden Reporter" Harry Hirsch über Robin Hood bis hin zur leicht hysterischen Hausfrau Frau Suhrbier. Gerahmt wurden die Gags durch von Waalkes gezeichnete Cartoons, bei denen insbesondere die "Ottifanten" so gut ankamen, dass ihre Vermarktung in späteren Jahren immer mehr an Bedeutung gewann.

Mit seinen TV- und Bühneshows sowie mit seinen Schallplatten avancierte Waalkes zu einem der erfolgreichsten und populärsten Komiker Deutschlands, trat vor ausverkauften Sälen auf und erhielt zahlreiche Ehrungen und Preise. Daneben unternahm er gelegentlich auch Ausflüge in den "seriösen" Kulturbetrieb, so etwa 1978 in Hamburg, wo er einen Gastauftritt als Frosch in der Strauß-Operette "Die Fledermaus" absolvierte.

1980 veröffentlichte er "Das Buch Otto", herausgegeben von den Textautoren Robert Gernhardt, Bernd Eilert, Peter Knorr und Hanno Rink. Innerhalb eines Jahres erreichte es eine Auflage von 200.000 Exemplaren, in den nächsten Jahren kamen mehrere Hunderttausend hinzu. 1984 erschien "Das zweite Buch Otto", wiederum mit Texten, Bildern und Cartoons, die oftmals bereits aus den Shows bekannt waren. Seine letzte Fernsehsendung "Hilfe! Otto kommt!" (ZDF, 1983) wurde mit dem Grimme-Preis in Silber ausgezeichnet. Für das ZDF hatte er ab 1982 mit seiner eigenen Firma Juni auch die Musiksendung "Ronnys Popshow" (14 Folgen) produziert, die von einem Schimpansen moderiert wurde, dem Otto eine menschliche Stimme gab.

Im Spätsommer 1985 kam Waalkes" erstes Spielfilmprojekt in die Kinos: "Otto – Der Film" handelt von einem linkischen jungen Mann, der vom Land in der Großstadt zieht. Neben der Hauptrolle übernahm Otto auch die Co-Regie (neben Xaver Schwarzenberger) und wirkte am Drehbuch mit. "Otto – Der Film" wurde mit knapp 8,8 Millionen Zuschauern die erfolgreichste deutsche Produktion des Jahres. "Otto – Der Neue Film" (1987), der ebenfalls von den Geschicken eines tölpelhaften, aber liebenswerten Mannes erzählt, lockte fast 6,5 Millionen Zuschauer in die Kinos. Bis zum Jahr 2000 folgten drei weitere Otto-Filme, die zwar immer noch ein Millionenpublikum hatten, jedoch nicht an die immensen Erfolge der ersten beiden Werke anknüpfen konnten: "Otto – der Außerfriesische" (1989), "Otto – Der Liebesfilm" (1992) und schließlich 2000 die 18-Millionen-Mark-Produktion "Otto – Der Katastrofenfilm", die mit 2,82 Millionen Zuschauern hinter den Erwartungen zurückblieb.

Neben seinen Auftritten und den Erzeugnissen der verschiedenen Produktionsfirmen, an denen er beteiligt ist, fand Waalkes immer wieder zusätzliche Wege, um seine Popularität zu nutzen. So wurde beispielsweise im August 1987 in seiner Geburtsstadt Emden "Dat Otto Huus" eröffnet, ein Museum mit einem großen Angebot an Merchandising-Produkten, vor allem natürlich Ottifanten in zahllosen Varianten. 1993 eröffnete in Hamburg ein Ottifanten-Shop, wo man die kleinen Comic-Elefanten auf T-Shirts und Bechern kaufen konnte; zudem wurden sie zu Helden einer Buch- und Hörspielreihe. 1993 standen sie darüber hinaus im Zentrum einer 13-teiligen Zeichentrickserie bei RTL, wo bald darauf auch "Otto – Die Serie" ausgestrahlt wurde. 2001 schafften die Ottifanten mit "Kommando Störtebeker" schließlich auch den Sprung auf die Kinoleinwand, allerdings nicht mit dem erhofften Erfolg bei Kritik und Publikum.

Nach zwölfjähriger Pause feierte Waalkes, der jahrelang lediglich als Tennisspieler zu Benefiz-Zwecken auftrat, im Herbst 1995 mit einer großen Tournee sein Bühnen-Comeback. Im Frühjahr 2001 folgte das Programm "Only Otto", bei der er wie zu seinen Anfangszeiten nur mit Gitarre und Barhocker auf der Bühne stand. 2007/2008 folgte eine weitere, außerordentlich erfolgreiche Tournee.

2004 legte Waalkes mit "7 Zwerge – Männer allein im Wald" seinen sechsten Kinofilm vor. In der von ihm selbst produzierten Märchenparodie spielte er vier Rollen. Die anderen besetzte er fast durchweg mit jüngeren deutschen Comedy-Stars. Der Film wurde mit über 6,7 Millionen Besuchern ein großer Erfolg und zog zwei Jahre später die Fortsetzung "7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug" nach sich, die immerhin noch knapp 3,6 Millionen Besucher hatte. Mit "Otto's Eleven", wie die "7 Zwerge"-Filme inszeniert von Sven Unterwaldt Jr., kam im Dezember 2010 der achte Film mit Otto Waalkes in die Kinos. Mit über 860.000 Besuchern war auch dieser ein beachtlicher Erfolg.

Außerdem übernahm er Gastrollen in einer "Traumschiff"-Folge und wirkte als Hauptdarsteller in dem Kurzfilm "Otto's Traum" (2014) von Willy Bogner mit. Darin versucht Otto mit Hilfe von sportlichen Höchstleistungen eine Frau (Sophia Thomalla) zu beeindrucken. Nach einem Gastauftritt in der Teenager-Komödie "Kartoffelsalat" (2015) übernahm Waalkes in den Kinderfilmen "Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft" (DE/AT 2015) und "Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft" (DE/AT 2017) die wichtige Nebenrolle eines liebenswerten Hausgeistes einer alten Schule.

2018 wurde Waalkes mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse geehrt und erhielt beim Deutschen Kabarettpreis den Ehrenpreis. 

2020 sah man ihn in "Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft" erneut als kauziges Gespenst, im Jahr darauf hatte er die Titelrolle in der Kino-Neuverfilmung der Kultserie "Catweazle", die beim Bayerischen Filmpreis den Publikumspreis gewann. 

Daneben ging (und geht) Otto Waalkes weiterhin mit Bühnenprogrammen auf Tournee und war der Star von TV-Shows wie "Otto Total" und "Ottos Märchenshow" (beide 2022).

 

FILMOGRAFIE

2020/2021
  • Darsteller
  • Drehbuch
2015
  • Darsteller
  • Executive Producer
2012-2014
  • Synchronsprecher
  • Vorlage
  • Produzent
2010
  • Darsteller
  • Drehbuch
  • Produzent
2005/2006
  • Darsteller
  • Drehbuch
  • Produzent
2003/2004
  • Darsteller
  • Drehbuch
  • Produzent
1999-2001
  • Drehbuch
1999/2000
  • Darsteller
  • Co-Regie
  • Drehbuch
1992
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
  • Musik
1989
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
1987
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
  • Musik
  • Choreografie
1985
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch