Alf Brustellin

Darsteller, Regie, Regie-Assistenz, Drehbuch, Kamera, Produzent
Wien, Österreich München

Biografie

Alf Brustellin, geboren am 27. Juli 1940 in Wien, wuchs in Österreich auf und zog in den 1950er Jahren mit seiner Familie nach Mönchengladbach. Während seines Studiums der Germanistik und Theaterwissenschaft in München war er bereits Mitglied der "Studiobühne München". Außerdem war er am Münchener Rationaltheater tätig, für das er gemeinsam mit Bernhard Sinkel von 1964 bis 1966 Texte schrieb.

Neben der Arbeit am Theater ging Brustellin auch journalistischen Tätigkeiten nach: So war er unter anderem zeitweise Feuilletonredakteur bei der Süddeutschen Zeitung, war als freier Mitarbeiter für verschiedene Publikationen tätig und gab außerdem Hochschulseminare. Sein Filmdebüt gab Brustellin 1968 zunächst als Darsteller in Rudolf Thomes Kurz-Spielfilm "Jane erschießt John, weil er sie mit Ann betrügt". Das Schreiben über Film brachte Brustellin aber auch dazu, selbst Regie zu führen und so entstand zunächst der TV-Dokumentarfilm "Kluge, Leni und der Löwe" (1968) über Alexander Kluge, 1970 dann der Fernsehfilm "Geschichten aus meinem Alter".

In den 1970er Jahren war Brustellin sowohl als Darsteller als auch als Regisseur, Drehbuchautor und Kameramann tätig. Als Regisseur drehte er Filme wie "Die Stadt der Hunde" oder, gemeinsam mit Nicos Perakis, Ula Stöckl und Edgar Reitz, "Das goldene Ding". Zudem stand er bei den Kurz-Dokumentarfilmen "Wir planen ein Picnic" und "Wir gehen wohnen" unter der Regie von Edgar Reitz hinter der Kamera. Erfahrungen in der Filmproduktion sammelte er außerdem bei zahlreichen Folgen der deutschen Fassung der "Sesamstraße", an der er in verschiedenen Funktionen 1972/73 mitwirkte. Im selben Zeitraum traf Brustellin erneut auf Bernhard Sinkel: Die beiden beschlossen, zusammen Filme zu drehen. Neben gemeinsamen Drehbüchern und Regie war Brustellin von da an bei zahlreichen Filmen Sinkels für die Kamera verantwortlich.

In enger Zusammenarbeit entstanden so Filme wie "Clinch" (TV, 1973), "Berlinger" (1975) und "Lina Braake oder Die Interessen der Bank können nicht die Interessen sein, die Lina Braake hat" über eine alte Dame, die von einer Bank aus ihrer Wohnung geworfen wird und daraufhin den Kampf gegen den ungleichen Gegner aufnimmt. Die Komödie war ein Überraschungserfolg an den Kinokassen und wurde 1975 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.

Die Zusammenarbeit der beiden Filmemacher setzte sich bis in die späten 1970er Jahre fort. Daraus ging in dieser Zeit beispielsweise der Kinofilm "Kaltgestellt" hervor, ein Thriller über den Verfassungsschutz und Gesinnungsschnüffelei. Des Weiteren beteiligten sich Brustellin und Sinkel gemeinsam mit anderen namhaften Regisseuren auch am Episodenfilm "Deutschland im Herbst". Beim Film "Taugenichts", dessen Drehbuch sie bereits einige Jahre zuvor gemeinsam geschrieben hatten, führte Sinkel 1978 allein Regie. Zur gleichen Zeit inszenierte Brustellin "Der Sturz" – abermals basierend auf einem gemeinsamen Drehbuch.

Alf Brustellins letzte gemeinsame Arbeit mit Sinkel war die fünfteilige Thomas-Mann-Adaption "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull", abermals von Sinkel inszeniert. Während der Dreharbeiten arbeitete Brustellin am Drehbuch zum Dreiteiler "Via Mala" nach dem gleichnamigen Roman von John Knittel.

Am 11. November 1981 wurde Alf Brustellin als Taxifahrgast in einen Unfall verwickelt und verstarb im Alter von nur 41 Jahren.

 

FILMOGRAFIE

1980
  • Drehbuch
  • Co-Produzent
1978/1979
  • Regie
  • Drehbuch
  • Co-Produzent
1977/1978
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kommentar
1977/1978
  • Drehbuch
  • Co-Produzent
1976/1977
  • Regie
  • Drehbuch
1975
  • Regie
  • Drehbuch
  • Co-Produzent
1973
  • Regie-Assistenz
1972
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1971/1972
  • Mitwirkung
1971
  • Darsteller
1969/1971
  • Darsteller
1971/1972
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
1970
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Produzent
1968/1969
  • Regie-Assistenz
1968
  • Regie
  • Drehbuch