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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Michael Degen

Weitere Namen
Michael Max Degen (Geburtsname)
Date of Birth
01/31/1932 - 12:00
Geburtsort
Chemnitz
Sterbedatum
04/09/2022 - 12:00
Sterbeort
Hamburg
Biografie

Michael Max Degen, geboren am 31. Januar 1932 in Chemnitz. Besuch der Jüdischen Schule in Berlin. 1942-45 drohte Degens jüdischer Familie die Deportation in die Konzentrations- und Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Gemeinsam mit seiner Mutter überlebte Michael Degen Krieg und Verfolgung in einem Versteck in einer Berliner Laubenkolonie, der Vater wurde im KZ Sachenhausen ermordet. Seine Erlebnisse aus dieser Zeit dokumentierte Degen Jahrzehnte später in dem vielbeachteten Buch "Nicht alle waren Mörder. Eine Kindheit in Berlin", das 1999 veröffentlicht und von Jo Baier 2006 für die ARD verfilmt wurde.

1946 Bühnendebüt, später Studium an der Schauspielschule des Deutschen Theaters in Ostberlin. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Israel kehrte Degen ans Berliner Ensemble zurück. Engagements an zahlreichen deutschsprachigen Theatern folgten, u.a. in Köln, Wien, Hamburg, Frankfurt, Mannheim und West-Berlin. Degen, der ab Ende der 1960er Jahre auch selbst inszenierte, kehrte auch während seiner späteren künstlerischen Laufbahn regelmäßig als Schauspieler und Regisseur ans Theater zurück.

In den 1970er Jahren trat Michael Degen vermehrt auch als Kinodarsteller in Erscheinung, u.a. in Roland Klicks Großstadtkrimi "Supermarkt" und in "Jenseits von Gut und Böse" von Liliana Cavani. 1978 wirkte er in Franz Peter Wirths Fernseh-Mehrteiler "Die Buddenbrooks" mit. 1982 gehörte Degen zur Besetzung von Egon Monks TV-Film "Die Geschwister Oppermann"; 1985 übernahm er eine Hauptrolle in dem Film "Die Kolonie", der die despotischen Verhältnisse in der deutschen "Colonia Dignidad" in Chile thematisierte.

Degen gehörte ab den 1980er Jahren zu den profiliertesten Darstellern im deutschen Fernsehen, er arbeitete u.a. mit Peter Beauvais und Dieter Wedel zusammen. Aufsehen erregte Degen durch seine Verkörperung Adolf Hitlers in Michael Kehlmanns Fernsehfilm "Geheime Reichssache" (1987), zu großer Popularität gelangte er weiterhin durch sein Mitwirken in dem Quotenerfolg "Diese Drombuschs".

Obschon vielbeschäftigt als Bühnen- und Fernsehdarsteller, fand Degen dennoch Zeit für Kinoarbeiten: Unter der Regie von Claude Chabrol spielte er in der europäischen Co-Produktion "Dr. M", mit Regisseur Romuald Karmakar drehte er in den 1990ern die Spielfilme "Das Frankfurter Kreuz" und "Manila".

Des weiteren übernahm er Hauptrollen in Joseph Vilsmaiers "Leo und Claire" und in dem von Artur Brauner produzierten Holocaust-Drama "Babij Jar". 2002 veröffentlichte Michael Degen den Roman "Blondi", der aus der Perspektive von Hitlers gleichnamigem Schäferhund die Gräuel der NS-Zeit schildert.

Als Schauspieler wirkte er in den folgenden Jahren wieder vor allem in zahlreichen Fernsehproduktionen mit, wo er häufig Vaterfiguren unterschiedlichster Ausprägung verkörperte. Zu seinen wichtigsten Rollen zählen hier der liebevolle Vater von Alexandra Maria Laras Hauptfigur in der dreiteiligen historischen Familiensaga "Der Wunschbaum" (2004), ein standesbwusstes Familienoberhaupt in dem Zweiteiler "Die Sturmflut" (2006) und ein autoritärer Patriarch in der "Tatort"-Folge "Satisfaktion" (2007). Degen war der Vater der Titelfigur (Veronica Ferres) in "Die Patin – Kein Weg zurück" (2008) und spielte einen in Israel lebenden, geheimnisvollen Holocaust-Überlebenden in dem viel gelobten Kriminaldrama "Die Seele eines Mörders" (2009).

Erst 2012 sah man Degen wieder in einem Kinofilm, als Firmendirektor in Ralf Huettners Culture-Clash-Komödie "Ausgerechnet Sibirien" mit Joachim Król in der Hauptrolle. Im Jahr darauf verkörperte er in Margarethe von Trottas "Hannah Arendt" (2013) den deutsch-israelischen Zionisten Kurt Blumenfeld.  

Danach wurden seine Auftritte seltener. Er übernahm vereinzelte Gastrollen in Serien und spielte eine Hauptrolle in dem Kinofilm "Das letzte Mahl" (2018), über die konfliktreiche Zusammenkunft einer jüdischen Familie am Tag der Machtübernahme Adolf Hitlers im März 1933.  

