In weiter Ferne, so nah!

Deutschland USA 1992/1993 Spielfilm

Inhalt

Nachdem er selbst zum Mensch geworden war, hatte der Engel Daniel seinen Freund Cassiel alleine zurückgelassen. Als er ein Mädchen vor dem sicheren Tod gerettet hat, stellt Cassiel fest, dass auch er zu einem Menschen geworden ist. Es dauert jedoch nicht lange, bis er an der Kälte und der Lieblosigkeit der Menschen zu verzweifeln droht. Eines Tages rettet Cassiel einem Geschäftsmann das Leben, der ihn aus Dank zu seinem Partner macht. Dann aber erfährt Cassiel von der NS-Vergangenheit des Mannes und findet heraus, dass er in illegale Waffengeschäfte verwickelt ist.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Den Engel Cassiel stimmt es melancholisch, dass er als unsterblicher Wegbegleiter die Menschen nur trösten kann, ohne in ihr Schicksal eingreifen zu können. Nachdem sich sein Freund Damiel auf Erden niedergelassen hat, ist er einsam geworden. Angeregt sieht er den Wandel der Zeit, lauscht nach dem Fall der Berliner Mauer den Gedanken des russischen Präsidenten Michail Gorbatschow. Cassiels Gefährtin Raphaela spürt, dass er kein Engel mehr sein mag. Als Cassiel sieht, wie die kleine Raissa vom Balkon eines Hochhauses stürzt, greift er als Lebensretter ins irdische Geschehen ein. Er fängt das Mädchen auf und verwandelt sich durch diese Tat unwiderruflich selbst zu einem sterblichen Menschen.

Cassiel alias Karl Engel irrt verwundert durch die Straßen von Berlin. Die lieblose Geschäftigkeit der Menschen bedrückt ihn. Cassiels Freund Damiel, inzwischen ein lebenslustiger Pizzabäcker im Restaurant „Da Angelo“, und dessen Frau, die Hochseilartistin Marion, helfen ihm, sich auf Erden einzuleben. Doch Cassiel fühlt sich überflüssig und hilflos. Wie ein Schatten folgt ihm der zynische Emit Flesti als Verkörperung seiner verrinnenden Lebenszeit. Bald wird Cassiel zum Obdachlosen, zum gefallenen Engel.

Ein neues Leben scheint zu beginnen, als er den deutsch-amerikanischen Geschäftsmann Toby Baker vor einem Anschlag der Mafia rettet und zum Dank als Geschäftspartner aufgenommen wird. Als Cassiel jedoch entdeckt, dass Baker nicht nur eine Nazi-Vergangenheit hat, sondern mit Porno-Raubkopien und Waffen handelt, ist er tief enttäuscht. Cassiel spannt seine Freunde Damiel und Peter Falk sowie Marions Artisten ein, um Bakers Warenlager in den Katakomben unter dem Flughafen Tempelhof zu zerstören…

„In weiter Ferne, so nah!“ ist die Fortsetzung des Filmmärchens „Der Himmel über Berlin“ von 1987. Drei Jahre nach dem Fall der Mauer in Berlin sowie am Schiffshebewerk Niederfinow gedreht gelingt Wim Wenders mit denselben Figuren und in den Hauptrollen der gleichen Besetzung erneut eine anrührende Parabel über Güte, die Gunst des Augenblicks sowie den langen Atem der Geschichte - ein faszinierendes Panorama von Stimmungen und Stadtansichten des neuen, nunmehr wiedervereinten Berlins, in dem er eine Welt der Unsicherheit und Hast, aber auch der Erinnerung und der hoffnungsvollen Güte entwirft.

In prominent besetzten Gastrollen sind u.a. Michail Gorbatschow mit einem Dostojewski-Zitat, Heinz Rühmann nach zehnjähriger Pause in seiner letzten Rolle als NS-Chauffeur Konrad mit Zivilcourage, Lou Reed, Rüdiger Vogler (als Wenders-Figur Phillip Winter) sowie Henri Alekan, Wenders’ französischer Kameramann früherer Filme, als Kapitän des Schiffes, das seinen Namen trägt, zu sehen. Ein „unwahrscheinlicheres Casting“ habe er nie zusammengetragen, so Regisseur Wenders. Nach dem Kinostart am 9. September 1993 erfolgte am 19. Dezember 1999 die TV-Erstausstrahlung in der ARD.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Regie

Dialoge

Kamera-Assistenz

Steadicam

Storyboard

Schnitt

Schnitt-Assistenz

Ton-Design

Mischung

Spezialeffekte

Darsteller

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Produktions-Assistenz

Geschäftsführung

Länge:
4001 m, 146 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Farbe + s/w, Dolby Stereo
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 26.08.1993, 70103, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (FR): 17.05.1993, Cannes, IFF

Titel

  • Originaltitel (DE) In weiter Ferne, so nah!
  • Arbeitstitel (GB) Faraway, So Close

Fassungen

Original

Länge:
4001 m, 146 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Farbe + s/w, Dolby Stereo
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 26.08.1993, 70103, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (FR): 17.05.1993, Cannes, IFF

Auszeichnungen

Bayerischer Filmpreis 1994
  • Beste Regie
Deutscher Filmpreis 1994
  • Filmband in Gold, Beste Kamera
IFF Cannes 1993
  • Jurypreis