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Fortsetzung des Erfolgsfilms "Der Schuh des Manitu": Der Anführer der Apachen, Abahachi, und sein weißer Blutsbruder Ranger setzen sich erneut für Gerechtigkeit und ein friedliches Zusammenleben ein. Doch eine skrupellose Bande bedroht dieses Vorhaben – ihr Ziel ist es, an das legendäre "Kanu des Manitu" zu gelangen. Abahachi und Ranger geraten schon bald in eine Falle, aus der sie nur mit Hilfe ihres vertrauten Weggefährten Dimitri und der entschlossenen neuen Mitstreiterin Mary entkommen können. Was zunächst wie eine Rettung in letzter Minute erscheint, entpuppt sich als Teil eines viel größeren Plans der Bande. Auf einer turbulenten Reise, geprägt von Herausforderungen, Meinungsverschiedenheiten und überraschenden Wendungen, müssen die Figuren über sich hinauswachsen – und stoßen dabei auf unerwartete Antworten auf einige der großen Fragen des Lebens.
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Diese ist, im Auftrag des Ölbarons, hinter dem titelgebenden „Kanu des Manitu“ her, das einst der Apachen-Häuptling Winnetou (Pierre Brice lebt noch einmal kurz auf) in einer Höhle versteckte. Weshalb sich nun dessen bajuwarischer Adoptivsohn Abahachi, der Häuptling der Apachen, und sein blau-weißer Blutsbruder Ranger auf die Schnitzeljagd begeben, das Kanu zu finden. Blöd nur, dass alle Hinweise in der Muttersprache des französischen Schauspielers geschrieben worden sind.
Wer schafft Abhilfe? Heutzutage naturgemäß eine starke Frau: Rangers Tochter Mary, die beim griechischen Koch Dimitri, der ausgerechnet in der mexikanischen Pampa ein Restaurant eröffnet hat, als Kellnerin arbeitet. Sie hat ihr Handwerk im Moulin Rouge gelernt und ist des Französischen mächtig. Aber da mischen auch noch ein ziemlich tumber Sheriff Kane und sein sächselnder Deputy Ratford mit. Als Sidekick mit von der Partie: Abahachis Zwillingsbruder Winnetouch, der nicht mit dem, sondern mit „der“ Wolf tanzt.
Apropos tanzen. In „Das Kanu des Manitu“, der von den Bully-Fans heiß ersehnten Fortsetzung des erfolgreichsten deutschen Filmes aller Zeiten, „Der Schuh des Manitu“, wird viel gesungen und getanzt, letzteres sogar im Wasser. Die auch in einer Fassung für IMAX- Kinos produzierte Hommage an die großen Unterhaltungsshows der Nachkriegszeit und ihre US-amerikanischen Vorbilder, deren Ursprung einem Vorschlag von Christian Tramitz im August 2022 entspringt, zeichnet sich durch eine schier überbordende Ideenfülle aus.
Die zahllosen, intelligent-witzigen und bisweilen auch hintergründigen Anspielungen auf die Literatur- und Filmgeschichte vornehmlich der populären Genres stellen die durchaus unterhaltsame Story klar in den Schatten. In der Michael Bully Herbig keine Angst vor Reaktionen auf das „verbotene I-Wort“ und den Vorwurf der „kulturellen Aneignung“ zeigt: „Die ganze Diskussion und diese fast schon aufgeheizte Stimmung, die ich teilweise polemisch fand, hat mich inspiriert“, zieht der Regisseur, Produzent und Schauspieler im Constantin-Presseheft Bilanz. „Ich suche immer nach einem guten Grund, einen Film zu machen. Man kann also sagen: Über 20 Jahre fehlte der gute Grund für eine Fortsetzung von ‚Der Schuh des Manitu‘. Den Film aber genau dann zu drehen, wenn einige Leute meinen, dass man ihn nicht mehr drehen darf – das hat mich unheimlich gereizt.“
Christian Tramitz ergänzt: „Wir wollten zeigen, wie sich die Blutsbrüder in den letzten 20 Jahren entwickelt haben und wie sie zueinanderstehen. Auf keinen Fall sollte die Komik daher rühren, dass sie alte Männer sind und kaum noch aufs Pferd kommen. Vielmehr wollten wir die bewährten Figuren aus dem ersten Teil zeigen, aber diesmal mit einer gewissen Lebenserfahrung.“ Der Boss der Bande wird nicht zufällig von Jessica Schwarz gespielt. Vor 25 Jahren, als sie noch Viva-Moderatorin war, besuchte Jessica Schwarz für ihr Kinomagazin „Film ab!“ die Dreharbeiten von „Der Schuh des Manitu“ und interviewte in Almeria die Darsteller und Macher der zukünftigen Erfolgskomödie. „Jetzt schließt sich der Kreis – das ist eine echt schöne Geschichte“, so Herbig.
Der sich zum Abschluss der Dreharbeiten einen Traum erfüllte: Er drehte eine Schlüsselszene in den USA, genauer: in der Ghost Ranch im Bundesstaat New Mexico, ungefähr 85 Kilometer nördlich von Santa Fe, mit 21 echten Natives verschiedener indigener Stämme. Etwa mit Alan Tafoya in der Rolle eines Medizinmannes: 1963 in New Mexico als Sohn eines Apachen-Häuptlings geboren und lange Zeit als Kriminalermittler tätig, lebt und arbeitet Tafoya inzwischen in New York und wird regelmäßig als Schauspieler für Filmprojekte gebucht. Er ist auch für die Schlussmoral eines wirklich sehenswerten, für manche Fans vielleicht etwas zu unspektakulären, am 12. August 2025 im Mathäser Filmpalast München uraufgeführten Films zuständig: Indianer ist man nicht nur der Abstammung entsprechend, sondern vor allem mit dem Herzen.
Pitt Herrmann