Ende 2019 endete die Serie "Donna Leon", in der Degen knapp 20 Jahr lang den Vorgesetzten des erst von Joachim Król und ab Folge fünf von Uwe Kockisch verkörperten Kommissars Brunetti gespielt hatte.

Michael Degen starb am 9. April 2022 in Hamburg, wenige Wochen nach seinem 90. Geburtstag.

Filmography
2016-2018
Das letzte Mahl
  • Darsteller
2016/2017
Winterjagd
  • Darsteller
2014-2016
Das goldene Ei
  • Darsteller
2012-2014
Reiches Erbe
  • Darsteller
2011/2012
Ausgerechnet Sibirien
  • Darsteller
2011/2012
Hannah Arendt
  • Darsteller
2008/2009
Die Seele eines Mörders
  • Darsteller
2009
Kriegerstock
  • Darsteller
2007
Satisfaktion
  • Darsteller
2005/2006
Nicht alle waren Mörder
  • Vorlage
2004-2006
Die Sturmflut
  • Darsteller
2004/2005
Abschiedsvorstellung
  • Darsteller
2004
Der Vater meines Sohnes
  • Darsteller
2003
Der zweite Frühling
  • Darsteller
2001-2003
Babij Jar
  • Darsteller
2001
Nachts im Park
  • Darsteller
2000/2001
Leo und Claire
  • Darsteller
2000/2001
Vera Brühne
  • Darsteller
2000
Venezianische Scharade
  • Darsteller
2000
Vendetta
  • Darsteller
1998-2000
Manila
  • Darsteller
2000
Viktualienmarkt
  • Darsteller
2000
Montgomery Cakes Great Adventure
  • Darsteller
1999/2000
Rote Glut
  • Darsteller
1997/1998
Das Frankfurter Kreuz
  • Darsteller
1996/1997
Portrait eines Richters
  • Darsteller
1997
Eine ungehorsame Frau
  • Darsteller
1996
Tanz auf dem Vulkan
  • Darsteller
1994
Die letzte Entscheidung
  • Darsteller
1989
Wie du mir ...
  • Darsteller
1993/1994
Die Sache Baryschna
  • Darsteller
1994
Anna Maria - Eine Frau geht ihren Weg [Pilotfilm]
  • Darsteller
1993
Das Sahara-Projekt
  • Darsteller
1992/1993
Männer auf Rädern
  • Darsteller
1993
Christinas Seitensprung
  • Darsteller
1992
Tödliche Beziehungen
  • Darsteller
1991
Struppi und Wolf
  • Darsteller
1991
Der Froschkönig
  • Darsteller
1990
So gut wie tot
  • Darsteller
1989/1990
Dr. M
  • Darsteller
1988
Spiel über zwei Banden
  • Darsteller
1987
Die Bombe
  • Darsteller
1987
Ein Weg in die Freiheit
  • Darsteller
1987
Wer lacht schon über Rosemann
  • Darsteller
1986
Norddeutsche Geschichten
  • Darsteller
1985/1986
Die Kolonie
  • Darsteller
1985
Hautnah
  • Darsteller
1985
Die Tote in der Sauna
  • Darsteller
1984
Von Mord war nicht die Rede
  • Darsteller
1983
Die ewigen Gefühle
  • Darsteller
1982
Via Genua
  • Darsteller
1982
Die Geschwister Oppermann
  • Darsteller
1982
Mein Bruder und ich
  • Darsteller
1982
Treffpunkt Airport
  • Darsteller
1981/1982
Die Wahlverwandschaften
  • Darsteller
1981
Prozente
  • Darsteller
1980/1981
Kein Garten Eden
  • Darsteller
1978/1979
Buddenbrooks
  • Darsteller
1979
Phantasten
  • Darsteller
1977/1978
Mittags auf dem Roten Platz
  • Darsteller
1976/1977
Jenseits von Gut und Böse
  • Darsteller
1976
Der Herr der Schöpfung
  • Darsteller
1973/1974
Supermarkt
  • Darsteller
1974
Maß für Maß
  • Darsteller
1972
Das Patent
  • Darsteller
1972
Sieger über den Schmerz
  • Darsteller
1971
Drei Mal Hoffnung
  • Darsteller
1971
Photo ohne Wiederkehr
  • Darsteller
1970
Die U-2-Affäre
  • Darsteller
1968
Die fremde Frau und der Mann unter dem Bett
  • Darsteller
1968
Agent Bernd Etzel
  • Darsteller
1968
Der zehnte Mann
  • Darsteller
1967
Der Zauberberg
  • Darsteller
1966
Ein Anderer für zwei Tage
  • Darsteller
1966
Die Geschichte des Rittmeisters Schach von Wuthenow
  • Darsteller
1964
Tabula rasa
  • Darsteller
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