Bayerischer Filmpreis verliehen

Heute abend hat Ministerpräsident Horst Seehofer im Münchner Prinzregententheater den 32. Bayerischen Filmpreis 2010 verliehen. Ausgezeichnet wurden unter anderem die Filme "Das Blaue vom Himmel", "Vincent will Meer", "Poll", "Konferenz der Tiere", "Die Hummel", "Der letzte schöne Herbsttag" und "Plug&Pray".

Der mit 200.000 Euro dotierte Produzentenpreis ging an Dieter Ulrich Aselmann (die film gmbh) für den FFF-geförderten Kinofilm "Das Blaue vom Himmel". Unter der Regie von Hans Steinbichler spielen Hannelore Elsner, Juliane Köhler und Karoline Herfurth die Hauptrollen in einem einfühlsamen Mutter-Tochter-Drama, das aufwendig in München, Wuppertal, Heiligendamm, Berlin und Riga gedreht worden ist. "Uli Aselmann ist es gelungen, einen ebenso faszinierenden wie in jedem Detail stimmigen Film zu produzieren, der nicht nur höchsten künstlerischen Ansprüchen gerecht wird, sondern auch das Publikum in seinen Bann zieht", begründete die Jury ihre Entscheidung.

Der Bayerische Filmpreis in der Kategorie Drehbuch ging an Florian David Fitz für "Vincent will Meer". Die OLGA-Film-Produktion über drei Jugendliche, die aus der Psychiatrie fliehen und nach Ligurien fahren, gehört mit mehr als einer Million Zuschauern zu den Kinohits 2010. Die Produktion wurde außerdem heute abend mit dem Publikumspreis des Bayerischen Rundfunks ausgezeichnet.

An den Kinofilm "Poll" gingen drei Filmpreise: Edgar Selge wurde als bester männlicher Darsteller geehrt, Paula Beer als beste weibliche Nachwuchsdarstellerin, die laut Jury mit ihrer ersten Rolle in "Poll" von Chris Kraus die Entdeckung dieses Kinojahrs ist. "Mit großer Ernsthaftigkeit, Natürlichkeit, Leidenschaft und einer wunderbaren Ausstrahlung spielt sie die Schriftstellerin Oda Schaefer als 14jähriges Mädchen." Den Preis für das beste Szenenbild erhielt Silke Buhr. "Poll" ist eine Produktion von Kordes & Kordes Film, die lose auf den Memoiren der Berliner Autorin Oda Schaefer (1900-1988) basiert. In diesen schildert sie ihren Kindheitsbesuch in der russischen Ostprovinz Estland kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges.

Im Bereich Kinderfilm ging der Bayerische Filmpreis an die Produzenten und Regisseure Reinhard Klooss und Holger Tappe für "Konferenz der Tiere", den ersten deutschen Animationsfilm in 3D. Die Constantin Film-Produktion hat den Klassiker von Erich Kästner in die Gegenwart verlegt und gehört mit 1.3 Millionen Zuschauern zu den erfolgreichsten deutschen Filmen der vergangenen zwölf Monate.

Der Bayerische Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm ging an Jens Schanze für "Plug & Pray". Die Mascha Film – Produktion fragt nach den Auswirkungen der künstlichen Intelligenz. Nach der Begründung der Jury gelingt es dem Regisseur und Produzent Jens Schanze, "Koryphäen der Robotertechnologie, künstlichen Intelligenz, Neurowissenschaft und Biologie in einen filmischen Dialog zu bringen, der auch für den Laien spannend und verständlich ist."

Den Nachwuchsregiepreis erhält Sebastian Stern. In "Die Hummel", seinem Abschlussfilm an der Hochschule für Fernsehen und Film München, inszeniert er mit lakonischem Humor die Geschichte über einen Kosmetikvertreter, der zum Scheitern verurteilt ist und immer mehr mit seinen Lebenslügen konfrontiert wird.

An Ralf Westhoff ging der VGF-Preis für "Der letzte schöne Herbsttag". Der Preis ist der höchstdotierte Preis für Nachwuchsproduzenten in Deutschland. "Wie schon bei seinem erfolgreichen Debüt "Shoppen" setzt Westhoff (...) auf die Tradition deutscher Filmemacher, indem er seine Geschichten nicht nur entwickelt, schreibt und inszeniert, sondern sie auch selbst produziert und damit die Gesamtverantwortung übernimmt", begründete die Jury ihre Entscheidung.

Wie bereits seit längerem bekannt, wurde Hannelore Elsner für ihr Lebenswerk mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Filmpreises ausgezeichnet.

Weitere Preise gingen an "Drei", "Bis aufs Blut" und "Das Lied in mir".

Quelle und sämtliche Preisträger:
www.bayern.de