Robert Koch, der Bekämpfer des Todes

Deutschland 1939 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

Landarzt Dr. Robert Koch ist verzweifelt: Eine Tuberkulose-Epidemie rafft die Kinder seines Bezirks dahin, ohne dass man etwas dagegen tun könnte. Jedes vierte Kind ist bereits erkrankt, hilflos müssen die Eltern zusehen, wie ihre Kleinen sterben ... Nun unternimmt Koch, der sich bereits seit Jahren damit beschäftigt, den Erreger der Tuberkulose zu finden, noch größere Anstrengungen, um der Ursache der Seuche auf die Spur zu kommen. Erschwert wird seine Arbeit durch Neider, wie etwa einen in seiner Ehre gekränkten Lehrer. Das größte Hindernis jedoch ist der berühmte Berliner Wissenschaftler und Reichstagsabgeordnete Geheimrat Rudolf Virchow: Er steht Kochs Theorie, dass ein Bazillus der Auslöser der Tuberkulose ist, äußerst skeptisch gegenüber. Als es Koch jedoch gelingt, seine Theorie zu beweisen, wird er prompt wird vom Gesundheitsministerium nach Berlin beordert, um dort seine Forschungen ungestört und mit allen notwendigen Mitteln zu vertiefen. Aber bald muss er feststellen, dass ihm auch in Berlin nicht jedermann wohl gesonnen ist ...

 

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Falk Schwarz
Ein Fest der Schauspieler
Wer würde bei solchen Sätzen nicht innerlich in die Knie gehen? „Ein Appell an die Furcht hat im deutschen Herzen noch niemals ein Echo gefunden“, “(wir müssen)...den Weg unserer Pflicht zuende gehen“. „(es gibt)... kein Leben und kein Vorwärts zu großen Zielen ohne Opfer“. Das Opfer kam - im Entstehungsjahr dieses Films begann der Krieg. Regisseur war Hans Steinhoff, ein Parteigänger und überzeugter Nazi. Hans Albers hat ihn kurz und bündig als „Arschloch“ bezeichnet. Vielleicht war er das. Aber ihm ist nicht abzusprechen, dass er hier einen - zwar einseitigen und nur an den Erfolgen Kochs orientierten - Film abgeliefert hat, der vor allem ein Fest der Schauspieler ist: Emil Jannings und Werner Krauß. Jannings ist Robert Koch, der Forscher, der den Tuberkuloseerreger fand, und Krauß ist Rudolf Virchow, ein großer Arzt, der Kochs Forschungen erst ganz langsam begriff und akzeptierte. Als die Beiden zusammentreffen in der Pathologie der Charité in Berlin und Koch ihm nicht vergeben kann, dass Virchow bei der entscheidenden Sitzung nicht sagen konnte, dass er überwältigt sei von dieser neuen Erkenntnis, da hört man das Knistern zwischen beiden. Krauß, ein wenig gebeugt, ein wenig eitel und schwer mit sich ringend und der große Jannings, souverän, bescheiden und resistent gegen Einflüsterungen. Virchow müsste nun zugeben, dass er kleinkariert und unehrlich gehandelt hat. Da kommt Spannung zwischen beiden auf und Kameramann Fritz Arno Wagner schält aus dem Dunkel der Leichenhalle diese beiden Charakterköpfe heraus, die hier aufeinanderstossen und sich in Rivalenkämpfe verstricken, wo es doch um die Rettung von schwer erkrankten Menschen gehen sollte. Eine Männerwelt, die ihre Kräfte vertut, weil der eine den anderen nicht leben lassen kann. Unerfreulich die auftrumpfende Musik des Jud-Süß-Komponisten Wolfgang Zeller, der dem heroisch Spießigen der Nazis auf dem Notenpapier Gestalt gab. Aber das Alles abgezogen, bleibt ein Film der Schauspieler-Titanen Jannings und Krauß, deren Leistung die Zeitverstrickungen überdauern wird.

Credits

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Kamera-Assistenz

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Außenrequisite

Schnitt

Darsteller

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Herstellungsleitung

Aufnahmeleitung

Produktions-Assistenz

Dreharbeiten

    • 20.03.1939 - Juni 1939: Außengelände des Tobis-Atelier Berlin-Johannisthal, Berlin
Länge:
3098 m, 113 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Leydechrom, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 08.12.1983, 01008 [6. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Deutsche Erstaufführung (DE): 26.09.1939, Berlin, Ufa-Palast am Zoo

Titel

  • Originaltitel (DE) Robert Koch, der Bekämpfer des Todes

Fassungen

Original

Länge:
3098 m, 113 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Leydechrom, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 08.12.1983, 01008 [6. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Deutsche Erstaufführung (DE): 26.09.1939, Berlin, Ufa-Palast am Zoo

Prüffassung

Länge:
6 Akte, 2788 m, 101 min
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 13.03.1950, 01008, Uneingeschränkt

Länge:
6 Akte, 3169 m, 116 min
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 12.08.1939, B.51973, Jugendfrei / feiertagsfrei

Länge:
6 Akte, 3166 m, 116 min
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 19.12.1942, B.57974, Jugendfrei / feiertagsfrei