Alraune

BR Deutschland 1952 Spielfilm

Inhalt

Dem Wissenschaftler ten Brinken gelingt die künstliche Befruchtung einer Prostituierten mit dem Samen eines Mörders. So erblickt Alraune das Licht der Welt. Zur jungen Frau herangewachsen, verliebt sie sich in ten Brinkens Neffen Frank, der sich jedoch von ihr abwendet, nachdem sein Onkel ihm die Geschichte von Alraunes Geburt erzählt hat. Alraune rächt sich, indem sie alle Männer, die ihr zu nahe kommen, in den Ruin treibt. Als Frank zurückkehrt, erlischt Alraunes magische Kraft, der ten Brinken Glück und Reichtum verdankt. Um sie zu halten, klärt er sie über ihre wahre Herkunft auf. Im anschließenden Handgemenge findet Alraune den Tod.

 

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Falk Schwarz
Der Sog des Geheimnisvollen
Mitten in den Nachkriegswirren versucht sich ein deutscher Regisseur an einem Gruselschocker. Nicht ganz deutsche Kompetenz, aber immerhin. Dazu bedurfte es einer Starbesetzung. Wer war schon mit der Sage um die Alraune vertraut, diese Pflanze, die angeblich im Schatten des Galgens wächst und todbringend ist? Der Film brauchte für dieses Geschöpf einer künstlichen Zeugung ein Gesicht - er fand es in Hildegard Knef, die nun wahrlich verträumt, eisig, bedrohlich, liebend aussehen kann und den ganzen Kanon der menschlichen Ausdrucksfähigkeit beherrscht und einsetzt. Vor allem aber sieht sie wunderbar aus, noch ganz mädchenhaft und unbelastet von späteren Zwängen. Alleine ihr zuzuschauen bei dieser kruden Fabel ist filmische Freude. Der zweite Star dieser Verfilmung ist ein Rückkehrer aus Hollywood, der dort reüssierte und dann nicht mehr und der alles mitzubringen scheint, was diese Figur braucht: Arroganz, Dämonie, Brutalität, Hintergründiges - Erich von Stroheim. Wer das Bild dieses Schauspielers aus „La Grande Illusion“ herübergerettet hat, tut sich hier schwer. Er scheint zu verkörpern, was das Deutsche unangenehm macht - autoritär, mit herrischem Ton, unnahbar, brutal. Zum Gruseln, alleine in sein Gesicht zu schauen. Wenn er dann allerdings den Mund aufmacht mit seinem tiefen Bariton, dann verfliegt alles Dämonische. So redet ein Nachbar... Merkwürdig. Zwischen diesen Polen bewegt sich die Geschichte. Wenn aber die Fabel, dass alle Männer, die mit Alraune zusammenkommen, sterben müssen, schon so wenig zwingend scheint, dann müsste die Fotografie dem Film aufhelfen. Doch Friedl Behn-Grunds Kamera arbeitet viel zu flächig, das Licht ist zu direkt, die Schatten eher zu dunkel, das Geheimnisvolle stellt sich nicht ein. Wenn es stimmt, was der Spiegel damals schrieb, dann erkannte Drehbuchautor Kurt Heuser seinen eigenen Film nicht wieder, weil alles geändert worden war. Am Drehbuch versuchten sich Horst Budjuhn, Hilde selber, natürlich Stroheim und so kam heraus, was nun zu sehen ist: kein Gruseln, eher Kopfschütteln.

Credits

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Dreharbeiten

    • Juni 1952
Länge:
2517 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 17.10.1952, 04973, ab 16 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 01.08.1958, 04973 [2. FSK Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 23.10.1952, Düsseldorf, Europa-Filmpalast

Titel

  • Originaltitel (DE) Alraune
  • Arbeitstitel Geliebte zwischen Lust und Gier

Fassungen

Original

Länge:
2517 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 17.10.1952, 04973, ab 16 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 01.08.1958, 04973 [2. FSK Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 23.10.1952, Düsseldorf, Europa-Filmpalast