Darsteller, Regie, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Ton, Sonstiges, Produzent

Biografie

Martin Gressmann wurde 1953 in Hamburg geboren und wuchs in Brüssel, Belgien, auf. Von 1976 bis 1980 absolvierte er ein Studium an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF), in der Abteilung Film und Fernsehspiel. Anschließend war er mehrere Jahre als Kameraassistent tätig, unter anderem bei "Berlin Chamissoplatz" (1980) und "System ohne Schatten" (1983) von Rudolf Thome und bei "Der Beginn aller Schrecken ist Liebe" (1984) von Helke Sander. Seit 1983 arbeitet er als Kameramann.

Im Lauf der Jahrzehnte zeichnete Gressmann bei stilistisch höchst unterschiedlichen Kino- und Fernsehproduktionen verantwortlich. So etwa bei Rudolf Thomes modernem Märchen "7 Frauen" (1989), Lars Beckers Gangster-Milieustudie "Schattenboxer" (1992) oder Ayse Polats preisgekröntem Roadmovie "Auslandstournee" (1999). Zu seinen weiteren wichtigen Arbeiten gehören unter anderem Kai Wessels Fernsehspiel "Mein Bruder, der Idiot" (1999), über einen Lebenskünstler, der sich seines Bruders mit Down-Syndrom annehmen muss, die in Neuseeland spielende Liebesgeschichte "Der Flug des Albatrosses" (DE/NZ 1995) und das live gespielte und gesendete TV-Familiendrama "Feuer in der Nacht" (2004, Regie: Kai Wessel). Für seine Bildgestaltung bei Raymond Leys Doku-Drama "Die Nacht der großen Flut" (2005, TV), über die Hamburger Flutkatastrophe von 1962, wurde Gressmann mit dem Deutschen Kamerapreis 2006 ausgezeichnet: "Im schwierigen Genre des Doku-Dramas", so die Begründung der Jury, "schafft es die Kamera von Martin Gressmann, eine filmische Einheit von Interviews, Dokumentar- und Spielszenen herzustellen. Kamera und Lichtsetzung erschaffen Authentizität und atmosphärische Dichte, die glaubwürdig das Milieu und die Schicksale der erzählten Biografien fassbar machen."

Zu den Regisseuren, mit denen Gressmann wiederholt zusammenarbeitete, gehört neben Rudolf Thome und Kai Wessel auch Dominik Graf: Mit ihm drehte er die Komödie "Reise nach Weimar" (1995), den dokumentarischen Filmessay "Das Wispern im Berg der Dinge" (1996) sowie "Der Weg, den wir nicht zusammen gehen", Grafs Beitrag für den Omnibusfilm "Deutschland 09" (2009).

Viel Beachtung fand auch Andreas Grubers historisches Drama "Hannas schlafende Hunde" (2016), über ein Mädchen, das im Österreich der 1960er Jahre trotz latentem Antisemitismus zu seinen jüdischen Wurzeln stehen will. Ebenfalls 2016 startete der Dokumentarfilm "Das Gelände" in den Kinos, bei dem Martin Gressmann neben der Kamera auch als Regisseur und Produzent verantwortlich zeichnete. Der Film dokumentiert die über Jahrzehnte hinweg sich vollziehende Veränderung jenes Berliner Geländes, wo sich einst das Gestapo-Hauptquartier befand und auf dem heute das Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors" steht. Beim Filmfestival 'Achtung Berlin' war "Das Gelände" schon 2015 für die Beste Kamera geehrt worden; beim Preis der deutschen Filmkritik erhielt er 2016 die Auszeichnung als Bester Dokumentarfilm.

Gemeinsam mit Dominik Graf realisierte Gressmann als Regisseur und Kameramann den Dokumentarfilm "Philip Rosenthal - Der Unternehmer, der nicht an den Kapitalismus glaubte" (2017), der anhand der Biographie des Porzellan-Industriellen Philip Rosenthal (1916-2001) die Veränderungen der Kultur, des Konsums und der Arbeitswelten vom Nachkriegsdeutschland bis in die Gegenwart nachzeichnet und zugleich auch die Porzellangeschichte als Kulturgeschichte beschreibt. Die Uraufführung fand im Oktober 2017 bei den Hofer Filmtagen statt.

Bei der Duisburger Filmwoche stellte Gressmann im November 2021 seinen Dokumentarfilm "Nicht verRecken" vor, an dem er seit 2015 gearbeitet hatte. Darin befasste er sich mit den berüchtigten Todesmärschen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, bei denen überall dort, wo die Alliierten in die Nähe der Konzentrationslager vordrangen, KZ-Gefangene von den Nazis über hunderte Kilometer Richtung Reichsmitte getrieben wurden. Der Film gewann in Duisburg den Publikumspreis. Der Kinostart erfolgte im Oktober 2022.

Neben seiner Arbeit als Kameramann und Regisseur war Martin Gressmann häufig auch für Konzeption bzw. Durchführung von Licht- und Look-Gestaltung für Fernsehstudios verantwortlich. Auch war er langjähriger Dozent an der Filmakademie Baden-Württemberg.

 

FILMOGRAFIE

2015-2021
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
2013/2014
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Produzent
2003
  • Kamera
2001/2002
  • Kamera
1999
  • Kamera
1997
  • Kamera
1994
  • Kamera
1993/1994
  • Kamera
1994
  • Kamera
1991/1992
  • Kamera
1991/1992
  • Kamera
1990/1991
  • Kamera
1990
  • Kamera
1988/1989
  • Kamera
1989
  • Kamera
1988
  • Kamera
1986/1987
  • Kamera
1985
  • Kamera
1986
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
  • Produzent
1985/1986
  • Kamera-Assistenz
1985
  • Beratung
1984
  • Kamera-Assistenz
1983
  • Regie
  • Kamera
  • Produzent
1984
  • Kamera-Assistenz
1983/1984
  • Kamera-Assistenz
1983/1984
  • Kamera-Assistenz
1982/1983
  • Kamera-Assistenz
1982/1983
  • Kamera-Assistenz
1983
  • Kamera
1981/1982
  • Kamera-Assistenz
1981
  • Kamera-Assistenz
1980/1981
  • Kamera-Assistenz
1979-1981
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera-Assistenz
  • Schnitt
1980
  • Kamera-Assistenz
1980
  • Kamera-Assistenz
1979
  • Kamera-Assistenz
1979
  • Kamera-Assistenz
1979
  • Darsteller
1978
  • Kamera-Assistenz
1978
  • Kamera
1978
  • Ton
1977
  • Regie
  • Ton-Assistenz
1977
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt